Die Sicherheit im Straßenverkehr wird durch Verkehrsteilnehmer mit Tagesschläfrigkeit stark beeinträchtigt. Der Diagnostik einer pathologischen Schläfrigkeit am Tage kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die obstruktive Schlafapnoe als eine wichtige Ursache von Tages-schläfrigkeit ist im Jahr 2014 als neues Krankheitsbild in die Führerscheinrichtlinie der EU auf-genommen worden. Die bisherigen Standardmessverfahren der Tagesschläfrigkeit sind mit einem hohen personel-len und organisatorischen Aufwand verbunden. Der OSLER-Test ist im Gegensatz hierzu deut-lich ökonomischer. Wir haben im Rahmen dieser Arbeit untersucht, in wieweit der OSLER-Test den MSLT, eines dieser Standardmessverfahren, ersetzen kann. Es wurden hierfür 43 Patienten mit mindestens mittelschwerer obstruktiver Schlafapnoe (AHI 15/h) im Schlaflabor der Charité untersucht. Nach einer diagnostischen Polysomnogra-phienacht erfolgte am nächsten Tag die Diagnostik der Tagesschläfrigkeit mittels MSLT und OSLER-Test an vier verschiedenen Zeitpunkten. Das mittlere Alter unseres Kollektivs betrug 58,74 Jahre, der mittlere AHI 39,58/h und der mitt-lere ESS 10,49. Eine signifikante Korrelation bestand zwischen den Einschlaflatenzen in der Polysomnographie und dem MSLT (r: 0,608) p < 0,001, sowie in der Interclass-Korrelationsanalyse von 20 MSLTs, die durch eine Zweitauswerterin abermals ausgewertet worden waren (r: 0,854), (95 % CI = 0,672 - 0,939). Eine schwach negative, grenzwertig signifikante Korrelation bestand zwi-schen den Einschlaflatenzen des MSLTs und der Gesamtschlafzeit in der Diagnostiknacht zuvor (r: -0,268) p = 0,082. Plausible geringfügige Zusammenhänge ergaben sich zwischen MSLT/ESS (r: -0,230), OSLER/ESS: (r: -0,249), OSLER/KSS (r: -0,231) und MSLT/KSS (r: -0,121). Keine die-ser Korrelationen war jedoch auf einem Niveau von p = 0,05 von 0 verschieden. In der zentralen Frage des Zusammenhangs zwischen OSLER- und MSLT-Ergebnissen war keine Korrelation in dieser Studie zu erkennen (r: 0,060) p = 0,7. In der Untergruppe der Probanden mit einem ESS > 10 (N = 21) war eine schwache Korrelation (r: 0,162) nachzuweisen, die je-doch ebenfalls nicht signifikant war. Unsere Untersuchung spiegelt die bereits aus vorherigen Arbeiten bekannte Tatsache, dass die verschiedenen Messverfahren der Tagesschläfrigkeit untereinander nur eine geringe oder gar keine Korrelation aufweisen. Die pathologische Tagesschläfrigkeit entzieht sich einer einfachen Erfassung durch viele Einfluss nehmende Variablen. Der OSLER-Test kann den aufwendigeren MSLT nicht ersetzen; er ist jedoch eine sinnvolle Er-gänzung der komplexen Diagnostik der Tagesschläfrigkeit, da die beiden Messverfahren wahr-scheinlich verschiedene Aspekte derselben messen. Im Besonderen sind hierbei die Einschlaf-fähigkeit für den MSLT und die Fähigkeit wachzubleiben für den OSLER-Test zu nennen. Zur besseren Interpretation der Ergebnisse der Diagnostik wird vorgeschlagen, diesen beiden Variablen mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu schenken.
Abstract Sleepiness at the wheel poses a vital threat to traffic safety. The diagnosis of EDS therefore is a major concern for medical professionals. OSAS is an important cause for EDS and has been added as a new medical condition to the revised EU Directive on driver licensing in 2014. Standard measurement techniques of EDS require skilled staff. The OSLER-Test is a simple tool, which needs minimal technical requirements and is therefore less expensive. In this study we compared the OSLER-Test to the MSLT. 43 patients with at least moderate OSAS (AHI ³15) were included in this work. After a routine PSG was performed, the following day each patient underwent four MSLT and four OSLERTests. The mean age of our cohort was 58,74 years, the mean AHI was 39,58/h and the mean ESS 10,49. There was a significant correlation between the SOL in the PSG of the night before and the mean SOL of the MSLT (r: 0,608) p = 0,001, as well as with the ICC, as 20 MSLT were scored again by a second rater (r: 0,854) (95 % CI = 0,672 - 0,939). Furthermore a small, negative association was found between the TST in the PSG and the mean SOL of the MSLT (r: -0,268) p = 0,082. Other plausible weak correlations detected were MSLT/ESS (r: -0,230), OSLER/ESS: (r: -0,249), OSLER/KSS (r: -0,231) und MSLT/KSS (r: -0,121). None of those above did significantly differ from 0 at the 5 % significance level. As the major objective of this study was to investigate an association between the mean SOL of MSLT and OSLER, we were unable to find such (r: 0,060) p = 0,7. Within the subgroup of subjects with an ESS > 10 (N = 21) a small, but again not significant correlation was found (r: 0,162). EDS is affected by many different parameters and as a result it is challenging to measure. This study reproduces the findings of a wide range of previous studies, that the various tests for measuring EDS do only show little or no correlation amongst themselves. The OSLER-Test therefore is no sufficient replacement for the MSLT, but the OSLER-Test might be a valuable supplement in the diagnostics of EDS, as both tests measure different aspects of EDS and influencing variables, especially the sleepability and the capability of staying awake. It is suggested to create more scientific awareness for those issues.