dc.contributor.author
Bohmer, Nils
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:32:20Z
dc.date.available
2014-05-20T10:09:13.344Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2688
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6889
dc.description.abstract
Nanotechnologie befasst sich per Definition mit Materialien und Komponenten,
die ca. zwi-schen 1 und 100 Nanometer groß sind. Die Nanomedizin besitzt dabei
großes Potential bei der Entwicklung neuer Therapieformen und bei der
Diagnostik verschiedenster Krankheitsbilder. Eisenoxidnanopartikel
beispielsweise werden heute bereits als Kontrastmittel in der
Magnetresonanztomographie oder zur Thermotherapie von Gehirntumoren am
Patienten verwendet. Trotz ihrer klinischen Anwendung und ihres Potentials für
weiterführende Thera-piekonzepte ist nur wenig darüber bekannt, welche
Faktoren auf welche Weise die intrazellu-läre Aufnahme von
Eisenoxidnanopartikeln in Zellen beeinflussen und welche
Internalisierungsrouten dazu genutzt werden. Erkenntnisse über die
grundlegenden Phäno-mene der Interaktion von Nanopartikeln mit humanen Zellen
könnten eine gezielte Entwicklung von klinisch anwendbaren Nanopartikeln für
eine Vielzahl von Indikationen ermöglichen. In der vorliegenden Arbeit sollte
untersucht werden, wie Eisenoxidnanopartikel mit Silica-schale (SiO2-Fe2O3)
von Tumorzellen internalisiert werden. Dazu sollte zuerst qualitativ und
quantitativ die intrazelluläre Aufnahme von SiO2-Fe2O3 Partikeln in
Abhängigkeit ihrer Ober-flächenbeschaffenheit in murine (C3H RS1) und humane
(BT20, HeLa) Tumorzellen in vitro betrachtet werden. Es sollte sowohl der
Nachweis der intrazellulären Aufnahme erbracht als auch die Auswirkungen
unterschiedlicher Oberflächenmodifikationen auf die Aufnahmekinetik sowie die
Aufnahmemenge der Nanopartikel in die verwendeten Zellen untersucht werden. In
einem zweiten Schritt sollte gezeigt werden, welche Aufnahmemechanismen an der
Inter-nalisierung ausgewählter SiO2-Fe2O3 Nanopartikel beteiligt sind. Durch
den Vergleich von mindestens zwei unterschiedlichen Zelllinien sollte die
Ableitbarkeit allgemeiner Tendenzen für Tumorzellen geprüft werden. Im dritten
Teil der Arbeit sollte die potentielle Toxizität der verwendeten Nanopartikel
beleuchtet werden. Die Arbeitshypothese lautete, dass die ver-stärkte
intrazelluläre Anreicherung von SiO2-Fe2O3 Partikeln die Funktion der Endo-
bzw. Lysosomen beeinträchtigen und dadurch zur Induktion von Autophagie führen
könnte. Zur Untersuchung des Einflusses von Oberflächenmodifikationen wurden
SiO2-Fe2O3 Partikel aus einer Charge verwendet, die entweder mit Thiol-,
Carboxy-, Epoxy-, Amino-, PEG- oder Amino/PEG- Gruppen funktionalisiert worden
waren. Die intrazelluläre Aufnahme in C3H RS1, BT20 und HeLa Zellen wurde
mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) qualitativ untersucht. Die
quantitativen Daten wurden durch die analytische Bestimmung des int-
razellulären Eisengehaltes mittels Photometrie oder Massenspektrometrie
erhoben. Für die Experimente zum Aufnahmemechanismus wurden die Zellen mit
spezifischen siRNAs trans-fiziert, um die Expression bekannter Proteine aus
der Endocytosemaschinerie zu verhindern (Caveolin-1, Clathrin, Flotillin-1,
Dynamin2, PIP5Kα, GRAF1, CtBP1, CDC42). Die Auswirkungen auf die
