dc.contributor.author
Seffert, Birte
dc.date.accessioned
2018-06-07T14:41:22Z
dc.date.available
2012-08-02T10:20:26.485Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/267
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4471
dc.description
Kapitel 1: Einleitung 10 Kapitel 2: Politikgestaltung, staatliche Akteure und
Policy-Dokumente 20 2.1. Staatliche Akteure in der AIDS-Politik 24 2.1.1. Das
Gesundheitsministerium 25 2.1.2. Die Akademie für Präventivmedizin, CDC und
NCAIDS 30 2.1.3. Das AIDS-Gremium des Staatsrats 35 2.1.4. ‚Schattenakteure‘:
Das Beispiel des Ministeriums für öffentliche Sicherheit 39 2.2. Policy-
Dokumente in der chinesischen Politik 40 2.2.1. Beispiel 1: Nationale AIDS-
Pläne 44 2.2.2. Beispiel 2: Die „AIDS-Vorschriften“ 45 2.3. Ergebniss 47
Kapitel 3: Wissenschaftler als Akteure im Problemfeld HIV/AIDS 49 3.1.
Intellektuelle, Wissenschaftler und Wissenschaftsverständnis 50 3.2. AIDS-
Pioniere: Ausgewählte Wissenschaftler im Portrait 57 3.2.1. Shao Yiming: Der
Virologe 62 3.2.2. Zhang Konglai: Der Epidemiologe und Public-Health-Experte
65 3.2.3. Zhang Beichuan: Der Dermatologe und Fürsprecher der Homosexuellen 69
3.2.4. Li Dun: Der Rechtswissenschaftler 75 3.2.5. Xia Guomei: Die Soziologin
78 3.2.6. Qiu Renzong: Der Vater der chinesischen Bioethik 81 3.2.7. Wang
Yanguang: Die Philosophin und Bioethikerin 84 3.2.8. Gao Yanning: Der Public-
Health-Dozent 86 3.2.9. Jin Wei: Die Multiplikatorin an der Zentralen
Parteischule 89 3.3. Kommunikationskanäle und Herausforderungen 94 3.3.1.
Forschung, Veröffentlichungen und Konferenzen 97 3.3.2. Universitäre Lehre 101
3.3.3. Projekte 104 3.3.4. Fortbildung von Beamten und Parteikadern 109 3.3.5.
Interne Berichte, Policies und persönliche Gespräche 114 3.3.6. Das AIDS-
Expertenkomitee des Gesundheitsministeriums 120 3.4. Überlegungen zu AIDS und
den Sozialwissenschaften 125 3.4.1. Subjektive Einschätzungen der
Partizipationschancen 129 3.4.2. Ausländische finanzielle Förderung 131 3.4.3.
Netzwerke, Kooperationen und Gemeinschaftsgefühl 133 3.5. Ergebnisse 136
Kapitel 4: Die Dynamik der AIDS-Policies und der Beitrag der Wissenschaftler
139 4.1. Policy-Strang 1: Identifizieren und Aufspüren von Risikogruppen 146
4.1.1. Die Wissenschaftler: Das greift zu kurz! 155 4.1.2. Exkurs Testpolitik:
Die ethische Dimension 157 4.1.3. Risikogruppen: Von A wie Ausländer bis W wie
Wanderarbeiter 168 4.1.3.1. Ausländer, Rückkehrer und ‚das Ausland 170
4.1.3.2. Prostituierte 175 4.1.3.3. Intravenöse Drogennutzer 181 4.1.3.4.
Blut-/Plasmaspender und der Blutskandal 187 4.1.3.5. Homosexuelle und Männer,
die Sex mit Männern haben 206 4.1.3.6. Wanderarbeiter und Binnenmigranten 215
4.1.4. Von Risikogruppen zur Allgemeinbevölkerung: AIDS als nationale Gefahr
222 4.1.5. ‚Wie Blinde den Elefanten ertasten‘: Kontroverse um die Gefahr von
AIDS für China 230 4.2. Policy-Strang 2: Rechte, Pflichten und die Doktrin der
‚Verordneten Fürsorge‘ 235 4.2.1. Die Wissenschaftler: Rechte, Toleranz und
Gleichberechtigung als Schlüssel 243 4.2.2. Isolierung 255 4.2.3.
