Hintergrund: Schmerzmedizin ist für Ärzte aller Fachrichtungen wichtig in der Diagnostik und Behandlung. Jeder Arzt sollte Grundkenntnisse darin besitzen, da nicht alle an Schmerzen leidenden Patienten durch spezialisierte Fachärzte behandelt werden können. Seit 2012 ist die Schmerzmedizin als Querschnittsfach obligatorischer und prüfungsrelevanter Teil des Studiums. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Beurteilung des Lehre-Outcome sowie unterschiedlicher Lehrformate und -strukturen. Methodik: Es wurde eine explorative Observationsstudie durchgeführt. Zielgruppe waren Studierende im zweiten bzw. dritten Tertial des Praktischen Jahres vor (Februar 2016 bis August 2016) als auch nach Einführung (Februar 2017 bis August 2017) der Schmerzmedizin als obligatorischer Teil des Studiums der Humanmedizin. Die Befragung erfolgte mit einem von der Adhoc-Kommission Studienordnungen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. konsentierten Fragebogen, der sowohl online als auch im Papierformat zur Verfügung stand. Der Fragebogen umfasst sowohl kognitive, emotionale als auch Fragen zur Selbsteinschätzung. Die erhobenen Daten wurden sowohl statistisch als auch im Sinne eines Benchmarkings zwischen den unterschiedlichen medizinischen Fakultäten ausgewertet. Ergebnisse: Es konnte ein positiver Effekt durch die Einführung der Schmerzmedizin als obligatorischer Teil des Studiums auf das Lehre-Outcome bestätigt werden. Der kognitive Lernerfolg der Studierenden war unabhängig von der Quantität an praktischen Unterrichtseinheiten vergleichbar. Die Selbsteinschätzung der PJ-Studierenden hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Patienten mit unterschiedlichen Schmerzformen zu behandeln, war ebenfalls unabhängig von der Quantität der Lehre vergleichbar. Ein Vergleich der Selbsteinschätzung hinsichtlich der Fähigkeiten, Patienten mit unterschiedlichen Schmerzformen zu behandeln, zeigt für neuropathischen und post-operativen Schmerz einen geringen Vorteil für PJ-Studierende, welche an einer Fakultät mit einem hohen Praxisanteil studieren. Sowohl der kognitive Lernerfolg der Studierenden als auch deren Selbsteinschätzung war unabhängig davon, ob Schmerzmedizin als Modul oder in Form eines longitudinalen Formates gelehrt wird, vergleichbar. Einschränkend zu bemerken ist, dass nur Fakultäten verglichen wurden, die zwischen 12 und 80 Lehrveranstaltungsstunden im Bereich Schmerzmedizin anbieten. Schlussfolgerung: Für die Zukunft bedarf es weiterer Untersuchungen hinsichtlich möglicher Verbesserungsmöglichkeiten. Die schmerzmedizinische Lehre ist von sehr unterschiedlichen Faktoren abhängig (z.B. praktischer versus theoretischer Unterricht, Ausbildungsstand und Motivation der Dozierenden etc.), so dass deren Einfluss auf das Lehre-Outcome detailliert zu untersuchen und zueinander in Bezug zu setzen sind. Das Benchmarking ergab hierzu bislang keine hinreichend signifikanten Ergebnisse, um diese effektiv für die Praxis umsetzen zu können.
Pain medicine is important for physicians of all disciplines. Every physician should have basic knowledge in the field of pain medicine, since not all patients suffering from pain can be treated by specialized physicians. Since 2012, pain medicine as a cross-sectional subject is a compulsory part of the curriculum and examinations in German medical schools. The aim of this study is to record the teaching outcome as well as different teaching formats and structures. Methodology: An exploratory observational study was conducted. The target groups were students in the second and third tertiary of the practical year (6th year of medical school) before (February 2016 to August 2016) and after (February 2017 to August 2017) the introduction of pain medicine as a compulsory part. We used a questionnaire approved by the Adhoc-Kommission “Studienordnungen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.”, which was available both online and on paper. The questionnaire includes cognitive, emotional as well as self-assessment questions. The data were analyzed both descriptively and by benchmarking between the different medical faculties. Results: A positive effect on the teaching outcome was confirmed by the introduction of pain medicine as a compulsory part. The cognitive learning results were comparable, regardless of the quantity of practical lessons. The self-assessment of students regarding their ability to treat patients with different forms of pain was also comparable, regardless of the quantity of teaching. A comparison of self-assessment of the ability to treat patients with different forms of pain showed a minor benefit regarding neuropathic and post-operative pain for students studying at a faculty of medicine with a significant amount of practical work experience. Both the cognitive learning results and self-assessments were comparable, regardless of whether pain medicine is taught as a module or in the form of a longitudinal format. It should be noted, however, that only faculties offering between 12 and 80 courses in pain medicine were taken into account. Conclusion: Further investigations regarding possible improvements are needed. The teaching of pain medicine depends on different factors (for example, practical versus theoretical instruction, level of education and motivation of lecturers, etc.), so that their influence on the outcome of teaching has to be examined in detail and related to each other. So far, benchmarking has not yielded sufficiently significant results to effectively transfer these into practice.