Nanopartikelaufnahme wurden entweder durch die erwähnte Eisenanalytik oder in
Kombination mit fluoreszenzmarkierten Partikeln mittels konfokaler
Fluoreszenzmikroskopie quantifiziert. Zur Untersuchung der Toxizität wurde die
Expression des Markerproteins LC3B für Autophagosomen in HeLa Zellen bestimmt,
welche unterschiedlichen Konzentrationen von SiO2-Fe2O3 Partikeln ausgesetzt
waren. Die TEM-Aufnahmen zeigten, dass alle getesteten Partikel in das
endosomale System von C3H RS1, BT20 und HeLa Zellen aufgenommen wurden. Es
konnten keine Nanopartikel beobachtet werden, die sich frei im Cytosol oder im
Zellkern befunden hätten. Die quantitative Eisenanalytik zeigte, dass positiv
geladene aminofunktionalisierte Partikel mit kombinierter PEGylierung bei C3H
RS1 Zellen (9,16±1,97 pg Fe/Zelle) und positiv geladene aminofunktionalisierte
Partikel bei BT20 Zellen (55±4,7 pg Fe/Zelle) am stärksten zellassoziiert
vorlagen. Am geringsten war der intrazelluläre Eisengehalt jeweils bei den
negativ geladenen unmodifizierten und thiolisierten Partikeln. Mit Ausnahme
der aminofunktionalisierten Partikel war die maximale Aufnahmemenge der
getesteten Modifikationen innerhalb 48 h Inkubationszeit in beiden Zelllinien
vergleichbar. Der größte Einfluss auf die Partikelaufnahme nach Transfektion
mit spezifischen siRNAs konnte beobachtet werden, wenn die Proteine Caveolin-1
und CDC42 in HeLa Zellen depletiert waren. Im Falle von Caveolin-1 lag die
intrazelluläre Eisenmenge je nach verwendeter Partikelart 23-41 % unter dem
Wert der Kon-trollzellen. Zellen ohne CDC42 nahmen 46 % weniger PEGylierte
SiO2-Fe2O3 Partikel intra-zellulär auf. Die Internalisierung von PEGylierten
SiO2-Fe2O3 Partikeln wird bei HeLa Zellen also zu einem großen Teil durch
Caveolin-1 und CDC42 vermittelt. Die Ergebnisse konnten jedoch nicht auf BT20
Zellen übertragen werden. Die Quantifizierung von LC3B bei HeLa Zellen nach
Inkubation mit unterschiedlichen Konzentrationen von PEGylierten SiO2-Fe2O3
Partikeln zeigte eine konzentrationsabhängige Steigerung und somit eine
vermehrte Bildung von Autophagosomen, die durch die Nanopartikelexposition
verursacht wurde. Sowohl die intrazelluläre Lokalisierung der verwendeten
Partikel als auch die ladungsabhän-gige Internalisierung bestätigen
vergleichbare Befunde mit andersartigen Nanopartikeln aus der Literatur. Die
Ergebnisse leisten dabei einen Beitrag zur Bewertung der Anwendbarkeit der
getesteten Partikelspezies in vivo. Die Caveolin- und CDC42- abhängige
Aufnahme von PEGylierten SiO2-Fe2O3 Partikeln durch HeLa Zellen wird hier das
erste Mal beschrieben. Die beobachtete Autophagieinduktion zeigt, dass
Eisenoxidnanopartikel, anders als zumeist in der Literatur berichtet wird,
Einfluss auf den Zellstoffwechsel nehmen können. Dieser Effekt könnte auch
therapeutischen Nutzen haben. Um die gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen,
müssten zukünftig Studien mit weiteren Zelllinien und Primärzellen
unterschiedlicher Gewebsidentität sowie mit verbesserten
Nanopartikelsuspensionen durchgeführt werden.
de
dc.description.abstract
Nanotechnology deals with materials and components, which are approximately
between 1 and 100 nanometers in size. Nanomedicine has great potential for the
developing of new forms of therapy and in the diagnosis of various diseases.
