In einer ersten Studie befasse ich mich mit der Lehre praktischer Fertigkeiten während der medizinischen Ausbildung, um eine Aussage unterstützen zu können, welche praktischen Fertigkeiten in Zukunft von Relevanz sein werden. In einer zweiten Studie beschäftige ich mich mit der Selbstsicherheit, welche durch Simulationstrainings signifikant erhöht werden kann. Die dritte Studie bezieht sich auf das Erlernen praktischer Fertigkeiten am Beispiel der Brustuntersuchung der Frau und auf den Einfluss von Schamgefühlen auf die Performance. Der ersten Studie liegt eine Expertenbefragung zugrunde, die zur Entwicklung von elf Thesen zum Gesundheitswesen 2025 führte. In einer sich anschließenden, zweistufigen explorativen Delphi-Methode wurden 288 Lernziele im Hinblick auf ihre zukünftige Relevanz für die ärztliche Ausbildung einem Bewertungsprozess unterzogen. Insgesamt wurden 231 Lernziele als relevant und 57 Lernziele als irrelevant bewertet. Die Delphi-Methode mit ihren Ergebnissen soll dazu dienen, auch zukünftige Curricula in Einklang mit den sich immer verändernden Anforderungen an die Absolventen des Medizinstudiums zu bringen. Die zweite Studie basiert auf einer Nachtdienst-Simulation mit sieben Stationen und 30 Teilnehmenden. Die Fünferteams bestanden aus Teamleiter, Teammitgliedern und Beobachtern. Das Gefühl des Vorbereitetseins wurde zu Beginn und nach fünf Tagen per Fragebogen erhoben; „Selbstsicherheit“ wurde nach jeder durchlaufenen Station erhoben. Für das Einschätzen der Selbstsicherheit war die Rolle innerhalb der Gruppe unerheblich, insgesamt hat die Simulation die Selbstsicherheit verbessert. Bei der dritten Studie handelt es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 49 Medizinstudierenden, die alle eine theoretische Einführung zur Untersuchung der weiblichen Brust erhielten. Danach erfolgte die Aufteilung in zwei Gruppen (Gruppe A übte mit Puppe, Gruppe B mit Simulationspatientin). Abschließend fand eine einheitliche Prüfung mit einer Simulationspatientin mit pathologischem Brustmodell statt. Variablen waren das situative Schamgefühl und die Untersuchungsqualität. Es lassen sich Schamgefühle hervorrufen und diese durch geeignete Trainingsvarianten im Verlauf verändern. Statistisch signifikant korreliert in einer Teilgruppe die Abnahme des situativen Schamgefühls mit dem besseren Auffinden pathologischer Befunde. Zukünftige Simulationen sollten die emotional affektiven Komponenten des praktischen Handelns beachten, um sie für den Lernprozess fruchtbar machen zu können.
My first study deals with practical skills in undergraduate medical education in order to make a prediction of which practical skills will be relevant in the future. A second study addresses students’ self-efficacy and how it can be significantly improved by simulation trainings. The third study deals with the acquisition of intimate examination skills for the clinical breast exam and the effect of shame on subsequent performance. The first study is based on consultation with experts leading to 11 theses about general, future developments in healthcare by 2025. This was followed by a two-stage, exploratory Delphiprocess to evaluate 288 learning goals and their future relevance for medical education. A total of 231 learning goals were deemed relevant; 57 learning goals were rated as irrelevant. The Delphi-method and the results provide a guide for future curricula and the ever-changing requirements for medical school graduates. The second study is based on a night shift simulation with seven cases and 30 participants. The groups of five students consisted of a leader, members and an observer. Feelings of preparedness were measured with a questionnaire at baseline and five days after the event; confidence was surveyed after every completed case. The role within the group was negligible for estimating confidence. Overall self-efficacy improved with the simulation. The third study is a randomised controlled study with 49 medical students who all received basic clinical breast examination training. Afterwards they were split into two groups (group A practiced with a mannequin, group B with a standardized patient). Finally, all students went through the same exam with a standardized patient wearing a pathological strap-on breast model. Variables were measures of situational shame and outcome and process quality. It was possible to elicit feelings of shame and change them over the course of training. A decline of state shame correlated significantly with a better performance in finding breast lumps. Future simulations should include affective components relevant to training in order to improve learning outcomes.