Straftatbestand Virenverbreitung? 259 4.2.4. Diskriminierung und die Frage der
Rechte und Pflichten 262 4.2.5. Ehe und Gebären 274 4.2.6. Die Strategie der
‚Vier Freistellungen und eine Fürsorge‘ 277 4.3. Policy-Strang 3: Prävention
zwischen Moral, ‚Hartem Durchgreifen‘ und international bewährten Praktiken
286 4.3.1. Die Wissenschaftler: International bewährte Praktiken und Kritik am
‚Harten Durchgreifen‘ 294 4.3.2. Prävention sexueller Infektionen:
Moralerziehung und Kondome 303 4.3.3. Intravenöser Drogenkonsum: ‚Hart
Durchgreifen‘, Methadon und Spritzentausch 318 4.4. Ergebnisse 330 4.4.1. Der
Policy-Diskurs 330 4.4.2. Der Beitrag der Wissenschaftler 340 Kapitel 5:
Abschließende Bemerkungen 349 Anhänge 351
dc.description.abstract
In dieser Arbeit wird der Umgang mit HIV/AIDS aus Sicht nationaler politischer
Organe und ihrer Policy sowie aus Sicht von neun chinesischen Wissenschaftlern
medizinischer und sozialwissenschaftlicher Disziplinen analysiert und
verglichen. Ich verstehe HIV/AIDS als Herausforderung, die Akteuren Reflexion,
Entscheidungen und Bewältigungsstrategien abverlangt. Diese äußern sich in
Zuschreibungen, Interessen, Strategien und Regelungsbedürfnissen und
unterliegen sowohl Dynamik als auch Kontinuität. Die Wahrnehmung von HIV/AIDS
entwickelte sich von einer ausländischen Gefahr und ‚Risikogruppenkrankheit‘
zu einer nationalen Bedrohung. Der politische Umgang war einerseits seit Mitte
der 1990er-Jahre zögerlich und nach 2003 deutlicher durch Dynamik,
Lernprozesse sowie Pragmatismus hinsichtlich der Strategien gekennzeichnet,
die sich zunehmend an international bewährten Praktiken orientierten.
Andererseits blieb der in den 1980er-Jahren gewählte Seuchenschutz-Ansatz mit
weitreichenden staatlichen Kontrollbefugnissen, der Betonung von Moral und
Strafverfolgung, Paternalismus sowie der Dominanz staatlicher Akteure
bestehen. Die AIDS-Politik zeigte Flexibilität, aber auch Hybridität der
Strategien, Interessen und Regelungsbedürfnisse, die in Widersprüchen zwischen
den Policies resultierte. Ich betrachte Dynamik und Kontinuität in ihrem
historischen und gesellschaftspolitischen Kontext und argumentiere, dass die
Motive, Ursachen und Faktoren für Dynamik und Kontinuität in einer Kombination
aus epidemiologischen Entwicklungen, systemischen Transformationsprozessen,
den Normen und Institutionen des politischen Systems, den Kapazitäten der
Bürokratie, des Engagements der höchsten politischen Führung sowie dem Wunsch
nach internationaler Anerkennung und Einwerbung internationaler Fördergelder
liegen. Die Untersuchung des Beitrags von Wissenschaftlern füllt eine
Forschungslücke. Ich betrachte sie erstens aus einer biographischen und
funktionalen Perspektive, indem ich ihre Motivation, Zugänge und
Pionierleistungen sowie die ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle
untersuche. Zweitens analysiere ich ihre Positionen, Forderungen und Argumente
in Bezug auf die staatlichen AIDS-Policies. Ich konstituiere sie als
eigenständige, heterogene Akteure, die ihre Handlungsspielräume innerhalb des
Systems kreativ nutzten, neue Themenfelder der Forschung erschlossen sowie
politisch gestalten und partizipieren wollten. Die Wissenschaftler warfen
häufig früher als der Policy-Diskurs strategische und ethische Fragen im
Umgang mit HIV/AIDS auf und konstituierten AIDS als gesellschaftspolitische
Herausforderung, die individuelle und Menschenrechte umfasst. Sie
distanzierten sich von Moral als Mittel der Prävention. Sie zeigten
Widersprüche in den Policies auf und forderten mehr sowie einheitliches
staatliches Handeln. Sie setzten inhaltlich eigene Akzente und begaben sich
gelegentlich auch in Opposition zu den Policies. Allerdings stießen ihre
Partizipation und ihr Einfluss auf die politische Gestaltung an systemische
und institutionelle Grenzen. Eine Befruchtung des Policy-Diskurses fand
thematisch, terminologisch und argumentativ gelegentlich statt; es lassen sich
jedoch keine Aussagen über Kausalitäten treffen.
