Purpose: Infection is a major complication in adults and children with mechanical circulatory support. In children with long-term ventricular assist devices (VAD), who are mostly awaiting heart transplantation, wound infections may lead to significant morbidity and mortality. The aim of this study was to describe incidence, predictors and outcomes of wound infections in pediatric patients on VAD. Methods: We conducted retrospective analyses of pediatric patients (< 18 years) supported on a VAD (Berlin Heart EXCOR® Pediatric or Heartware®) between 2005 and 2014 at Deutsches Herzzentrum Berlin. Wound infection was defined using Center of Disease Contol (CDC) classification as superficial or deep, and early (< 30 days post implant) or late (≥ 30 days post implant) as well as using INTERMACS-Definitions. Infection rates were compared depending on age, sex, type of device and diagnosis. The impact of wound infection on survival and outcome was described. The rate of sepsis was analyzed. Results: 70 children (28 female) received VAD-therapy (58 Berlin Heart EXCOR®, 19 Heartware®). The most common diagnosis was cardiomyopathy (n = 55). 20 patients (28,6 %) showed wound infections with most infections being superficial (n = 17) and late (n = 18). Patients with early wound infections had significantly more often cardiac surgery previous to VAD-implantation (p = 0.035). Positive wound cultures were found in 16 patients with five of these showing matching pathogens in blood cultures. The development of wound infections did not correlate with a specific age-group, sex, type of VAD or diagnosis. There was no significant difference in survival comparing patients with an without wound infections (p = 0.525). The overall mortality was 27,14 %. Patients with wound infection showed significant longer support times (p < 0.001), positive blood cultures (p < 0.001) and sepsis (p = 0.002). There was no significant difference in survival comparing patients with and without sepsis (p = 0.128). When using INTERMACS-Definition, 10 % of the patients showed wound infections. Conclusion: Wound infections are frequent and happen in more than a quarter of children supported on VAD systems. Wound infection rates differ depending on definitions, which should be standardized. Age, sex, type of device and diagnosis were no predictors for wound infections and wound infections showed no impact on outcome in the study group. Longer waiting times could increase the risk for wound infections. The small number of cases should be considered when interpreting the results of this study. The VAD-therapy of children should take place in interdisciplinary way to keep wound infection rates low.
Einleitung: Bei terminaler Herzinsuffizienz im Kindesalter ist eine mechanische Kreislaufunterstützung mit Langzeit-VAD-Systemen (ventricular assist device) mit dem Ziel der Überbrückung bis zu einer Herztransplantation indiziert. Infektionen sind die häufigsten Therapiekomplikationen. Wundinfektionen an den Hautdurchtrittsstellen des VAD könnten zu einer Erhöhung von Letalität und Morbidität führen. Unser Ziel war es, die Häufigkeit von Wundinfektionen nach verschiedenen Definitionen, mögliche Einflussfaktoren und Auswirkungen auf den klinischen Verlauf zu untersuchen. Methoden: Es wurden retrospektive Analysen zu Wundinfektionen bei allen zwischen 2005 und 2014 am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) mit einem Berlin Heart EXCOR® Pediatric oder Heartware® System unterstützten Patienten (< 18 Jahre) durchgeführt. Wundinfektionen wurden als oberflächlich oder tief und früh oder spät (< 30 oder ≥ 30 Tage nach VADImplantation) mithilfe der Center of Disease Control (CDC) Klassifikation definiert. Wundinfektionsraten wurden vergleichend nach Alter, Geschlecht, VAD-Typ und Vordiagnose betrachtet und die Auswirkungen auf Letalität und klinischen Verlauf untersucht. Die Sepsisrate in der Studienkohorte wurde ermittelt. Weiterhin wurden Wundinfektionsraten bei Anwendung der INTERMACS-Definition untersucht. Ergebnisse: 70 Kinder (28 weiblich) erhielten eine VAD-Therapie (58 Berlin Heart EXCOR® Pediatric, 12 Heartware® System). Die häufigste Diagnose war Kardiomyopathie (n = 55). Bei 20 Patienten (28,6 %) traten Wundinfektionen nach CDC-Definition auf, von denen die meisten oberflächlich (n = 17) waren und spät auftraten (n = 18). Patienten mit frühen Wundinfektionen hatten signifikant häufiger Thorakotomien vor VAD-Implantation (p = 0.035). Bei 16 Patienten wurden Erreger im Wundabstrich nachgewiesen, fünf von diesen hatten positive Blutkulturen mit dem gleichen Erreger. Es zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Wundinfektionen und dem Geschlecht, Alter, VAD-Typ, Diagnose oder klinischem Verlauf. Die Letalität von Patienten mit und ohne Wundinfektionen war vergleichbar (p = 0.525). Die Gesamtletalität betrug 27,14 %. Patienten mit Wundinfektionen zeigten signifikant längere Unterstützungszeiten (p < 0.001), signifikant häufiger positive Blutkulturen (p < 0.001) und Sepsis (p = 0.002). Es zeigte sich in der Studienkohorte kein Einfluss von Sepsis auf die Letalität (p = 0.128). Nach INTERMACS-Definition waren 10 % der Patienten von einer Wundinfektion betroffen. Diskussion: Wundinfektionen sind eine häufige Therapiekomplikation bei Kindern am VAD. Verschiedenen Definitionen erzeugen unterschiedliche Wundinfektionsraten und sollten überarbeitet und vereinheitlicht werden. Alter, Geschlecht, VAD-Typ und Diagnose schienen keinen Zusammenhang mit dem Auftreten von Wundinfektionen zu haben. Wundinfektionen führten in der Studienkohorte nicht zu einer erhöhten Letalität, wobei alle Ergebnisse vor dem Hintergrund der kleinen Fallzahl interpretiert werden sollten. Zunehmende Unterstützungszeiten könnten das Risiko für Wundinfektionen steigern. Die Therapie von Kindern am VAD sollte interdisziplinär erfolgen, um die Wundinfektionsrate möglichst gering zu halten.