Iron oxide nanoparticles, for ex-ample, are already being used as contrast
agents in magnetic resonance imaging or thermal therapy of brain tumors in
patients. Despite their clinical use and their potential for further therapy
concepts, little is known about the factors that influence intracellular
uptake of iron oxide nanoparticles into cells and which routes of cell entry
are used. Insight of the basic phenomena of the interaction of nanoparticles
with human cells could allow targeted devel-opment of clinically applicable
nanoparticles for a variety of indications. In the present work should be
explored, how iron oxide nanoparticles with silica shell (SiO2-Fe2O3) are
internalized by tumor cells. First of all, the intracellular uptake of
SiO2-Fe2O3 parti-cles should be measured qualitatively and quantitatively in
murine (C3H RS1) and human (BT20, HeLa) tumor cells in vitro depending on
their surface properties. The intracellular up-take of nanoparticles should be
proven as well as the effects of different surface modifica-tions on the
uptake kinetics and the amount of nanoparticles inside the cells used. In a
second step should be shown, which uptake mechanisms are involved in the
internalization of selected SiO2-Fe2O3 nanoparticles. By comparing at least
two different cell lines, possible general trends should be deduced for tumor
cells. In the third part, the potential toxicity of nanoparticles used should
be investigated. It was hypothesized, that increased intracellular
accumulation of SiO2-Fe2O3 particles could impair the function of endo- or
lysosomes, thereby leading to the induction of autophagy. SiO2-Fe2O3 particles
were used from the same batch to study the influence of surface modifi-
cations. Therefore, the particle surface had been functionalized with thiols,
carboxy groups, epoxy groups, amino groups, PEGs, or a combination of
amino/PEG. The intracellular uptake in C3H RS1, BT20, and HeLa cells was
investigated qualitatively by transmission electron microscopy (TEM). The
quantitative data were collected through the analytical determination of the
intracellular iron content by photometry or spectrometry. To investigate the
uptake mechanisms, the expression of known proteins from the endocytotic
machinery was knocked down by use of specific siRNAs in transfected target
cells. These proteins were caveolin-1, clathrin, Flotillin-1, Dynamin2,
PIP5Kα, GRAF1, CtBP1, and CDC42. The effects on particle uptake were
quantified either by determination of the intracellular iron content or by
confocal fluorescence microscopy in combination with fluorescence-labeled
particles. To investigate the toxicity of SiO2-Fe2O3 particles, the expression
of the marker protein LC3B for autophagy was measured in HeLa cells, which
were exposed to different concentrations of nanoparti-cles. The TEM images
showed that C3H RS1, BT20, and HeLa cells internalized all tested particles.
They were located in vesicles of the endosomal system in the cytoplasm of the
cells. No free nanoparticles could be observed in the cytosol or in the
nucleus. Quantitative iron analysis demonstrated that positively charged
amino-functionalized particles with combined PEGylation showed the best
affinity to C3H RS1 cells (9.16±1.97 pg Fe/cell). The positively charged
amino-functionalized particles were associated with BT20 cells (55 ±4.7 pg
Fe/cell) to the highest level compared to all the other tested modifications.
The lowest intracellular iron content was observed for negatively charged
unmodified and thiolated particles in both cell lines. With the exception of
the amino-functionalized particles, the maximum uptake level of the tested
modifications in both cell lines was comparable within 48 h incubation. The
biggest influence on particle uptake after transfection with specific siRNAs
could be observed during the depletion of caveolin-1 and CDC42 in HeLa cells.
Depending on the particle type used, knockdown of caveolin-1 decreases
intracellular iron content about 23-41 % compared to control cells. Cells
lacking CDC42 internalize 46% less PEGylated SiO2-Fe2O3 particles. Hence the
uptake of PEGylated SiO2-Fe2O3 particles in HeLa cells is primarily mediated
by caveolin-1 and CDC42. However, the results could not be transferred to BT20
cells. The quantification of LC3B in HeLa cells after incubation with
different concentrations of PEGylated SiO2-Fe2O3 particles showed a
concentration-dependent increase and thus an increased formation of
autophagosomes, which was caused by the exposure to nanoparticles. Both the
intracellular localization of the particles and the charge-dependent
internalization confirm comparable results with different nanoparticles in the
literature. The results of this study contribute to the evaluation of the
tested particle species for applications in vivo. The caveolin-1- and
CDC42-dependent uptake of PEGylated SiO2-Fe2O3 particles by HeLa cells is
described here for the first time. The observed induction of autophagy shows
that iron oxide nanoparticles with silica shells could influence the cell
metabolism, which is contrary to most findings reported in literature. This
effect could be useful in therapy. To increase the knowledge gained in this
study, future studies should be conducted with more cell lines and primary
cells of different tissue origins as well as with nanoparticle suspensions,
which offer improved properties.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
surface modifications
dc.subject
uptake studies
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik
dc.title
In vitro Studien zur Internalisierung von Eisenoxidnanopartikeln durch
Tumorzellen und den zugrundeliegenden Aufnahmemechanismen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Volker Haucke
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Eckart Rühl
dc.date.accepted
2014-03-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096740-5
dc.title.translated
Studies on the Internalization of Iron Oxide Nanoparticles by Tumor Cells and
the Underlying Uptake Mechanisms in vitro
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096740
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open access