Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der curricularenVorgabe der fächerübergreifenden Ausbildung von Medienkompetenz und deren Realisierungim Fremdsprachenunterricht.Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung und deren Einzug in den schulischen Bildungsbereich sowie in Lehr-und Lernszenarien aller Unterrichtsfächer, hat die Kultusministerkonferenz ihrecurricularen Vorgaben zur Medienkompetenz mit der Veröffentlichung des Strategiepapiers Bildung in der digitalen Welt(2016) konkretisiert und ein Kompetenzcluster, welches Medienkompetenz in sechs verschiedene Teilkompetenzen zerlegt, entworfen.DasAngebot digitaler Tools, Apps und Programme für den (Fremdsprachen-) Unterricht scheint seitdem ein noch rasanteres Wachstum zu erleben. Dabei lässt sich die vermeintliche didaktische Begründbarkeit gegenüber dem Einsatz zahlreicher digitaler Produkte und Anwendungen häufig in der Verknüpfung mit einzelnen Fertigkeitsbereichen aus dem Kompetenzcluster des Strategiepapiersfinden. Die Kritik der Gleichsetzung einesdurch die Lehrkraft didaktisch aufbereitetenmedienkompetenzförderndenFremdsprachenunterrichts mit der reinen Bedienung von digitalen Produkten und Anwendungen in einzelnen Unterrichtssituationen bildet daher den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeitab.Dieser Divergenz/ Widerspruch/Problematikwidmet sich die vorliegende Arbeit mit dem Zieleine Lösungsmöglichkeit für eine tatsächlich umfassende Kompetenzausbildung anhand aktueller fachdidaktischer Erkenntnisse aufzuzeigen. Hierfür werden zunächst die curricularen Vorgaben genau beleuchtet, um die Bedeutung der Medienkompetenz für den Fremdsprachenunterricht zu analysieren. Des Weiteren erfolgt eine interdisziplinäre Aufstellung der Definition von Medienkompetenz aus technologischer, gesellschaftlich-kultureller sowie anwendungsbezogener Perspektive. Die sich hierdurch ergebenden Kriterien für einen gelungenen medienkompetenzfördernden Fremdsprachenunterricht werden anschließend mit den Prinzipiender Aufgabenorientierung zusammengeführt, um aufzuzeigen, dass anhand der Kriterien wie dem diagnostischen Dreischritt, der Produktorientierung, Transparenz sowie Lebensweltbezug und Authentizität bereits heute eine Ausbildung von Medienkompetenz im Fremdsprachenunterrichtsystematischab dem ersten Lernjahr realisierbarist. Ebenfalls beleuchtet wirdim Rahmen dieser Arbeit der fachspezifische Beitrag des Fremdsprachenunterrichts in Bezug auf die allgemeinbildende Ausbildung von Medienkompetenz. Hierbei stellt sich heraus, dass die interkulturelle kommunikative Kompetenz, als bedeutendefremdsprachenspezifische Komponente, einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Medienkompetenz von Schüler*Innen beitragen kann.