Im wissenschaftlichen Diskurs gilt Gender, und die damit verbundene Heteronormativität, mittlerweile als fest etablierte Kategorie. Auf ähnliche Weise scheint sich Gender auch im Alltag der Mehrheitsgesellschaft konstituiert zu haben, wenngleich sich schnell herauskristallisieren lässt, dass die Legitimation dieser eigentlich höchst komplexen Kategorien zumeist in Alltagsmythen und Stereotypen fußt. Auch wenn dieser Diskurswandel insgesamt nicht überall auf Begeisterung stößt , erweckt er doch den Anschein, dass es in den meisten Bereichen des Lebens einen Platz gefunden hat. Das lässt sich auch an der riesigen Menge an populärwissenschaftlichen Publikationen feststellen. Wenn sich mehr Verlage diesem Thema anzunehmen scheinen, sollte dies auch für Lehrwerke für den fremdsprachlichen Erwerb wie Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ) gelten. Im Rahmen dieser Masterarbeit soll ausgehend von diesen Überlegungen untersucht werden, wie und ob die Kategorie Geschlecht in Deutsch als Zweit- und Fremdsprache Lehrwerken konstruiert und perpetuiert wird. Es soll eine exemplarische Analyse anhand des Lehrwerk Schritte plus Neu A1.1 durchgeführt werden, um aufzuzeigen, welche sozialen Praktiken zur Festigung des zweigeschlechtlichen Diskurse genutzt werden. Da es sich bei dem gewählten Lehrwerk um ein für den Integrationskurs in Deutschland zugelassenes Lehrwerk handelt, wird sich die Arbeit hauptsächlich auf den deutschsprachigen Diskurs beschränken. Zusätzlich muss außerdem die macht- und herrschaftskritische Bedeutung dieses Kurses mit einbezogen werden.