dc.contributor.author
Redlin, Mathias
dc.date.accessioned
2019-11-01T10:01:39Z
dc.date.available
2019-11-01T10:01:39Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/25861
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-25622
dc.description.abstract
Abstrakt
Die Kernaussage dieser Arbeit betrifft den Nachweis, dass auch im Bereich der pädiatrischen
Herzchirurgie eine deutliche Reduktion der Transfusionshäufigkeit von Fremdblut machbar
und sinnvoll ist.
Die in vielen Fällen unvermeidliche Transfusionsindikation ergibt sich vor allem aus dem
eklatanten Missverhältnis zwischen dem Blutvolumen des zu operierenden Kindes und dem
sicheren Mindestfüllvolumen einer herkömmlich dimensionierten Herz-Lungen-Maschine
(HLM). Dabei wird das errechnete intravasale Blutvolumen durch das Füllvolumen der HLM
häufig um mehr als das 2 bis 3fache überschritten. Dieses Vorgehen führt bei fremdblutfreier
Vorbereitung der HLM unweigerlich zu einer kritischen Hämodilution. Eine daraus
resultierende kritische Sauerstoffuntersättigung lässt sich nur durch die anteilige Zugabe von
Fremderythrozyten verhindern.
Wenn dagegen durch Miniaturisierung der HLM eine deutliche Reduktion des Füllvolumens
erreichbar ist, werden fremdblutfreie Operation auch bei Neugeborenen mit einem
komplexen Herzfehler ohne Vernachlässigung der Patientensicherheit möglich.
Durch die routinemäßige Verwendung gewichtsadaptierter HLM-Sets in Kombination mit
einem umfassenden fremdblutsparenden Konzept ergibt sich ein deutlich vermindertes
Transfusionserfordernis für Kinder aller Altersgruppen. Der klinische Nutzen dieses Vorgehens
wird in einer Analyse zur postoperativen Morbidität (Beatmungszeit und intensivstationäre
Verweildauer) erhärtet.
Bei Unvermeidbarkeit einer allogenen Bluttransfusion ist das Lagerungsalter der verwendeten
Erythrozytenkonzentrate zu beachten und die Dauer von 6 Tagen nicht zu überschreiten. Zum
anderen sollte die Fremdbluttransfusion möglichst nicht während der eigentlichen HLM-Phase
erfolgen (Aggravierung unerwünschter Nebenwirkungen durch potentiell lagerungsgeschädigte
Fremderythrozyten, transarterieller Transfusionsweg an der HLM).
Als Fazit dieser Arbeit gilt die prinzipielle Machbarkeit einer fremdblutfreien HLM-Füllung für
alle Altersklassen. Dieses Vorgehen ist seit 2014 Standard am Deutschen Herzzentrum Berlin.
Dabei gilt als oberste Maxime, dass eine restriktive Transfusionsstrategie niemals zu einem
Sauerstoffmangel der peripheren Organe und Gewebe führen darf. Daher ist im Grenzbereich
zur kritischen Hämodilution, neben einem ausgedehnten obligatorischen Monitoring, der
Einsatz der Nahinfrarotspektroskopie zur Überwachung einer jederzeit sicheren
Gewebeoxygenierung absolut unverzichtbar.
Angesichts der Vielzahl transfusions-assoziierter Nebenwirkungen ist eine zurückhaltende
Einstellung zur Gabe von Fremdblut auch im Bereich der pädiatrischen Herzchirurgie sinnvoll.
Umsetzbar ist dieses restriktive Transfusionsverhalten nur im Konsens mit allen beteiligten
Fachdisziplinen. Der verantwortungsbewusste Verzicht auf allogene Transfusionen bedeutet
neben ressourcenschonenden Aspekten auch eine direkte Kostenersparnis. Primär sehen wir
in diesem Vorgehen neben dem direkten perioperativen Nutzen auch einen Vorteil für die sich
anschließende weitere Lebensphase der herzchirurgisch zu versorgenden Kinder.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
paediatric cardiac surgery
en
dc.subject
cardiopulmonary bypass
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Fremdblutsparende Verfahren in der Kinderherzchirurgie
dc.contributor.gender
male
dc.contributor.firstReferee
Zwißler, Bernhard
dc.contributor.furtherReferee
Volk, Thomas
dc.date.accepted
2019-10-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-25861-5
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dcterms.accessRights.proquest
accept