Main Objective: The PESA-Score (Pre-Emergency Status Assessment) is used to assess the medical condition of emergency patients before they enter the acute emergency situation. Since 2004, the PESA-Score was applied to all Emergency Medical Services (EMS) missions of the mobile intensive care unit (MICU) based at Charité – Campus Benjamin Franklin (NAW/NEF 4205). However, until now the validity of this instrument was not known. Hence, the main objective of this thesis was to analyze the validity of the PESA-score in order to justify its application in the prehospital setting. Methodology: PESA values as assigned on patients’ charts by EMS physicians (PESA-NA) were compared to the values, which were assigned by two independent experts, after they had revised mission run charts, records from emergency departments, and discharge letters of each patient (PESA-Exp.). Missions were analyzed in two different EMS regions (City of Berlin (area of Berlin-Steglitz), and a rural region, County of Potsdam-Mittelmark). Spearman's rank correlation coefficient (rho) was calculated, as were potential influences by EMS region, characteristics of EMS physicians (experience, gender, medical specialty), time of EMS mission and underlying diseases (internal vs. surgical). Results: 319 missions could be included into analysis, 158 in Berlin and 161 in Potsdam-Mittelmark. PESA-NA and PESA-Exp. scores were identical in 71% of cases, and Spearman's rank correlation coefficient showed a strong positive correlation (rho = 0.77). No statistically significant influences on Spearman’s Rho were found for EMS region, and characteristics of EMS physicians, except from a significantly higher correlation for surgeons. Rater agreement between the two experts was substantially high (KappaCohen: 0,63) Conclusion: PESA scores assessed by EMS physicians in a prehospital setting are simple to apply and show high correlation with a post-hoc expert rating. This finding underlines the validity of the instrument and supports its use in EMS.
Einleitung: Der PESA-Score (Pre Emergency Status Assessment) ist eine 5-stufige Skala zur Erfassung des Gesundheitszustandes von Notfallpatienten vor dem Eintreten eines akuten Notfallereignisses (1: keine Vorerkrankung; 2: Vorerkrankung ohne rele-vante Einschränkung des täglichen Lebens; 3: Vorerkrankung mit relevanter Ein-schränkung des täglichen Lebens; 4: normales tägliches Leben nicht möglich; 5: mori-bunder Patient mit 50% Wahrscheinlichkeit in den kommenden 24 Stunden zu versterben). Der PESA-Score wird bereits seit vielen Jahren im Bereich des NAW/NEF 4205 der Berliner Feuerwehr am Standort Charité, Campus Benjamin Franklin eingesetzt. Bis jetzt war allerdings nicht klar, wie hoch die Validität dieser Erhebungen ist. Das war das primäre Ziel dieser Arbeit. Methodik: 339 im Notarztprotokoll dokumentierte PESA-Werte (PESA-NA) wurden verglichen mit den PESA-Werten, die zwei unabhängige Experten unter Zuhilfenahme von Notarzteinsatzberichten, Notaufnahmeprotokollen und Entlassungsbriefen für die jeweiligen Patienten erhoben. Bei fehlender Übereinstimmung der Experten wurde in einem zweiten Schritt Einigung durch Diskussion gesucht, im Falle eines fehlenden Konsenses wurde der Wert gemittelt. Die resultierenden konsentierten, aktenbasierten PESA-Werte (PESA-Exp.) wurden mittels Spearman Rangkorrelationskoeffizient (Rho) mit dem entsprechenden PESA-NA korreliert. Die Untersuchung wurde in zwei unterschiedlichen Rettungsdienstbereichen durchgeführt (Berlin, NEF 4205 und NEFs Belzig und Treuenbrietzen, Landkreis Potsdam-Mittelmark). Als weitere potentielle Einflussgrößen wurden Charakteristika der Notärzte (Erfahrung, Geschlecht, Fachdisziplin) und der Einsatzart erfasst (Tageszeit des Einsatzes, zugrundeliegende Erkrankung des Notfalls). Ergebnisse: 319 Einsätze konnten in die Analyse eingeschlossen werden, 158 in Berlin und 161 in Potsdam-Mittelmark. PESA-NA und PESA-Exp. stimmten in 71% der Fälle überein und mittels Spearman Rangkorrelationskoeffizient konnte ein starker positiver Zusammenhang nachgewiesen werden (Rho = 0,77). Für diese Korrelation bestanden keine signifikanten Gruppenunterschiede zwischen den Rettungsdienst-bereichen hinsichtlich des Geschlechtes der Notärzte, der Tageszeit des Einsatzes oder des Krankheitsbildes. Die Korrelation zwischen PESA-NA und PESA-Exp. war signifikant höher für die Fachdisziplin Chirurgie. Die Übereinstimmung zwischen den beiden Experteneinschätzungen war substantiell hoch (KappaCohen: 0,63). Schlussfolgerungen: Die von Notärzten prähospital bestimmten PESA-Score-Werte wiesen eine sehr hohe Korrelation mit den nachträglich aus Patientenakten gewonnenen Werten auf. Einflüsse auf die Korrelation konnten nicht nachgewiesen werden für: Erfahrung und Geschlecht des Notarztes, die Tageszeit des Einsatzes, den Rettungsdienstbereich und Erkrankung des Patienten. Hinsichtlich der Fachdisziplin lag die Korrelation für die Chirurgie signifikant höher als bei Innerer Medizin oder Anästhesie. Der PESA-Score stellt damit ein valides und einfaches Instrument zur Bewertung des Gesundheitszustandes von Notfallpatienten vor dem Notfallereignis dar.