Die Mitralklappeninsuffizienz (MI) ist eine der häufigsten Herzklappenerkrankungen des älteren Menschen. Die Therapie der Mitralinsuffizienz kann dabei sowohl offen chirurgisch als auch interventionell mittels Kathetertechnik erfolgen. Vor Durchführung einer Intervention ist es von höchster Bedeutung sich eine eingehende Kenntnis über die Klappenanatomie zu verschaffen, um eine passgenaue künstliche Mitralklappe entsprechend der anatomischen Besonderheiten implantieren zu können. Neben der Echokardiographie stellt hierbei die Computertomographie (CT) ein bewährtes Verfahren dar.
In dieser Studie wurde daher untersucht, welche Unterschiede bzgl. verschiedener Messparameter der Mitralklappe während der Herzzyklen (Systole und Diastole) in den computertomographischen Bildern zwischen Herzen von Patienten ohne relevante Mitralinsuffizienz und solchen mit mittelgradiger bis schwerer MI vorliegen. Folgende Messparameter wurden hierbei bestimmt und ausgemessen: der Annulusumfang, die Fläche der Mitralklappe, der Klappendurchmesser, der Interkommissuralabstand (CC-Distanz) sowie der anteriore und posteriore Mitralklappenumfang.
Dafür wurden aus einem Kollektiv von 46 Probanden, bei denen eine computertomographische Aufnahme des Herzens vorlag, 2 Gruppen gebildet und diese miteinander verglichen. Hinsichtlich des Alters und des Body Mass Index (BMI) zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. Für die CT-Aufnahmen stand ein Somatom Definition Flash der Firma Siemens, ein Dual Source Computertomograph der 2. Generation, zur Verfügung.
Sowohl während der Systole als auch der Diastole ließen sich hinsichtlich der zuvor beschriebenen Messparameter in den computertomographischen Aufnahmen signifikante Unterschiede zwischen den Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz und den Probanden ohne MI nachweisen. Verglich man allerdings die Veränderungen jedes einzelnen Messparameters in Systole und Diastole mit den Änderungen desgleichen Parameters in der Kontrollgruppe zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.
Die in dieser Studie dargestellten Messergebnisse der genannten Größenparameter waren vergleichbar zu den Ergebnissen von anderen bereits durchgeführten Studien über Messmethoden der Mitralklappe. Unterschiede zeigten sich jedoch in der Hinsicht, dass auch der Interkommissuralabstand bei Mitralklappeninsuffizienz und sowohl der anteriore als auch der posteriore Mitralklappenumfang vergrößert waren. Bezüglich der Größenänderung innerhalb der Gruppen gab es keine Vergleichswerte in der Computertomographie.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die CT-Untersuchung eine gute Bestimmungsmethode für die oben genannten Größenparameter der Mitralklappe darstellt. Für die präinterventionelle Diagnostik könnte sie daher in Zukunft ergänzend zur Echokardiographie verwendet werden, um dem Interventionalisten eine Hilfestellung bei der Wahl der zu implantierenden Klappenprothesen zu geben.
Mitral regurgitation is one of the most common diseases of the elderly patients’ heart. Therapy can either be done surgically or via catheter intervention. Prior to any intervention though it is important to know about the individual anatomy of the patients’ mitral valve. Besides echocardiography, an approved method to visualize the heart is computed tomography.
Our study aims to examine if there is any difference to be seen in computed tomography when comparing different parameters of the mitral valve during the cardiac cycle (systole and diastole) in patients with moderate to severe mitral regurgitation to a healthy population. The parameters measured consisted of the mitral annulus circumference, the area of the mitral valve, the diameter of the mitral valve, the intercommissural distance as well as the anterior and posterior circumference of the mitral annulus.
Therefore out of a total of 46 subjects, of which we had computed tomography images of the heart, two groups were built and compared to each other. Regarding age and body mass index there were no significant differences between both groups. The computed tomography images were using a Somatom Definition Flash dual source CT by Siemens.
In systole as well as in diastole significant differences between both groups (individuals with and without moderate to severe mitral regurgitation) could be seen regarding our set parameters. No significant differences were seen when we measured the changes of each parameter inside one group during systole and diastole and then compared the relative differences of these parameters in both groups.
The results of measurements in this study match to the results of other studies regarding the measurement of the mitral valve, though differences can be seen regarding the intercommissural distance and the anterior and posterior circumference. Thereby increased parameters were observed in patients with moderate to severe mitral regurgitation compared to healthy individuals. To the author`s knowledge, no other studies have yet compared not only the absolute changes of the measured parameters but also looked at the relative changes within a healthy reference group and compared these results to the relative changes in patients with mitral regurgitation.
In short, computed tomography of the heart is an appropriate method to measure the mentioned specific parameters of the mitral valve. In addition to echocardiography, it could be used in future, to help the operating surgeon to determine the best fitting valve prosthesis before transcatheter intervention of the heart valves.