Die Dissertation ist im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Vertrauensforschung angesiedelt und thematisiert das Vertrauen von Eltern in die Institution Schule. Die Arbeit geht davon aus, dass die Beziehung zwischen Eltern und Schule als Vertrauensbeziehung charakterisiert werden kann. Dabei lassen sich differenzierte Vertrauensebenen und -formen identifizieren. Die Eltern können mit den LehrerInnen ihre Kinds vertrauensvolle Beziehungen haben, der Schule als Organisation vertrauen oder ein institutionelles Vertrauen gegenüber Schule als Institution besitzen. Die Studie ist als explorative Untersuchung anzusehen, die sich mit ebendiesen möglichen Beziehungen aus vertrauenstheoretischer Perspektive auseinandersetzt. Dabei werden verschiedene Forschungsdesiderate gefüllt. Zum einen existieren kaum Erhebungen, die sich systematisch mit Vertrauen in Schule auseinandersetzen, zum anderen werden Eltern erst seit kurzem als zentraler Akteur in der empirischen Bildungsforschung berücksichtigt. Zuletzt geht die Studie noch einen bislang eher selten gewählten Weg und erhebt Vertrauen über einen empirisch-qualitativen Weg mithilfe von Leitfadeninterviews. Es wurden insgesamt 23 Interviews mit Müttern oder Vätern von schulpflichtigen Kindern im Alter von 9-12 Jahren geführt. In diesem Alter findet der Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule statt. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um eine unsichere Phase handelt, in der Eltern reflektiert über ihr Verhältnis zur Schule berichten können. Zudem werden personenrelevante Merkmale in die Analyse einbezogen, vor allem der Bildungsstatus der Eltern. Die Auswertung der Daten erfolgt unter Verwendung einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring, aber mit einem stärker induktiven Vorgehen, angelehnt an Kuckartz (2012).