Die Rekonstruktion knöcherner azetabulärer Defekte gehört zu den wesentlichen Herausforderungen der Revisionsendoprothetik. Dies ist Voraussetzung zur Erlangung einer Dreipunkt-Abstützung des Revisionsimplantats sowie zur Rekonstruktion des nativen Drehzentrums des Gelenks. In der Vergangenheit kamen hierzu unterschiedliche Verfahren zu Anwendung. Diese richteten sich vor allem nach dem zu überbrückenden Knochendefekt. Die Versorgung umschriebener Knochendefekte kann zumeist mit einer Revisionspfanne, welche die Dimensionen des Knochendefekts überbrückt, erfolgen. Die Entstehung ovaler azetabulärer Knochendefekte ist ein häufig beobachtetes Phänomen. Die alleinige Verwendung einer Revisionspfanne bei größeren ovalen Defekten führt zu einer Abnahme der Kontaktfläche zwischen Wirtsknochen und Implantat und somit zu einer unzureichenden Primärstabilität und in der Folge Implantatversagen. Die Entwicklung von „Trabekular Metal“ Augmenten erlaubt die Umwandlung ovaler in hemisphärische Defekte und somit die Abstützung einer hemisphärischen Revisionspfanne. Die Oberflächenbeschaffenheit dieser Tantalimplantate ist hochporös und ähnelt bezüglich des Elastizitätskoeffizienten dem des menschlichen Knochens. Diese Eigenschaften vermitteln eine hohe Primärstabilität und die Fähigkeit zur knöchernen Integration des Implantats. Gute mittelfristige klinische und radiologische Ergebnisse nach der Verwendung einer solchen Implantatkombination konnten in der Literatur gezeigt werden. Ziel der Studie war es, das LangzeitImplantatüberleben, klinische und radiologische Outcomeparameter sowie die Rate an Implantatversagen zu untersuchen. In die Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, welche sich in den Jahren 2006 bis 2010 einer Revisionsoperation aufgrund eines azetabulären Implantatversagens in unserer Klinik unterziehen mussten und bei denen eine Kombination von Trabekular Metal Pfanne und Augment verwendet worden war. Das individuelle funktionelle und radiologische Outcome wurde anhand von validierten Scores erhoben und ausgewertet. Die azetabulären Knochendefekte wurden klassifiziert und radiologische Parameter für die ossäre Implantatintegration erhoben. Die radiologische Klassifikation der Defekte wurde anhand der dokumentierten intraoperativen Knochendefekte verifiziert. Im Falle eines Implantatversagens der Revisionsoperation wurde eine detaillierte Versagensanalyse durchgeführt. In der Studie konnte ein sehr gutes revisionsfreies Langzeit-Implantatüberleben nachgewiesen werden. Die Funktionsscores zeigten ein signifikant und andauernd verbessertes postoperatives Outcome. Implantatversagen konnte bei Patienten mit unzureichender Schraubenfixation der Pfanne und Patienten mit additiver Beckendiskontinuität beobachtet werden. Patienten mit Beckendiskontinuität sollten daher anderen Revisionsstrategien zugeführt werden.
In the field of revision total hip arthroplasty, the reconstruction of acetabular bone defects is a remaining challenge. Achieving three-point support of the implant for secure fixation while bridg-ing the bony defect as well as the restoration of the native center of rotation of the hip are among the most relevant concerns. In the past decades, different revision strategies have been performed. Small bone defects mostly allow the stand-alone use of a revision shell. In greater, oval acetabular defects the stand alone use of a revision shell can lead to decreased implant and host-bone contact, poor primary stability and thus to implant failure. “Trabecular Metal” augments can help to transform oval defects into hemispherical defects and thereupon allow the use of hemispherical revision shells. Their porous implant surface procures a high friction coefficient and therefore high primary stability. Ma-terial elasticity of tantalum and a material structure comparable to human bone provide the capacity of osseointegration of the implant. The aim of this study was to assess the long-term implant survivorship, radiological and clinical outcomes as well as complication rates after acetabular revision with a Trabecular Metal shell and augment. We reviewed the results of patients who had undergone revision surgery because of acetabular component failure between 2006 and 2010 in our clinic using a combination of a Trabecular Metal augment and shell at the revision surgery. To evaluate the individual outcome, functional and radiological scores were obtained for each patient. The acetabular bone defect was classified based on the radiographic examination and the documented intraoperative findings. The component ingrowth during the follow-up period was assessed. In case of failure of the revision surgery a detailed failure analysis was conducted. The results showed excellent long-term revision-free implant survivorship and significant in-creased functional outcome parameters. Implant failures occurred in patients with additional pelvic discontinuity and insufficient screw fixation of the shell during the revision surgery. According to the results of the study, the use of Trabecular Metal shells and augments is a reliable revision strategy for patients with large oval acetabular bone defects. Patients with pelvic discon-tinuity should be supplied to other revision strategies. Screw fixation of the shell should be per-formed in every case.