de
dc.description.abstract
This study analyzes and compares the response of the PRC to HIV/AIDS between
1984 and 2006 from two perspectives: Firstly, in terms of the national
political organs and their policies and secondly from the point of view of
nine Chinese academics with medical or Social Sciences backgrounds. HIV/AIDS
is a challenge that demands reflection, decisions, and coping strategies of
individual and collective actors. These find expression in attributions,
interests and strategies of the individuals and authorities and in the need to
regulate. They are subject to dynamic change as well as continuity. The
perception of AIDS has developed from a view of it as a foreign danger and
‘risk-group disease’ to a seeing of it as national threat. The political
response has, on one side, been characterized by dynamic change, a learning
process, pragmatism and orientation towards international best practice as
prevention strategy – tentatively since the Mid-1990s, more strongly since
2003. The approach to AIDS as epidemic, implying far-reaching control power of
state authorities, an emphasis on morals and law enforcement, paternalism, as
well as the dominance of state actors, as chosen in the Mid-1980s, nonetheless
remains in place. The Chinese AIDS response has shown flexibility, but also
hybridity in strategy, interests and in differing needs to regulate, resulting
in policy contradictions. In my dissertation, I view the dynamics and
continuities of the Chinese AIDS response in their historical and socio-
economic context and argue that the motives, reasons and foundations for
dynamic change and continuity have resided in various areas. These include a
combination of epidemiological developments, systemic transformation
processes, the norms and institutions of the political system, the capacities
of bureaucracy, the commitment of the highest political leadership as well as
in the desire for international recognition and securing international funds.
My analysis of academics´ contribution to the Chinese AIDS response fills a
research gap. I look at the academics firstly from a biographic and functional
perspective, exploring motivation, approaches, pioneer work as well as the
communication channels available to them. Secondly, I analyze their positions,
aspirations and reasoning in terms of national AIDS policies. I see them as
heterogeneous actors thinking autonomously, who have made creative use of the
freedom of action available to them within the boundaries of the system, who
have also opened up new fields of AIDS research, and who want to shape and
participate in the political response to HIV/AIDS. The academics often raised
strategic and ethical questions in HIV/AIDS response earlier than in national
policy discourse and have viewed AIDS as a sociopolitical challenge, one
touching upon individual and human rights. They have distanced themselves from
moral discourse as means of prevention. The academics have highlighted the
contradictions in policies and have demanded more as well as more consistent
political action. They have set their own course and have sometimes opposed
official policy response. However, their political participation and influence
have been subject to systemic and institutional limits. A thematic,
terminological and argumentative stimulation of the policy discourse is
sometimes visible, but there is no necessary causality.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Wissenschaftler
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::614 Inzidenz und Prävention von Krankheiten
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft::320 Politikwissenschaft
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::360 Soziale Probleme, Sozialdienste::361 Soziale Probleme und Sozialhilfe im Allgemeinen
dc.title
HIV/AIDS als Herausforderung für die VR China
dc.contributor.contact
birte.seffert@googlemail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Paul U. Unschuld
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Klaus Mühlhahn
dc.date.accepted
2012-01-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038350-6
dc.title.subtitle
Policy-Dynamik und der Beitrag von Wissenschaftlern 1984 - 2006
dc.title.translated
HIV/AIDS as a challenge to China
en
dc.title.translatedsubtitle
Policy dynamic and the contribution of academics 1984 - 2006
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038350
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