Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, neue Aspekte der experimentellen, translationalen und klinischen Forschung bei der individualisierten Behandlung des Glioblastoms darzustellen. Die Arbeiten befassen sich mit präklinischen und klinischen Ansatzpunkten der individualisierten Behandlung des Glioblastoms, der Definition geeigneter Einschlusskriterien für ein klinisches Studiendesign und der Interpretation von aktuellen Studienergebnissen sowie deren Übertragbarkeit auf die klinische Routineversorgung. Publikation eins befasst sich mit der experimentellen Forschung zur Effektivität eines kleinmolekularen Inhibitors der RTK AXL in vitro, ex vivo und in vivo. Zudem wird das Expressionsprofil der aktivierten RTK AXL (P-AXL) im humanen Glioblastom untersucht. Diese Arbeit soll die Grundlage bilden für die präklinische Weiterentwicklung von AXL Inhibitoren im Glioblastom und Translation der Ergebnisse in ein klinisches Studiendesign. Publikation zwei thematisiert die Ermittlung des prädiktiven Schwellenwertes der MGMT-Promotor-Methylierung. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen und Voraussetzungen einzelner Methoden zur Bestimmung des MGMT-Promotor-Status besteht gegenwärtig kein internationaler Standard. Diese Arbeit zielt darauf ab, den prädiktiven Schwellenwert für die MGMT-Promotor-Methylierung anhand der Pyrosequenzierung zu definieren und somit MGMT-basierte Therapieentscheidungen zu erleichtern. Publikation drei beinhaltet klinische Daten zur individualisierten Bestrahlungsplanung von Glioblastompatienten. Untersucht wird die Effektivität einer dosiseskalierten Bestrahlung mit 66Gy im Vergleich zum Standardprotokoll mit 60Gy. Als primärer Endpunkt sind progressionsfreies und Gesamtüberleben definiert. Molekulare Marker wie der IDH-Status und der MGMT-Promotor-Status wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Publikation vier und fünf beschäftigen sich mit der Akzeptanz, Compliance und Alltagsintegrität innovativer Therapiekonzepte am Beispiel von TTFields. Anhand eines detaillierten Fragebogens wurden zahlreiche Aspekte zur selbständigen Lebensführung und Lebensqualität unter TTFields erfasst und mit einer Kontrollpopulation verglichen. Die Daten aus Publikation vier und fünf liefern Einblicke zu Einflussfaktoren auf Akzeptanz und Compliance gegenüber TTFields in der klinischen Routineversorgung und alltagsrelevanten Einschränkungen aus Sicht der Patienten. Zudem geben sie Anstoß zur patientenorientierten Weiterentwicklung dieser aufwendigen Therapieform.