Einleitung: Knochentumore gehören zu den seltenen Tumorerkrankungen, deren Versorgung stetig verbessert werden muss. Ziel dieser Studie war es, Patienten, die an einem Osteo -, Ewing - oder Chondrosarkom erkrankt waren, bezüglich therapierelevanter Daten zu betrachten und hinsichtlich ihres Langzeitüberlebens zu untersuchen. Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenerhebung aller Patienten, die zwischen dem 01.01.2006 und dem 31.12.2013 an einem Osteo -, Ewing - oder Chondrosarkom erkrankt waren und deren operative Therapie an der Charité erfolgte. Faktoren, die mit dem tumorfreien und dem Gesamtüberleben assoziiert waren, wurden untersucht. Zudem erfolgten entitätenspezifische Analysen zu Unterschieden bezüglich des Alters (Jugendliche und Kinder vs. Erwachsene) und der Lokalisation (Extremität vs. Axialskelett). Ergebnisse: 130 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen, davon hatten 55 Patienten ein Osteosarkom, 44 Patienten ein Chondrosarkom und 31 Patienten ein Ewingsarkom. Mit dem tumorfreien Überleben unter den Osteosarkompatienten war der Resektionsstatus assoziiert (p = 0.004), das Gesamtüberleben hingegen mit dem Alter und dem Auftreten eines Rezidivs. In der multivariaten Analyse blieb nur die Assoziation mit einem Rezidiv bestehen (p = 0.019). Patienten die über 18 Jahre alt waren, erkrankten häufiger an einem Osteosarkom des Axialskeletts (0 % vs. 27 %, p = 0.021) und verstarben häufiger (0 % vs. 33 %, p = 0.020). Bei Patienten mit einem Ewingsarkom erwies sich ein gutes pathologisches Ansprechen in der multivariaten Analyse assoziiert sowohl mit dem tumorfreien Überleben (p = 0.027) als auch mit dem Gesamtüberleben (p = 0.032). Der Raucherstatus zeigte sich in der univarianten Analyse zum tumorfreien und zum Gesamtüberleben als signifikanter Faktor. Zusätzlich war das radiologische Ansprechen signifikant assoziiert mit dem tumorfreien Überleben. Patienten mit einer präoperativen lokalen Radiotherapie hatten ebenfalls ein besseres rezidivfreies Überleben. Die Durchführung plastischer Rekonstruktionen und die intraoperative Gabe von gefrorenem Frischplasma führten zu einem schlechteren Gesamtüberleben. Bei Chondrosarkompatienten war das Grading in der multivariaten Analyse mit dem tumorfreien (p = 0.002) und dem Gesamtüberleben assoziiert (p < 0.001). In der univariaten Analyse hatten Patienten mit einer neoadjuvanten Therapie ein schlechteres tumorfreies Überleben. Positive Resektionsgrenzen, die Gabe von gefrorenem Frischplasma und poststationäre Komplikationen führten zu einem schlechteren Gesamtüberleben in der univariaten Analyse, die Durchführung einer adjuvanten Therapie war auch in der multivariaten Analyse (p = 0.022) mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert. Schlussfolgerung: Unsere Studie deckt sich weitgehend mit den Ergebnissen anderer internationaler Studien. Zudem konnten neue Faktoren aufgezeigt werden, die mit dem Überleben bei Patienten mit Knochentumoren assoziiert sind.
Introduction: Primary malignant bone tumors are rare tumors whose treatment needs to be constantly improved. The aim of this study was to examine patients suffering from osteo -, Ewing’s - or chondrosarcoma and to investigate their long - term survival. Methods: In this retrospective study we included all patients who suffered from osteo -, Ewing’s - or chondrosarcoma between 01.01.2006 and 31.12.2013 and whose operative therapy was performed at the Charité. Factors associated with tumor - free and overall survivals were investigated. In addition, a patient - specific analysis was made about differences in age (adolescents and children vs. adults) and localization (extremity vs. axial skeleton). Results: 130 patients were included in the study, of which 55 patients had an osteosarcoma, 44 patients had a chondrosarcoma, and 31 patients suffered from an Ewing’s sarcoma. Among patients with osteosarcoma, tumor - free survival was associated with resection status (p = 0.004), whereas overall survival was associated with the age and the tumor relapse. In the multivariate analysis only tumor relapse could be confirmed (p = 0.019). Patients older than 18 years were more likely to develop an osteosarcoma of the axial skeleton (0 % vs. 27 %, p = 0.021) and died more frequently (0 % vs. 33 %, p = 0.020). In patients with Ewing's sarcoma, a good histological response was associated with both tumor - free survival (p =0.027) and overall survival (p = 0.032) in multivariate analysis. Smoker status was a significant factor in univariate analysis of tumor – free and overall survival. In addition, radiological response to neoadjuvant therapy was significantly associated with tumor - free survival. Patients with preoperative local radiotherapy had a better relapse – free survival. Performing plastic reconstructions and intraoperative administration of frozen plasma resulted in poorer overall survival. In patients with chondrosarcoma, grading was associated with tumor - free (p = 0.002) and overall survival (p < 0.001) in multivariate analysis. In univariate analysis, patients with neoadjuvant therapy had worse tumor - free survival. Positive surgical margins, administration of frozen plasma, and postoperative complications resulted in poorer overall survival in univariate analysis, and adjuvant therapy was also associated with worse overall survival in multivariate analysis (p = 0.022). Conclusion: Our study is broadly consistent with the results of other international studies. In addition, new factors were identified that are associated with survival in patients with primary malignant bone tumors.