Phenylketonurie ist die häufigste angeborene Störung des Aminosäurestoffwechsels und beruht auf einem gestörten Abbau von Phenylalanin zu Tyrosin. Unbehandelt entwickeln Patienten mit PKU eine schwere mentale Retardierung. Durch die Einführung des Neugeborenenscreenings kann diese Erkrankung heutzutage frühzeitig erkannt und mittels phenylalaninarmer Diät behandelt werden. Bei Frauen mit Phenylketonurie kommt es jedoch häufig durch hohe Phenylalanin-Blutkonzentrationen während der Schwangerschaft zu einer Embryofetopathie mit psychomotorischer Retardierung, Mikrozephalie und Herzfehlern. Zur Vermeidung dieser intrauterinen Schädigung sind bei schwangeren Patientinnen mit Phenylketonurie eine engmaschige Kontrolle der Phenylalaninwerte und eine diätetische Behandlung entscheidend. In der vorliegenden Dissertation wurden Zusammenhänge zwischen den Phenylalanin-Spiegeln von Frauen mit PKU während der Schwangerschaft und den Ergebnissen ihrer Kinder in neuropsychologischen Testungen untersucht. Dabei wurden 62 Schwangerschaften von 30 Frauen mit PKU und benigner Hyperphenylalaninämie aus dem Zeitraum zwischen Januar 1980 und Dezember 2012 ausgewertet. Aus diesen Schwangerschaften gingen 49 Kinder hervor, von denen 21 mittels neuropsychologischer Testungen (HAWIK-III, HAWIVA-III bzw. BSID-II) untersucht wurden. Der Mittelwert der Intelligenzquotienten der Kinder lag bei 95 und somit im Bereich der „durchschnittlichen Intelligenz“. In 25% der Fälle erreichten Kinder einen IQ-Wert < 85, dabei trat in 6,25% der Fälle eine mentale Retardierung mit einem IQ-Wert < 70 auf. Bei frühzeitiger stabiler Einstellung der Phenylalanin-Spiegel auf < 6 mg/dl vor Ablauf der 10. Schwangerschaftswoche wiesen die Nachkommen IQ-Werten innerhalb des Normalbereiches auf. Es zeigte sich, dass bei Vorliegen einer klassischem PKU, einem mütterlichen Intelligenzquotienten < 85 bzw. eines mütterlichen Alters bei der Schwangerschaft von < 23 Jahren die stabile Einstellung auf den empfohlenen Phenylalanin-Zielwert während der Schwangerschaft verzögert war. Eine verzögerte „stabile Stoffwechsellage“ nahm ebenso wie eine „unzureichende Gewichtszunahme während der Schwangerschaft“ einen negativen Einfluss auf die neuropsychologische Entwicklung der Kinder. Zu berücksichtigen ist bei der vorliegenden Dissertation die geringe Gruppengröße, so dass keine statistisch signifikanten Zusammenhänge berechnet werden konnte.
Phenylketonuria is the mostly common inborn defect of metabolism of the amino acids and is based on a disturbed degradation of phenylalanine to tyrosine. It leads to a severe mental retardation if left untreated. The introduction of the newborn screening led to an early diagnosis and dietary treatment of phenylketonuria. Children of women with phenylketonuria often suffer from the elevated blood levels of phenylalanine during pregnancy and develop an embryofetopathy with psychomotoric retardation, microcephaly and congenital heart failure. Especially during pregnancies it is very important to measure the phenylalanine levels continuously and to reach a metabolic control in order to protect the unborn child from damage. The aim of this dissertation was to examine the connection between the phenylalanine blood levels of women with phenylketonuria during their pregnancy and the neuropsychological outcome of their offspring. 62 pregnancies of 30 women between January 1980 and December 2012 were enrolled in this dissertation. 21 of the 49 living offspring could be examined with neuropsychological tests (HAWIK-III, HAWIVA-III, BSID-II). The average IQ of the children was 95 and lay in the area of the average intelligence score. An intelligence quotient < 85 was reached by 25%, with 6.25% scoring in the category of mental retardation with an IQ score < 70. The examination showed a normal neuropsychological outcome of the offspring when their mothers reached metabolic control with phenylalanine blood levels < 6 mg/dl before the end of 10.th gestational week. We found out, that the presence of a maternal classical PKU phenotype, a maternal IQ < 85 or a maternal age at conception < 23 years leaded to a delay in metabolic control. A delayed metabolic control or a low weight gain during pregnancy were negatively correlated with the neuropsychological outcome of the offspring. It has to be considered that the group size of this dissertation is not sufficient for significant statistical calculation.