A new generation of library systems is about to replace the so-called integrated library systems, which are beginning to fade. The library services platforms Alma, FOLIO and Worldshare Management Services (WMS), which are already in productive operation in some places, were examined with regard to their suitability for use in German libraries. The technical framework conditions and characteristics of those library management systems were studied and inventorized, so that they could be evaluated according to objective criteria. Based on that evaluation, recommendations were drawn up for libraries. The foundation for the investigation is made up of three components: First, German libraries’ requirements in relation to the new generation of systems were distilled from a broad range of literature and categorized. Furthermore, interviews were conducted with experts, addressing questions of system administration. Also, a widely distributed user survey was carried out to collect opinions on the performance of the systems in productive operation. The systems that are already in productive operation (Alma and WMS) can be employed to implement standard processes and integration options so that standard tasks can be accomplished. However, there are still unresolved issues with regard to nationally established and cooperatively maintained systems (federation catalogs, Zeitschriftendatenbank, Elektronische Zeitschriftenbibliothek). The main advantage of library services platforms lies in the possibility of managing print and electronic resources in one system. The systems conform to German and European regulations and laws in security aspects, but providers still have to clarify their compliance regarding the General Data Protection Regulation (GDPR). Problems arise from cloud computing and the associated remote and distributed data storage: Libraries can access their own data through application programming interfaces only. Finally, no increases in efficiency or cost reductions have been achieved so far.
Zum Ersatz für die in die Jahre gekommenen integrierten Bibliothekssysteme steht die nächste Systemgeneration bereit: die Bibliotheksmanagementsysteme Alma, FOLIO und Worldshare Management Services (WMS). Teilweise bereits im produktiven Betrieb, wurden die Systeme auf ihre Einsatzfähigkeit im deutschen Bibliothekswesen hin überprüft. Die technischen Rahmenbedingungen und Eigenschaften der Bibliotheksmanagementsysteme wurden erarbeitet und so aufbereitet, dass sie anhand objektiver Kriterien bewertet werden konnten. Daraus wurden Handlungsempfehlungen für Bibliotheken erstellt. Die Informationsgrundlage stützt sich auf drei Säulen: Einer breiten Literaturbasis wurden die Anforderungen der deutschen Bibliotheksanwender an die neue Systemgeneration entnommen und kategorisiert. Weiterhin wurden Experteninterviews zum Schwerpunkt Systemkonfiguration durchgeführt. Ergänzend kam eine breit gestreute Anwenderumfrage zum Einsatz, um ein Meinungsbild aus dem produktiven Betrieb mit den Systemen zu erhalten. Mit den bereits produktiv betriebenen Systemen Alma und WMS können Standardabläufe und -integrationsmöglichkeiten realisiert werden, sodass übliche Geschäftsabläufe abgebildet werden können. Es verbleiben aber Desiderate in Bezug auf national etablierte und kooperativ gepflegte Systeme (Verbundkataloge, Zeitschriftendatenbank, Elektronische Zeitschriftenbibliothek). Die Vorteile der Bibliotheksmanagementsysteme liegen hauptsächlich in der Möglichkeit der gemeinsamen Verwaltung von Print- und Online-Ressourcen. Die Sicherheitsaspekte werden im Sinne deutscher bzw. europäischer Richtlinien und Gesetze berücksichtigt, eine Positionierung der Anbieter zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) steht allerdings noch aus. Nachteilig wirken sich einige mit dem Cloud Computing verbundene Aspekte, wie die damit verbundene entfernte und verteilte Datenhaltung aus: Zugriff auf die eigenen Daten kann nur noch über Programmierschnittstellen erfolgen. Es konnten bisher keine Effizienzsteigerungen oder Kostensenkungen erzielt werden.