Es ist bekannt, dass CD4 T-Helferzellen eine entscheidende Rolle in der Immunantwort gegen virale Pathogene spielen. Eine Ausnahme bildet dabei die HIV-Infektion, da CD4 T-Zellen gleichzeitig die bevorzugten Zielzellen des HI- Virus sind und damit die Grundlage für die Replikation des Virus darstellen. Es wurde bereits gezeigt, dass das Vorhandensein von HIV-spezifischen CD4 T-Zellen in der chronischen Infektion mit einer Kontrolle der HIV-Infektion einhergeht. Neben bisher ungeklärten Mechanismen trägt die direkte zytotoxische Funktion der CD4 T-Zellen in der chronischen Infektion zu einer geringen Viruslast bei. Bisher ungeklärt ist allerdings, welche Rolle eine Induktion der CD4 T-Zellen in der akuten HIV-Infektion unter Berücksichtigung des weiteren klinischen Verlaufs spielt und ob HIV-spezifische CD4 T-Zellen in der frühen Phase der HIV-Infektion bevorzugt depletiert werden. Um diesen Fragen zu begegnen, haben wir longitudinale Daten einer Kohorte von fünfundfünfzig akut HIV-infizierten Patienten über einen Zeitraum von zwölf Monaten erhoben. Interessanterweise beobachteten wir, dass das Ausmaß, das Spektrum und die Proteindominanz der HIV-spezifischen CD4 T-Zell-Antworten über den gesamten Zeitraum, von der akuten bis zur chronischen Infektion, stabil blieben. Epitope, die in der akuten Infektion in hoher Intensität CD4 T -Zell-Antworten provozierten, wurden in derselben Intensität auch in der chronischen Infektion von HIV-spezifischen CD4 T-Zellen erkannt. Außerdem sahen wir eine inverse Korrelation zwischen einer starken Gag-spezifischen CD4 T-Zell-Antwort in der akuten Infektion und der Viruslast zum Zeitpunkt des viralen Setpoints (R=0.5; P=0.03), während die spezifischen CD4 T-Zell- Antworten gegen das Env-Protein den umgekehrten Effekt zeigten. Des Weiteren wurden die Patienten, die bereits in der akuten Infektion bevorzugt HIV- spezifische CD4 T-Zell-Antworten gegen das Gag-Protein und nicht gegen das Env-Protein zeigten, signifikant später mit einer antiretroviralen Therapie behandelt, als die Patienten ohne dominante Gag-spezifische CD4 T-Zell- Antworten (P=0.03; log rank). Unsere Daten zeigen insofern, dass bestimmte HIV-spezifische CD4 T-Zell-Antworten in der frühen HIV-Infektion einen positiven Einfluss auf den weiteren Verlauf der Infektion haben und nicht wie ebenfalls diskutiert wurde, einen Progress der Infektion durch eine erhöhte Zahl an Zielzellen fördern.
Effector CD4 T cell responses have been shown to be critically involved in the containment and clearance of viral pathogens. However, their involvement in the pathogenesis of HIV infection is less clear given their additional role as preferred viral targets. We previously demonstrated that the presence of HIV- specific CD4 T cell responses is rather associated with HIV control and that specific CD4 T cell function such as direct cytolytic activity can drive control of HIV viremia. However, little is known about how the induction of HIV-specific CD4 T cell responses during acute HIV infection influences disease progression and whether responses induced during the early phase of infection are preferentially depleted. We therefore longitudinally assessed in a cohort of fifty-five acutely HIV infected individuals epitope-specific CD4 T cell responses against HIV from acute to chronic HIV infection. Interestingly, we found that the breadth, magnitude and protein dominance of HIV-specific CD4 T cell responses remained remarkably stable over time. Moreover, we found that the epitopes targeted in a high frequency in acute HIV infection were recognized at a same frequency by HIV-specific CD4 T cells in chronic HIV infection. Interestingly the induction of Gag-specific CD4 T cell responses in acute HIV infection was significantly inversely correlated with a lower viral set point in chronic HIV infection (R=-0.5, p=0.02), while the cumulative contribution of Env-specific CD4 T cell responses showed the reverse effect. Moreover, individuals with HIV-specific CD4 T cell responses dominantly targeting Gag over Env in acute HIV infection remained off antiretroviral therapy significantly longer (p=0.03, log-rank). Thus, our data suggest that the induction of HIV-specific CD4 T cell responses during acute HIV infection is beneficial for and does not fuel disease progression.