Daten über den Nachweis einer Dosis-Wirkungsbeziehung in der Salvage- Radiotherapie sind bislang spärlich. Dosis-Eskalationsstudien, die eine solche Wirkung für die primäre Bestrahlung des Prostatakarzinoms nachgewiesen haben, gibt es für Salvage-RT derzeit nicht. In der vorliegenden Arbeit wurde daher anhand von retrospektiven Daten untersucht, ob es in der Salvage-Radiotherapie eine Dosis-Wirkungsbeziehung gibt. Dazu wurden die Daten von 301 Patienten ausgewertet, bei denen es nach radikaler Prostatektomie zu persistierenden oder ansteigenden PSA-Werten kam. Es wurden nur die Daten von Patienten analysiert, die entweder mit einer Gesamtdosis von 66,6 Gy (n = 234) oder mit 70,2 Gy (n = 67) bestrahlt wurden. Es zeigte sich eine Verbesserung der Rezidivfreiheit nach 24 Monaten und des progressfreien Überlebens von jeweils 88% und 13,4% in der 70,2-Gy Gruppe im Vergleich zu 74% und 31,2 % in der mit einer Gesamtdosis von 66,6 Gy bestrahlten Gruppe. Welche Parameter Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit für biochemische Rezidivfreiheit hatten, wurde in der univariaten Analyse mittels Log-Rank-Test untersucht. Bedeutsam für die vorliegende Arbeit war, dass sich die Dosis als signifikanter Parameter für die biochemische Rezidivfreiheit zeigte (p = 0,01). Auch in der multivariaten Analyse war die Dosis signifikant für das rezidivfreie Überleben (p = 0,017). Auch andere Arbeiten konnten Hinweise darauf liefern, dass eine Dosiseskalation bzw. eine Dosis von ≥ 70 Gy in der Salvage-RT hinsichtlich der biochemischen Rezidivfreiheit von Vorteil ist. Somit ist eine Dosis- Wirkungsbeziehung nicht nur für die primäre, sondern auch für die Salvage- Bestrahlung anzunehmen.
Data on the existence of a dose-response relationship in the salvage radiotherapy of biochemically relapsed prostate cancer has been sparse. Dose- escalation studies that have demonstrated such an effect for the primary radiation of prostate cancer are currently not available for salvage RT. In the present study a retrospective analysis of data was performed in order to evaluate a possible dose-response relationship in the salvage radiotherapy. The data of 301 patients was anaylzed who had persistend or rising PSA-levels after radical prostatectomy. Only data from patients who were either irradiated with a total dose of 66.6 Gy (n = 234) or 70.2 Gy (n = 67) was included. There was an improved freedom from biochemical relapse after 24 months and the recurrence-free survival was 88% and 13.4% in the 70.2-Gy group compared to 74% and 31.2% in the group that received a total dose of 66.6 Gy. The parameters influencing the probability of biochemical recurrence were examined in univariate analysis using the log-rank test. Important for the present study is that dose was considered a significant parameter for biochemical recurrence (p = 0.01). Also in multivariate analysis, total dose was significant for recurrence-free survival (p = 0.017). Other studies could provide evidence that a dose escalation of ≥ 70 Gy in salvage RT for biochemical relapse provides an advantage. Thus a dose-response relationship can be assumed not only for the primary, but also for salvage irradiation.