Die Frühe Neuzeit gilt als eine Epoche der Kriegsverdichtung, in der verschiedene Faktoren, insbesondere aber die Prozesse der Herausbildung moderner Territorialstaaten zu einer signifikanten Steigerung der militärischen Auseinandersetzungen in Europa führten. Scheinbar analog zu dieser politisch-militärischen Situation ist seit dem Ende des 15. Jahrhunderts eine auffällige Zunahme der bildlichen Darstellungen von Schlachten zu beobachten, sowohl in den "hohen" Medien der Malerei, Skulptur und Tapisserie als auch im "niederen" Medium der Druckgraphik. Neben berühmten historischen Kriegsereignissen der Antike und des Mittelalters, mit denen auf zeitgenössische Geschehnisse Bezug genommen wird, werden nun auch in bisher nicht gekanntem Maße zeitgenössische Schlachten und Kriegshandlungen bildwürdig. Die Studie widmet sich dieser spezifischen Bildgattung und geht erstmals eingehender ihrer Entwicklung sowie ihren spezifischen Ausprägungen anhand ausgewählter Beispiele von den Schweizer Bilderchroniken über die Bilder der Schlachten Kaiser Maximilians I. bis hin zu Kriegsdarstellungen der Zeit Karls V. nach.