Während der Löwenanteil der Bezahlungen immer noch bar erfolgt, nimmt auch in der Bundesrepublik die Zahl der Kartentransaktionen im Einzelhandel stetig zu. Doch kennen viele Verbraucher ihre Rechte nicht, die ihnen zustehen, wenn ein Händler an die Bezahlung mit Karte Bedingungen knüpft. Der erste Teil dieses Beitrags führt in die deutsche Zahlungskultur ein, die sich von der in vielen EU-Nachbarstaaten stark unterscheidet. Der zweite Teil konzentriert sich auf den Verbraucherschutz im Karteninhaber-Händler-Verhältnis. Es werden Fragen über die Erfüllungswirkung einer Kartenzahlung und nach der Kartenakzeptanzpflicht des Händlers sowie der Zulässigkeit von Gebührenaufschlägen diskutiert. Auch wird die Praxis einiger Kommunen, kein Bargeld mehr in Bürgerämtern anzunehmen und nur die girocard zu akzeptieren, im Hinblick auf die europäische Rechtslage diskutiert. Abschließend erfolgt eine Gesamtbewertung des gesetzlichen Ordnungsrahmens.
While the lion’s share of consumer payments in Germany is still cash-based, card payments are steadily becoming more popular in retail. However, many consumers are unaware of their rights against merchants trying to impose unfair conditions on them. The first part of this article discusses the payments culture in Germany which differs significantly from the situation in many neighbouring EU countries. The second part focuses on consumer protection matters in the cardholder-merchant relationship, discussing the discharge of contractual debt by card payment as performance, potential contractual duties of merchants to accept cards and legal restrictions of surcharges on consumer payments. Furthermore, the practice of certain local government councils to require customers to pay with domestic cards of a specific brand (girocard) in place of cash or cards of other brands, is analysed with reference to European law. The article concludes with an overall evaluation of the statutory framework.