Körperliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und kann zur Prävention und Therapie psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Da nur eine Minderheit der Menschen mit psychischen Erkrankungen ein gesundheitsförderliches Ausmaß körperlicher Aktivität betreibt, scheint die Entwicklung von Interventionen, die Patient*innen dabei unterstützen, ihr Aktivitätsniveau zu steigern, dringend geboten. In den vorliegenden Arbeiten wird zunächst die Prävalenz körperlicher Aktivität bei ambulanten Patient*innen mit psychischen Erkrankungen und die Übereinstimmung von subjektiven und objektiven Messverfahren zur Erfassung körperlicher Aktivität bei dieser Population untersucht. Zudem wird untersucht, inwieweit sich das Motivations-Volitions-Modell (MoVo-Modell), das sozial-kognitive Determinanten körperlicher Aktivität zusammenfasst, auch auf Menschen mit psychischen Erkrankungen übertragen lässt. Daraufhin wird evaluiert, ob eine auf diesem Modell basierende psychologische Gruppenintervention zur Steigerung körperlicher Aktivität, die für Populationen ohne psychische Erkrankungen entwickelt wurde, auch bei ambulanten Patienten mit psychischen Erkrankungen effektiv ist. Zudem wird evaluiert, ob körperliche Aktivität unmittelbar vor der Exposition bei der Verhaltenstherapie der Panikstörung und Agoraphobie eine wirksame Kombinationstherapie darstellt. Die Ergebnisse zeigen, konsistent mit dem aktuellen Forschungsstand, dass auch in unserer Stichprobe nur eine Minderheit der Menschen mit psychischen Erkrankungen ein ausreichendes Maß körperlicher Aktivität betreibt. Bezüglich der Messbarkeit körperlicher Aktivität zeigt sich eine gute Übereinstimmung von subjektiven und objektiven Messverfahren für globale Gruppenmittelwerte. Bei der Messung auf Individualebene oder der Differenzierung in verschiedene Intensitätslevel zeigen sich jedoch deutlich Differenzen zwischen subjektiver und objektiver Messung, sodass sich die Kombination beider Messverfahren für zukünftige Studien, in denen die solche Parameter von Interesse sind, dringend empfiehlt. Zudem ergeben sich Hinweise darauf, dass das MoVo-Modell grundsätzlich auch bei Menschen mit psychischen Erkrankungen Anwendung finden kann. Bezüglich der darauf aufbauenden Intervention zur Steigerung körperlicher Aktivität zeigt sich, dass dieses auch bei ambulanten Patienten mit psychischen Erkrankungen wirksam ist. Bezüglich der Rolle körperlicher Aktivität zur Kombination mit expositionsbasierter Verhaltenstherapie bei Panikstörung und Agoraphobie zeigen sich erste Hinweise auf eine mögliche Reduktion der Wirklatenz der Verhaltenstherapie durch körperliche Aktivität unmittelbar vor der Exposition. Zusammengefasst zeigt sich, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen die Empfehlungen bezüglich gesundheitsförderlicher Aktivität nicht erfüllen, dass die untersuchte Intervention effektiv ist, den Anteil dieser zu steigern und dass körperliche Aktivität effektiv sein könnte, um die Wirklatenz expositionsbasierter Verhaltenstherapie zu reduzieren.
Physical activity has a positive effect on mental health and can be used in prevention and treatment of mental disorders. As only a minority of patients with mental disorders shows a health beneficial level of physical activity, there is a strong need for the development of interventions that support patients to increase their level of physical activity. The present work examines the prevalence of physical activity and the congruence of subjective and objective measurements of physical activity in outpatients with mental disorders. It further examines if the Motivation-Volition-Model (MoVo-Model), that summarizes social-cognitive determinants of physical activity, is suitable for patients with mental disorders as well. A psychological group intervention to increase physical activity, that is based on this model and was developed for populations without mental disorders, is tested on its effectiveness in patients with mental disorders. Additionally, it is investigated, if physical activity is an effective combination therapy with cognitive behavioural therapy, when applied directly prior to in-vivo exposure in patients with agoraphobia and panic disorder. Consistently with other research, our findings show that only a minority of patients with mental disorders shows a sufficient level of physical activity. Concerning the measurement of physical activity, there is a good accordance of subjective and objective measurement for global group averages. When it comes to measurement on individual-level or the differentiation into different intensity levels, there are noticeable differences between subjective and objective measurement. Therefore, the combination of both forms of measurement is strongly advised for studies where these parameters are of interest. Furthermore, from the present work arises evidence that the MoVo-Model is suitable for patients with mental disorders as well. The examined group intervention was effective in increasing physical activity in outpatients with mental disorders. Concerning the role of physical activity as a combination therapy with exposure based cognitive behavioural therapy in agoraphobia and panic disorder, from the present work arises some evidence that physical activity prior to exposure might accelerate the effect of cognitive behavioural therapy. Summarized the present work shows that a large proportion of patients with mental diseases does not reach the recommendations for health beneficial physical activity, that the used intervention is effective in increasing this proportion and that physical activity might be effective to accelerate the effect of exposure based cognitive behavioural therapy.