Ziel der vorliegenden Arbeit war es aufzuzeigen, inwiefern sich mit Routinedaten der Krankenkassen Qualität in der Behandlung von Demenzpatienten abbilden lässt. Dies wurde versucht mit acht sogenannten Qualtitätkriterien oder Qualitätsindikatoren, exemplarisch aufgearbeitet für mehrere Aspekte in der Demenzbehandlung (Bildgebung bei Diagnosestellung, medikamentöse Therapie, ambulante fachärztliche Anbindung). Basis hierfür waren überwiegend Therapieempfehlungen, die in den revidierten S3-Leitlinien 2015 genannt wurden. Zur praktischen Veranschaulichung wurden die acht Qualitätskriterien an den über 8 Millionen Versicherten der Barmer GEK in absoluten Zahlen ermittelt. In einem weiteren Schritt wurden die so erhobenen Prozentsätze im nationalen und internationalen Vergleich diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass trotz ausführlichen Literaturstudiums zum Teil nur bedingt vergleichbare Publikationen zur Verfügung standen. Häufig war die Zahl an Probanden sehr gering, es wurde explizit nur eine bestimmte Patientensubgruppe thematisiert (beispielsweise Pflegeheimmitbewohner) oder die Einschlusskriterien für Medikamente unterschiedlich angewendet. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, dies alles entsprechend zu berücksichtigen, um abschließend aufzuzeigen, dass Routinedaten der Krankenkassen durchaus dafür geeignet sind, Qualität in der Behandlung von Menschen mit Demenz (mit) abzubilden. Routinedaten erfahren viel Kritik, allerdings beschreiben sie doch am besten Teile der Versorgungsrealität von den Patienten, die von den gesetzlichen Krankenkassen als dement erfasst werden. Wenn man Qualitätsindikatoren als Frühwarnsystem betrachtet, so können sie auf eine Unter- oder Fehlversorgung von Versicherten mit Demenz hinweisen.
The aim of the present work was to indicate, to what extent claims data of health insurances illustrate quality in the treatment of people with dementia. This was tried with eight so-called quality criterias or quality indicators worked off for several aspects in the treatment of dementia (diagnostic imaging by newly diagnosed patients, medical treatment, ambulant medical treatment by a neuropsychiatrist). Predominantly a base for this were the therapy recommendations mentioned by the revised S3-Guidelines 2015. For visualization eight quality criterias were raised in the more than 8 million insured persons of the Barmer GEK in absolute figures. In another step the so upraised percentages were discussed in a nationwide and an international comparison. It becomes apparent, that despite of detailed literature study only partly comparable publications were available. The number of test persons was often low, sometimes only a specific group of patients (f.e.nursing home residents) was analyzed or the inclusion criteria for drugs were applied differently. In the present work it was tried to consider these problems to finally show that routine data of health insurances are useful in the quality assurance in the treatment of persons suffering from dementia. Indeed, claims data meet a lot of criticism, nevertheless, they describe best of all parts of the reality of those persons, who are registered as demented by the health care system. If quality indicators are looked at an early warning system, they can point to inappropriate healthcare services of the insured with dementia.