Diese Arbeit beschäftigte sich mit der Epitopanalyse bei rheumatischen Erkrankungen unter Einsatz der hochsensitiven Methoden der Durchflußzytometrie und der Affinitätsmatrix-Technologie.
Mit Hilfe dieser Methoden ist im Rahmen der Arbeit in dem der reaktiven Arthritis (ReA) gewidmeten Teil die Identifizierung von aus Yersinien- und Chlamydienproteinen stammenden Antigenen (Y.e. Hsp60 und Ch. tr. Momp) auf Peptidebene gelungen. Es wurden mehrere CD4-Epitope gefunden. Wir konnten zeigen, daß bei der chlamydien-induzierten ReA dieselben Peptidsequenzen zum Teil von mehreren Patienten spezifisch erkannt werden.
Die hier gelungene Identifizierung der immundominanten CD4-T-Zell-Epitope, die sich von den ReA-assoziierten Bakterien ableiten, und zwar zunächst auf Proteinebene, aber letztendlich auch auf der Ebene der den T-Zellen präsentierten Peptide, stellt einen wichtigen molekularbiologischen Schritt zur Erforschung der Immunpathologie der ReA dar.
Die Bedeutung der bei der ReA aus der Literatur bekannten, potentiell antigen wirkenden bakteriellen CD8-Peptide konnte für die Pathogenese der ankylosierenden Spondylitis nicht bestätigt werden.
Das seit längerer Zeit für die Entstehung der rheumatoiden Arthritis (RA) als bedeutsam diskutierte Glycoprotein HC gp-39 wurde als Target-Antigen für die autoreaktiven CD4-T-Zellen der RA-Patienten durch unsere Untersuchungen nicht bestätigt.
Die Identifizierung und Spezifizierung der bakteriellen Epitope liefert wichtige Einblicke in die molekularbiologischen Grundlagen für die Entstehung der rheumatischen Erkrankungen. Die Kenntnis der Epitope könnte die Möglichkeit der Entwicklung spezifischer, kausaler Therapien bieten. Eine kausale Therapie bedeutet die Eliminierung bzw. Unschädlichmachung der persistierenden Erreger oder anderer schädigender Substanzen oder aber auch die Induktion einer Immuntoleranz. Besonders letzteres erscheint durchaus als eine therapeutische Option bei den rheumatischen Erkrankungen.
This study on rheumatic diseases deals with epitope analysis using highly sensitive methods of flow cytometry and affinity matrix technology.
In the part of the study devoted to reactive arthritis (ReA), these methods identified antigens originating from yersinia and chlamydia proteins (Y.e. Hsp60 and Ch. tr. Momp) on the peptide level. A number of CD4 epitopes were found. We were able to show that the same peptide sequences, in part from several patients, are specifically recognized in chlamydia-induced ReA.
The immunodominant CD4 T cell epitopes derived from the ReA-associated bacteria have been successfully identified here, first on the protein level and then also on the level of the T cell-presented peptides. This is an important molecular-biological step towards elucidating the immunopathology of ReA.
The importance of the potentially antigenic bacterial CD8 peptides associated with ReA in the literature could not be confirmed for the pathogenesis of ankylosing spondylitis.
Human cartilage glycoprotein 39 (HC gp-39), which has long been discussed as a significant factor in the development of rheumatoid arthritis (RA), was not confirmed by our investigations as a target antigen for the autoreactive CD4 T cells of RA patients.
The identification and specification of bacterial epitopes provide important insights into the molecular-biological factors underlying the development of rheumatic diseases. Knowledge of the epitopes could form the basis for developing specific causal therapies. Causal therapy means eliminating or neutralizing persistent pathogens or other noxious substances, but it may also refer to the induction of immunotolerance. Particularly the latter appears to be a viable treatment option for rheumatic diseases.