Nach ersten Anlaufschwierigkeiten ist in den letzten drei Jahrzehnten die Bedeutung indexierter Vermögensanlagen weltweit enorm gestiegen. Die indexierten Anlageformen erfreuen sich auch in Deutschland seit den 1980er Jahren zunehmender Beliebtheit. Die fortschreitende Globalisierung und die hohe Volatilität der internationalen Finanzmärkte bildeten die Grundlage für die große Nachfrage von derivativen Aktienindexinstrumenten. Der Deutsche Aktienindex DAX 30 wurde im Juni 1988 eingeführt, um als geeignetes Basisinstrument für Indexfutures an der Deutschen Terminbörse eingesetzt werden zu können. Mit seiner Einführung wurde die internationale Stellung des Finanzstandortes Deutschland deutlich gestärkt. Die Konstruktion des gewichteten Index DAX 30 beruht auf der unrealistischen Annahme, dass die DAX- Firmen nicht verflochten sind – weder untereinander noch mit anderen Unternehmen. Tatsächlich ist die deutsche Wirtschaft stark verflochten. Zahlreiche Kapitalgesellschaften sind an anderen Kapitalgesellschaften beteiligt: An die Stelle einer wettbewerbsgesteuerten Marktwirtschaft tritt eine Netzwerkökonomie, die durch den Begriff „Deutschland AG“ nur sehr unzulänglich umschrieben wird. Ausschlaggebend für die Stärke einer Beteiligung ist die Quote, die der Beteiligte am Kapital eines Unternehmens besitzt. Sie eignet sich für eine formal-mathematische Analyse des Beteiligungsnetzwerkes und ist von enormer Bedeutung, weil die einschlägigen Gesetze an die Beteiligungsquote verschiedenartige Rechte knüpfen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Kapitalverflechtungen der DAX-30-Firmen zu analysieren.
After initial start-up problems the importance of indexed assets has dramatically risen worldwide in the last three decades. Since the 1980s the indexed investments are enjoying increasing popularity also in Germany. The progressive globalisation and the high volatility of the international financial markets formed the basis for the great demand of equity index derivative instruments. The German Stock Index DAX 30 was introduced in June 1988, to be used as a suitable base instrument for index futures at the German futures exchange. Its introduction strengthened the international position of the financial location Germany significantly. The construction of the total return index DAX 30 is based on the unrealistic assumption that the DAX companies are not intertwined – neither among themselves nor with other enterprises. In fact, the German economy is heavily intertwined. Numerous corporations are involved in other corporations: In place of a competitive- steered market economy there is a network economy which is very poorly defined by the term "Deutschland AG". Relevant for the strength of participation is the rate which is owned by the shareholder. It is suitable for a formal mathematical analysis of the participating network and is of enormous significance because the appropriate laws to the participation rate attach to various rights. The objective of the present work is to analyze the capital linkages of the DAX 30 companies.