Eine nicht sachgerechte Aufbereitung von Wurzelkanalinstrumenten birgt die Gefahr einer Kreuzkontamination. In vielen Zahnarztpraxen werden diese manuell wieder aufbereitet. Rechtlich ist in Deutschland die Aufbereitung von Medizinprodukten gestattet, wenn die dazu notwendigen Leitlinien beachtet werden und es sich um einen validierten Prozess handelt. Ein essentieller Teilschritt der Aufbereitung ist die Reinigung, denn nur an einem sauberen Instrument kann eine vollständige Desinfektion und Sterilisation gewährleistet werden. Aus diesem Grund sollte geklärt werden ob: 1. mit Hilfe eines anhand der Leitlinien entwickelten Aufbereitungsprotokolls Wurzelkanalin- strumente visuell gereinigt werden können und der Prozess zu reproduzierbaren Ergebnissen führt, 2. die unterschiedlichen Instrumentengrößen und –formen von Reamern und Hedströmfeilen einen Einfluss auf die Reinigung haben und 3. die Verwendung von Ultraschall bei der Reinigung einen Einfluss auf das Reinigungser- gebnis hat. Dazu wurde der im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Aufbereitungsprozess unter Modellbedingungen geprüft, bevor je 120 Reamer und Hedströmfeilen, die während zahnärztlicher Wurzelkanalbehandlungen kontaminiert wurden, damit gereinigt und desinfiziert worden sind. Alle kontaminierten Wurzelkanalinstrumente wurden nach der Behandlung durch Betrachtung unter dem Lichtmikroskop auf Kontamination überprüft, bevor aus diesen 40 Untersuchungssets zusammengestellt wurden. Ein Set Reamer und Hedströmfeilen bestand jeweils aus einem Instrument der ISO-Größen 15, 20, 25, 30, 35 und 40. Bei 50% dieser Sets wurde die manuelle Reinigung mit Ultraschall unterstützt. Im Anschluss an die Reinigung und Desinfektion sind alle 240 Instrumente, bei 40-facher Vergrößerung unter dem Stereomikroskop, auf Verschmutzungen untersucht worden. Zusätzlich wurde das Reinigungsergebnis fotografisch festgehalten, so dass in einem weiteren Schritt die Verschmutzungen kategorisiert werden konnten. Für die Kategorisierung der gefundenen Verschmutzungen wurden in weiteren Versuchen sterile und unsterile Instrumente mit unterschiedlichen Materialien kontaminiert, eingefärbt und aufbereitet. Die Untersuchung führte zu folgenden Ergebnissen: 1. Das entwickelte Aufbereitungsprotokoll hat unter Modellbedingungen zu sehr guten Reini- gungsergebnissen geführt, alle Instrumente (n=12) wurden visuell sauber. Unter klinischen Bedingungen konnte dieses Ergebnis leider nicht bestätigt werden. 178 Instrumente zeig- ten bei 40-facher Vergrößerung unter dem Lichtmikroskop Verschmutzungen, lediglich 62 erschienen weiterhin visuell sauber. 2. Die unterschiedliche Instrumentenanatomie von Reamern und Hedströmfeilen sowie die je- weilige Instrumentengröße hatten keinen Einfluss auf die Reinigungsergebnisse. 3. Die Unterstützung der Reinigung mittels Ultraschall führte zu signifikant (p=0,008) besseren Reinigungsergebnissen. Ausblick: Ist in der Praxis nur die manuelle Aufbereitung der Wurzelkanalinstrumente möglich oder kamen diese mit Calciumhydroxid oder Zitronensäure in Kontakt, sollten sie als Einweg- Produkte verwendet werden. Rechtlich muss geklärt werden, was eine geeignete Vergrößerungshilfe ist und wie sich die geforderte flächenbezogene Restproteinmenge von ≤ 3µg Protein/cm 2 nachweisen lässt.
The reprocessing of medical devices and root canal instruments is legally permissible in Germany if the necessary guidelines are observed and the procedure is a validated procedure. A crucial phase in the reprocesing is the cleaning. Therefore it is important to establish whether: 1. root canal instruments can be visually cleaned by means of a reprocessing protocol which has been developed on the basis of guidelines and which leads to reproducible results, 2. the di erent instrument sizes and shapes of Reamers and Hedstroemfiles have an influence on the cleaning, 3. the use of ultrasound has an e ect on the cleaning results. For this purpose the reprocessing procedure, developed within the context of this work, was tested in vitro conditions, before 120 Reamers and Hedstroemfiles, which had been contaminated during root canal treatments, were cleaned and disinfected. All contaminated root canal instruments were checked for contamination after the treatment, before being assorted to 40 examination kits. Each kit of Reamers and Hedstroemfiles consisted of instruments with ISO-sizes 15, 20, 25, 30, 35, and 40. The manual cleaning of 50% of those kits was supported by ultrasound. These 240 instruments were checked for contamination under a stereomicroscope at 40x magnification following the cleaning and the disinfection. In addition, the cleaning result was recorded photographically, so that the contamination could be later categorized. For the categorization of detected contaminations, sterile and unsterile instruments were contaminated in further attempts with di erent materials, then dyed and prepared. The examination led to the following results: 8 1. The developed reprocessing protocol led to excellent cleaning results under in vitro conditions. All instruments (n = 12) were visibly clean. Unfortunately this result could not be confirmed clinically. 62 out of 178 instruments which seemed to be clean, showed contaminations which were detectable at 40x magnification. 2. The di erent instrument shapes of Reamers and Hedstroemfiles as well as their respective sizes did not have any e ect on the cleaning results. 3. The cleaning support by means of ultrasound leads to significant better cleaning results (p = 0,008). Conclusion: Should only a manual reprocessing of the root canal instruments be possible in practice or should those instruments come in contact with Calciumhydroxide or Citric acid, they should be used as disposable. It is necessary to clarify the legal terms: What is an appropriate magnification support? How could the required area-related quantity of residual protein of 3 µg /cm2 be proved?