Der Black Oesophagus ist ein äußerst seltenes Krankheitsbild. Makroskopisch erscheint die oesophageale Schleimhaut über die gesamte Zirkumferenz schwarz pigmentiert. Histologisch ist eine komplette Nekrose der Mukosa für die Erkrankung charakteristisch. Typischerweise ist das distale Schleimhautdrittel betroffen und zeigt eine scharfe Abgrenzung zur Magenschleimhaut am oesophago- gastralen Übergang. Nach proximal ist eine Ausbreitung der Nekrose bis über die gesamte Länge des Oesophagus möglich. Der Pathomechanismus ist noch immer unklar. Es scheint eine heterogene Ätiologie zugrunde zu liegen, die auf der Kombination von einer Ischämie der Schleimhaut und einer direkt reizenden Wirkung des Mageninhaltes beruht, sowie auf verringerten mukosalen Schutzmechanismen und erniedrigter Regenerationsfähigkeit des mukosalen Gewebes. Insbesondere die Stoffwechselentgleisung Ketoazidose ist hinsichtlich ihrer ursächlichen Bedeutung vermehrt in den Fokus gerückt. In der vorliegenden retrospektiven Obduktionsstudie werden 31 Fälle von Black Oesophagus, die innerhalb von fünf Jahren an den beiden rechtsmedizinischen Instituten in Berlin obduziert wurden, makroskopisch, histologisch und toxikologisch charakterisiert um Rückschlüsse auf den Pathomechanismus zu ziehen. Diese Studie zeigt, dass es offensichtlich einen engen Zusammenhang zwischen chronischem Alkoholabusus, der Entwicklung einer Ketoazidose und der Entstehung eines Black Oesophagus gibt.
The Black Oesophagus is a very rare entity characterized by a circumferential black discoloration of the oesophageal mucous membrane. At the microscopic level the mucosa appears completely necrotic. Typically the distal third is affected showing a sharp demarcation to the gastric mucous membrane at the z-line. The necrosis can be spread along the whole length of the oesophagus. The underlying pathomechanism is still unknown. In the literature a heterogenous aetiology is discussed suggesting the combination of an oxygen deficiency of the oesophageal mucosa, a direct irritating effect of gastric contents, as well as reduced mucosal protection mechanisms and lower regeneration abilities to be causative. Especially the metabolic exacerbation ketoacidosis has moved in the center of interest with regard to its causal signifance. In this retrospective autopsy study, 31 cases of Black Oesophagus, which underwent a postmortem in the two institutes for legal medicine in Berlin, were characterized macroscopically, histologically and toxicologically in order to draw conclusions to the pathomechanism. It shows that the appearance of a black oesophagus is obviously related to the chronic abuse of alcohol and the development of ketoacidosis.