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Die Absicht dieser Schrift ist, völlig voraussetzungslos und „ohne die
lästigen Details“, in die Grundlagen der Rechen- und danach der Tonkunst
einzuführen. Der Begriff "Dreisatz" steht für die Frage: Wie lösen wir
Proportionalfragen? Wenn das und das gegeben sind, was dann? Es gibt
zahlreiche Histörchen über Ludwigs Privatleben. Und diese werden aufgegriffen
(oder erfunden), um zu zeigen, wie Rechenkunst das Handeln im Alltagsleben
stimmig macht. So weiß man zum Beispiel, dass in Ludwigs Kaffee exakt 66
Bohnen sein sollten. Wie schmeckte somit sein Kaffee? Man kann das nicht
gleich beantworten, denn es fehlt eine weitere Bedingung: Wie groß war die
Tasse? 66 Bohnen und x-mal Liter Wasser, damit kann man spielen, und dabei
wird man Proportional- oder einfach gesagt Dreisatzaufgaben lösen. Die Frage
nach Ludwigs Kaffeegeschmack steht am Anfang des Blicks in die Rechenkunst.
Erklärt werden die Zahlen und Methoden, jeweils aus Situationen heraus, so
Planen, Aufteilen, Optimieren. Ludwig war übrigens auch ein begabter Kaufmann,
er musste und konnte in die Welt des Sparens, Investierens und Konsumierens
hineinschauen, was er mit Energie betrieb. Und wie verzögert sich das
Zusammenkommen Ludwigs mit seinem Bruder Johann, wenn Ludwig einige Zeit
stehen geblieben ist, um beim Anblick der Szenen am Bach sich das Thema des
zweiten Satzes seiner 6. Symphonie, der Pastorale, vorzustellen? Das führt zum
Funktionsbegriff in Zeit und Raum. Und an weiteren Beispielen wird in die
Mengen- und Relationenlehre und Kombinatorik eingeführt. Die Lehre von den
(bewegten) Proportionen durchzieht die Musik! Es geht um die Töne, um deren
Relationen, ihre Tektonik - kurz um den Werkkasten Ludwigs. Was wird in diesem
Fall gesetzt und gefügt? Die unterschiedlich hohen und unterschiedlich langen
Töne in ihrem Zeitverlauf. Und dies in der Anordnung des Pythagoras, der
Diatonik. Wie wird vorgegangen? Zunächst geht es um den Tonraum, der als
Tabelle aufgefasst werden kann, in dem die Töne nach Höhe, nach der Länge und
in der Zeitfolge angeordnet sind und sichtbar gemacht werden, in der
Besonderheit des pythagoreischen Arrangements, der Diatonik. Was können wir
hören, wie ist die Stimmlage der Frauen und Männer und die der Instrumente?
Nach einigen weiteren Erläuterungen wird ein Lied komponiert. Wie groß soll
der Abstand eines Tones von seinem vorangegangenen und dem nachfolgenden sein?
Und dies durch die ganze Folge vom ersten bis zum letzten Ton, der im Bogen
zurückkehrt zum Ausgangspunkt. Im Weiteren geht es um den Zugang zur
Mehrstimmigkeit. Wie passen die Stimmen zusammen, die Proportionalität der
Akkorde? Zwei Musikstücke werden behandelt, das wunderbare Lied Belle qui
tient ma vie von Thoinet Arbeau - dort kreuzen die Stimmen sich nicht
(Homophonie) und das erste Thema von Ludwigs Erzherzogtrio, nun Polyphonie.
Mit dem Auge sieht man in der Tabelle, wie die Stimmen - Klavier, Violine und
Cello - ineinandergreifen. Ein kurzer Abriss seines Lebens in bewegter Zeit
darf nicht fehlen, wie eine Erläuterung der Notenschrift, die eine aus
spielpraktischen Gründen komprimierte Tabelle ist.
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refubium.note.author
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Studie sind willkommen (rderenbach@gmx.de).