Organkrebszentren, hier beispielhaft am interdisziplinären Brustzentrum der Charité darstellt arbeiten als zentrale onkologische Versorgungsstrukturen in Deutschland. Ihre Arbeit ist geprägt durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität unter Berücksichtigung einer leitlinienkonformen Diagnostik und Therapie. In der vorgestellten Arbeit wird anhand von exemplarisch fünf von mir gewählten Publikationen die lokale Umsetzung dieses Struktur- und Qualitätsanspruches dargestellt. Die Themenbereiche sind breit gefächert und spiegeln die heterogen und vielschichtigen Erfordernisse wieder. Unter dem Oberbegriff der Strukturprozessanalyse konnte anhand der Entwicklung und Implementierung eines klinischen Behandlungspfades für die operative Versorgung an Brustkrebserkrankter Frauen eine Optimierung der stationären Versorgung erreicht werden. Es wurde eine Reduktion der mittleren Verweildauer als auch eine Steigerung der Fallgesamtkosten erreicht, die zu einer verbesserten Ressourcennutzung führte. Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den fachlichen Kerngruppen wurden zwei thematisch pathologisch/klinische Fragestellungen erarbeitet. Dieses hatte neben wissenschaftlich interessanten Ergebnisse bezüglich der Korrelation von Stanzbiopsien und chirurgischen Exzsidaten als auch der Evaluation zweier neuer Marker zur Diagnose von neuroendokrinen Tumoren der Brust direkte Auswirkungen auf die tägliche Patientinnenversorgung. Mit dem Beitrag zur Untersuchung von endothelialen Vorläuferzellen beim Mammakarzinom konnte im lokalen Kontext eine translationale Fragestellung erarbeitet werden. Es wurde bei 47 Patientinnen eine signifikant höhere Anzahl an endothelialen Vorläufer gefunden. Dieses macht die wichtige Verzahnung von Grundlagenforschung mit klinischer Anwendung deutlich. Das Projekt der Entwicklung einer Berufsbegleitenden Ausbildung zur „Breast care nurse“ stellt ein hervorragendes Beispiel einer sektorenübergreifenden Arbeit dar, die mit viel Erfolg durchgeführt wurde. „Gelebte Interdisziplinarität“ ist machbar und führt zu einer hohen Zufriedenheit aller Berufsgruppen. Das Ziel ist die Verbesserung der Behandlung onkologisch erkrankter Menschen.
Cancer centers, exemplary the breast cancer unit of the Charite universitiy clinic, work as leading units for oncological patients. Their work is described by an excellent interdisciplinary approach with intergrated standards of care. In this manusript the local transfer of standardization is shown exemplary in 5 publications. Working fields are diversified and show the heterogeneous requirements. The implementation of a clinical pathway in breast surgery showed the benefit of a structured quality assessment. We saw a reduced mean hospital stay with reduced costs. The second publication showed a good correlation between preoperative histological biospy results with the operation specimen with respect to histological markers. The third paper described a newly found marker for neuroendocrine tumors of the breast. As an example for translational research the forth paper showed the signifcant work with endothethial progenitor cells in breast cancer patients. As transsectorial work the breast care nurse education program was analysed. The aim has to be to improve the care for oncological patients.