dc.contributor.author
Kharuk, Irina
dc.date.accessioned
2020-10-05T12:47:26Z
dc.date.available
2020-10-05T12:47:26Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/28389
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-28139
dc.description.abstract
Diese Dissertation untersucht die aktuellen medialen Entwicklungen in Russland nach der
politischen Mobilisierung durch das Internet 2011—2013 und gleichzeitigen Verschärfung
seiner gesetzlichen Regulierung 2012—2016. Mit der aktiven Verbreitung von Informationen
über Wahlfälschungen 2011—2012 gewann das Internet als Informationsquelle sprunghaft an
Bedeutung, was nicht nur von Nutzer_innen, sondern auch vom Gesetzgeber schnell erkannt
wurde. Seit 2012 wurden in Russland Dutzende neue Gesetze verabschiedet, die die Arbeit
der Onlinejournalist_innen und Blogger_innen wesentlich beeinflussten und zur Entstehung
von neuen Einschränkungsmechanismen im russischen Internet führten. Am 1. November
2012 trat die so genannte „Schwarze Liste von Internetseiten“ in Kraft, wodurch in der
Geschichte des russischen Internets zum ersten Mal direkte Sperrungen von Webseiten
ermöglicht wurden.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird die Rolle dieser neuen medialen und gesetzlichen
Rahmenbedingungen für die Realisierung der Internetfreiheit in Russland aus der Sicht von
Medienexpert_innen und Journalist_innen analysiert. Zum einen werden in der Dissertation
auf Basis von Dokumenten- und Literaturanalyse die wichtigsten Transformationen im
russischen Mediensystem mit der landesweiten Verbreitung des Internets sowie die neuen
gesetzlichen Änderungen seit 2012 aufgeführt. Dazu werden unterschiedliche öffentlich
zugängliche Quellen wie Berichte von internationalen Organisationen, Medienverbänden,
Stiftungen und NGOs sowie aktuelle Medienmeldungen verwendet, darunter auch Quellen in
russischer Sprache. Nach einer ausführlichen Darstellung der neuen gesetzlichen Normen in
Bezug auf die Internetregulierung 2012-2016 werden auch ihre Auswirkungen nach
Einschätzung von Medienexpert_innen präsentiert und mit Fallbeispielen wie Sperrungen im
Internet oder Verfolgungen von einzelnen Journalist_innen illustriert.
Zum anderen werden qualitative Interviews mit Onlinejournalist_innen und Blogger_innen
aus Russland durchgeführt, die über allgemeine gesellschaftspolitische Themen inklusive
netzpolitische Entwicklungen berichten und gleichzeitig selbst unter dem Druck der neuen
gesetzlichen Änderungen stehen. Dazu werden in die Untersuchung Onlinejournalist_innen
aus nicht-staatlichen liberal-orientierten und oppositionellen Medien einbezogen, deren Rolle
im russischen Mediensystem in anderen wissenschaftlichen Studien noch wenig
Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Es wurden die wichtigsten Änderungen und
Anpassungsstrategien in der Arbeit von Onlinejournalist_innen und Blogger_innen wie z.B.
inhaltliche oder sprachliche Anpassungen aufgegriffen, die seit 2012 entstanden und als
direkte Folgen der neuen gesetzlichen Regulierung zu verstehen sind. Am Ende der Arbeit
werden die Einschätzungen der Medienorganisationen mit den Ergebnissen der Interviews
verglichen. Somit wird in der Arbeit aufgezeigt, welche Methoden der Internetkontrolle in
Russland seit 2012 verwendet werden und dass ihre Realisierung jedoch sehr stark von
solchen Rahmenbedingungen wie z.B. technischen Möglichkeiten oder wirtschaftlichen
Entwicklungen abhängig ist. Da die Forschungsfrage sich auf die jüngsten Entwicklungen
2012—2016 bezieht, leistet das Dissertationsprojekt einen Beitrag zum Verständnis der
gegenwärtigen medialen Änderungen in Russland und legt gleichzeitig bei ihrer
Untersuchung einen starken Fokus auf den historisch-kulturellen Kontext.
de
dc.description.abstract
This dissertation examines the current media developments in Russia after the political
mobilization through the Internet 2011—2013 and the simultaneous increase of its legal
regulations 2012—2016. Following the active spread of information about election fraud in
2011—2012, the growing importance of the Internet as a source of information has been
realized not only by users but also by legislators. Since 2012, dozens of new laws have been
passed in Russia, which significantly influenced the work of online journalists and bloggers
and led to the emergence of new restriction mechanisms on the Russian Internet. On
November 1, 2012, the so-called "black list of websites" became effective, which enabled
direct blocking of websites in Russia for the first time in the history of the Russian Internet.
This study analyses the role of the new media and legal frameworks for the realization of
Internet freedom in Russia from the perspective of media experts and online journalists. On
one hand, this dissertation shows the most important transformations in the Russian media
system after a rapid rise of the Internet penetration, as well as the legal changes since 2012,
based on the document and literature analysis. Various publicly available sources are used,
such as reports from international organizations, media associations, foundations and NGOs,
as well as current media reports, including sources in Russian. After a detailed description of
the new legal norms regarding the Internet regulation 2012—2016, their effects are also
presented according to the evaluation by media experts and illustrated with case studies such
as online blockages or persecution of individual journalists.
On the other hand, qualitative interviews are conducted with online journalists and bloggers
from Russia who report on general socio-political topics, including Internet regulation, and
who are under pressure since the new legal changes themselves. For this purpose, the study
includes online journalists from nongovernmental liberal-oriented and oppositional media,
whose role in the Russian media system has received little attention in academic studies. The
most important changes and adaptation strategies in the work of online journalists and
bloggers are addressed, such as content or language adjustments, which have been used since
2012 and can be understood as direct consequences of the new legal regulation. At the end of
this research, the media organizations’ assessments are compared with the results of the
interviews. Thus, this dissertation shows which methods of Internet control have been used in
Russia since 2012 and that their realization, however, depends on general conditions such as
technical possibilities or economic development. Since the research question refers to the
latest developments 2012-2016, this dissertation contributes to the understanding of the
current media changes in Russia and at the same time puts a strong focus on social-cultural
context in its exploration.
en
dc.format.extent
242 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Internetfreiheit
de
dc.subject
Proteste 2011-2012
de
dc.subject
Mediensystem Russland
de
dc.subject
Journalismus
de
dc.subject
Internetzensur
de
dc.subject
Selbstzensur
de
dc.subject.ddc
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke::070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen::077 Journalismus und Zeitungen in Osteuropa; in Russland
dc.title
Internetfreiheit in Russland nach den Wahlen 2011–2012: Änderungen und neue Herausforderungen aus der Sicht von Medienexpert_innen und Journalist_innen
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Lünenborg, Margreth
dc.contributor.furtherReferee
Richter, Carola
dc.date.accepted
2020-09-27
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-28389-7
dc.title.translated
Internet Freedom in Russia after the Elections 2011-2012: Changes and New Challenges from the Perspective of Media Experts and Journalists
en
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access