Die eingangs formulierte Fragestellung "Ist Gender Mainstreaming eine geeignete Strategie die Gleichberechtigung der Geschlechter, die Chancengleichheit von Frauen und Männern in Deutschland zu verbessern? Welchen Beitrag kann eine Bezirksverwaltung dazu leisten?" kann zusammenfassend wie folgt beantwortet werden:
Ja, Gender Mainstreaming ist unter bestimmten Bedingungen eine geeignete Strategie die Gleichberechtigung der Geschlechter, die Chancengleichheit von Frauen und Männern in Deutschland zu verbessern. Gute Bedingungen sind internationales Engagement und internationale Vorbilder (UN, EU). Der Bericht "Gender equality in the 2030 agenda for sustainable development" der UN beschreibt dazu aktuell, wie Gender Mainstreaming in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung umgesetzt wird. Die EU gibt uns klare Vorgaben und entwickelt Gender Mainstreaming zu Equality Mainstreaming.
National wären politische Vorgaben und steuernde Gesetze mit finanziellen Anreizen und Sanktionen sinnvoll. Hier könnte ein Top-Down-Prinzip greifen. Die Bundesregierung vermeidet aktuell leider den Begriff Gender Mainstreaming, setzt stattdessen auf Einzelmaßnahmen und formuliert die "Entwicklung" einer "ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie" .
Eine Bezirks- bzw. Kommunalverwaltung kann durch ein gutes Konzept und engagierte Akteur*innen einen lokalen Beitrag im eingeschränkten Rahmen ihrer Verwaltungsaufgaben leisten, indem sie sich auf die nationalen gleichstellungspolitischen Herausforderungen bezieht. Zum guten Konzept gehören Zielvorgaben, klare Zuständigkeiten und eine gute Kommunikation.