In der vorliegenden retrospektiven Arbeit wurden die Ergebnisse des Frühzeitigen Totalen Muttermundverschluss (FTMV) und der Notcerclage, zwei Operationsverfahren bei wiederholten Spätaborten und bei Vorliegen eines Fruchtblasenprolapses (FBP), ausgewertet. Bei wiederholten Spätaborten wird in der Frauenklinik der Charité Campus Mitte ein FTMV durchgeführt. Dieses Verfahren soll aszendierende Infektionen verhindern, dafür wird der äußere Muttermund nach Entfernung der Schleimhaut durch Nähte fest verschlossen. Zur Schleimhautentfernung wurden eine rotierende Drahtbürste und ein CO2 Laser verwendet. Die Ergebnisse des FTMV mittels Laser werden mit denen bei Einsatz einer Drahtbürste verglichen. Zwischen 1993 - 2004 erhielten 101 Patientinnen einen FTMV. In 72 Fällen erfolgte die Wundauffrischung mit einem Laser und in 29 Fällen mit einer Drahtbürste. Der FTMV wurde im Mittel in der 17/0 SSW durchgeführt. Vor dem Eingriff endeten nur 21,5% aller Schwangerschaften mit Erfolg, das heißt, mit einem lebenden Kind, mit dem FTMV konnten 95% erfolgreich beendet werden. Die Geburtsgewichte lagen in 75% der Fälle bei 2500g oder darüber. Beim Vergleich der Verfahren zur Wundauffrischung (Drahtbürste vs. Laser) bestand kein signifikanter Unterschied (p=0,101). Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es, die Ergebnisse nach einer Notcerclage zu analysieren. Im gleichen Zeitraum von 1993 bis 2004 wurden 116 Notcerclagen durchgeführt. Die 116 Patientinnen wurden nach den Schweregraden des FBP in 3 Gruppen eingeteilt. Gruppe I (n=33): FBP im Niveau des äußeren Muttermundes, Gruppe II (n=55): FBP über den äußeren Muttermund hinaus und Gruppe III (n=28): Fruchtblase füllt gesamte Vagina ballonartig aus oder Sanduhrprolaps. Mit Erfolg endeten 81% der Schwangerschaften. Im Mittel konnte die Schwangerschaft um 35 d verlängert werden (Qu: 11d; Qo; 72d), wobei 33% der Kinder 2500g oder mehr wogen, 80,1% der Kinder konnten die Klinik nach der Notcerclage lebend verlassen. Zwischen den Gruppen der verschiedenen Grade des FBP gab es signifikante Unterschiede bezüglich der Schwangerschaftsverlängerung nach der Notcerclage (p=0,012). In Gruppe I konnte die Schwangerschaft im Mittel um 56 d, in Gruppe II um 31d und in Gruppe III noch um 25 d verlängert werden. Beide Operationsverfahren scheinen eine Therapieoption bei wiederholten Spätaborten und Frühgeburten und bei Auftreten eines FBP darzustellen.
This retrospective study evaluates the results of the Early Total Cervix Occlusion (ETCO) and the Emergency cerclage, two methods perfomed for recurrent late abortions and bulging membranes. At the Department of Obstetrics of the Charité Campus Mitte an ETCO is performed at recurrent late abortions. This procedure should avoid ascending genital infections, therefor the glandular epithelium of the external os of uteri is removed and then closed with sutures. For removing the epithelium a rotating wire brush and a carbon dioxide laser was used. The results of the ETCO with a laser and with the wire brush were compared. From 1993 until 2004 101 women underwent an ETCO. In 72 cases the removing of the epithelium was performed with a laser und in 29 cases with a wire brush. The ETCO was performed in mean at 17/0 weeks of gestation. Before the procedure only 21,5 % of the pregnancies end with success, that means, with a surviving infant, with the ETCO 95% end successfully. In 75% of all cases the birth weights were 2500g or more. There was no significant difference between the two methods of removing the epithelium (wire brush vs. laser) (p=0,101). Another purpose of this study was to evaluate the results after an emergency cerclage. During the same period from 1993 until 2004 116 emergency cerclages were performed. The patients were divided into three groups depending on the grade of bulging membranes. Group I (n=33): bulging membranes at the external os, group II (n=55): bulging membranes into the vagina and group III (n=28): bulging membranes fulfill the whole vagina or hourglass prolapsed membranes. 81% of the pregnancies ended with success. The mean prolangation of pregnancy was 35 days (Qu: 11d; Qo; 72d), in 33% the birth weight of the infants was 2500g or more, 80,1% of the infants were admitted at home alive. Between the groups with different grades of bulging membranes, the prolongation of pregnancy after the emergency cerclage was significantly different. (p=0,012). In group I the mean prolongation of pregnancy was 56 days, in group II 31 days and in group III 25 days. Both methods seem to be an option of therapy at recurrent abortions, premature birth and bulging membranes.