Ziel dieser Studie war der Versuch einer objektiven Darstellung der möglichen körperlichen und geistigen Veränderungen bei Patienten mit unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen der obstruktiven Schlafapnoe. Es wurde untersucht, ob es zu Veränderungen von schlafbezogenen Parametern wie dem AHI, dem BMI sowie zu Veränderungen des Blutdruckes innerhalb von 6 Monaten kam. Die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen schlafbezogenen Atmungsstörungen, Tagesmüdigkeit und eingeschränkten kognitiven Leistungs-merkmalen gehört mit zu den schwierigen Aufgaben der Schlafmedizin. Die schlafbezogenen Atmungsstörungen, speziell die obstruktive Schlafapnoe, ist mit einer Vielzahl verschiedener Begleitsymptome verbunden. So können die möglichen, vielfältig ausgeprägten physischen und psychischen Beeinträchtigungen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Kommt es im weiteren natürlichen Verlauf zu einer Verschlechterung der Symptomatik, zum Beispiel zu einem ansteigenden AHI, so kann das Morbiditäts- sowie Mortalitätsrisiko ebenfalls ansteigen. Reduziert man im Gegensatz die Risikofaktoren, kann dies neben einer Verbesserung des Blutdruckes, der Herz- und Gefäßfunktion, dem Absinken des Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko auch zu einer deutlichen Verbesserung der subjektiven Leistungsfähigkeit und Lebensqualität führen. Insgesamt wurden von den ursprünglichen 120 Patienten bei 43 Patienten schlafbezogene Parameter wie der Blutdruck, der BMI, der AHI sowie Parameter zur Bestimmung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit im Verlauf von 6 Monaten bestimmt. Die übrigen 77 Patienten mussten auf Grund der Ein- und Ausschlusskriterien sowie mangelnder Compliance ausgeschlossen werden. Von den 43 Patienten hatten 11 Patienten einen AHI<5/h Schlafzeit. Von diesen 11 Patienten entwickelten 5 innerhalb von 6 Monaten einen AHI>5/h Schlafzeit und mussten somit zur OSA Gruppe dazu gerechnet werden. Der zeitliche Abstand zwischen beiden Messungen betrug 185±9,3d. Der Abstand zwischen der zweiten Messung und der abschließenden Befragung lag bei 7,8±0,2 Jahren. Für diese Befragung standen noch 38 Patienten zur Verfügung. Das Durchschnittsalter betrug zu Beginn der Studie 56±10.5 Jahre. Die einzelnen Gruppen wurden speziell auf Veränderungen der AHI Werte im Verlauf der 6 Monate untersucht. Die Veränderungen der Schlaf- und Lebensqualität, des Ge-sundheitszustandes, der Tagesmüdigkeit, der fluiden und kristallinen Intelligenz sowie der Konzentrationsfähigkeit wurden mit Hilfe verschiedener Test- und Fragebögen ermittelt. Das entscheidende Ergebnis der Studie ist das Ansteigen der AHI Werte inner-halb von 6 Monaten. Es konnte gezeigt werden, dass es bei 5 der anfänglich 11 nicht OSA Patienten zu einem signifikanten Anstieg des AHIs um 2,5/h Schlaf-zeit (3.3 ± 0.9 /h auf 5.8 ± 3.8 /h) kommt. Das heißt, dass 45,5 Prozent der nicht OSA Patienten, nach nur 6 Monaten der Gruppe der milden OSA Patienten zugeordnet werden müssen. Bei den 32 OSA Patienten mit einem AHI>5/h Schlafzeit erhöhte sich der AHI im Durchschnitt ebenfalls um 2,5/h Schlafzeit (11.5/h ± 6.0/h auf 14.0/h ± 7.7). Beim arteriellen Blutdruck kam es zu einem signifikanten Abfall der Werte. Die gemessenen Parameter für die Beurteilung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit, der Konzentration, der Intelligenz sowie der subjektiven und objektiven Lebensqualität zeigen keine signifikanten Veränderungen innerhalb der 6 Monate. Ein überraschendes Ergebnis der 8 Jahre Kontrolle ist, dass von 33 OSA Patienten nur 2 Patienten (6,1%) eine kontinuierliche CPAP Therapie nutzen. 2 weitere Patienten haben zwar CPAP Geräte zu Hause, benutzten diese aber nur sehr unregelmäßig. Von den Patienten, die eine Therapie hinsichtlich ihrer schlafbezogenen Atmungsstörungen bekommen haben (CPAP, PS, PE, Gewichtsreduktion), ist kein Patient im Verlauf gestorben. Aus der Gruppe der nach 6 Monaten neu diagnostizierten OSA Patienten ist ein Patient an einem Myokardinfarkt verstorben. Ein besonderes Interesse muss denjenigen Patienten gelten, bei denen der Ver-dacht auf eine Schlafapnoe besteht. Diese Patienten müssen frühzeitig dia-gnostiziert und über mögliche Therapieoptionen und Risiken aufgeklärt werden. Denn die Studie hat gezeigt, dass schon ein kurzer Zeitraum von 6 Monaten ausreicht, damit der AHI und somit das Risiko für Begleiterkrankungen deutlich ansteigen kann.
The aim of this study was to attempt an objective representation of the possible physical and mental changes in patients with varying degrees of symptoms of obstructive sleep apnea. It was examined whether there were changes of sleep-related parameters such as AHI, BMI, as well as changes in blood pressure within 6 months. The investigation of the relationship between sleep-related disordered breathing, daytime fatigue and reduced cognitive performance characteristics is one of the difficult tasks of sleep medicine. The sleep-related disordered breathing, particularly obstructive sleep apnea is associated with a variety of accompanying symptoms. Thus, the potential, diverse pronounced physical and mental impairments may lead to a significant impairment in the quality of life. If, in the further natural course, the symptoms worsen, for example to an increasing AHI, the morbidity and mortality risk may increase as well. In contrast, a reduction of the risk factors can lead not only to an improvement of the blood pressure, the cardiac and vessels function, a decrease of the morbidity and mortality risk, but also improve the subjective performance and quality of life significantly. In 43 of the originally 120 patients, sleep-related parameters were determined such as the blood pressure, the BMI, the AHI as well as parameters to determine the physical and mental capacity during the course of 6 months. The remaining 77 patients had to be excluded due to the inclusion and exclusion criteria as well as a lack of compliance. Of the 43 patients, 11 patients had an AHI<5/h of sleep time. Of these 11 patients, 5 developed an AHI>5/h of sleep time within 6 months and therefore had to be counted for the OSA group. The time interval between the two measurements was 185±9.3d. The distance between the second measurement and the final survey was 7.8±0.2 years. For this survey, 38 patients were still available. The average age at the beginning of the study was 56±10.5 years. The individual groups were examined specifically for changes in the AHI values in the course of 6 months. The changes in the quality of sleep and life, the health status, the daytime sleepiness, the fluid and crystallized intelligence, and the concentration were determined using various test and questionnaires. The decisive result of the study is the rise in AHI values within 6 months. It could be shown that the AHI in 5 of the initially 11 non-OSA patients increased significantly by 2.5/h sleep time (3.3±0.9/h to 5.8±3.8/h). This means that 45.5 percent of non-OSA patients have to be assigned to the group of mild OSA patients after only 6 months. The AHI of the 32 OSA patients with an AHI>5/h sleep rose by an average of 2.5/h sleep time (11.5/h±6.0/h to 14.0/h±7.7). The arterial blood pressure values decreased significantly. The measured parameters for the assessment of the physical and mental performance, the concentration, the intelligence, as well as the subjective and objective quality of life showed no significant changes within the 6 months. A surprising result of the 8 year inspection is that only 2 patients (6.1%) of the 33 OSA patients used a continuous CPAP therapy. 2 other patients have CPAP devices at home, but those were used very infrequently. None of the patients who received a therapy regarding their sleep-disordered breathing (CPAP, PS, PE, weight reduction) died during the course. Looking at the group of patients for whom OSA was diagnosed after 6 months, one patient died from myocardial infarction. A particular interest must apply to those patients who are suspected of having sleep apnea. These patients have to be diagnosed early and informed of the possible treatment options and risks because the study has shown that even a short period of 6 months is sufficient to may increase the AHI and thus the risk of comorbidity significantly.