Die Diagnostik bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie bezieht neben lang bekannten morphologischen Kriterien heute auch molekulargenetische Veränderungen, wie zum Beispiel eine NPM1-Mutation mit ein, die zunehmend mehr Bedeutung für Prognoseabschätzung und Verlaufsbeobachtung im Rahmen der minimalen Resterkrankung erlangen. Es wurden 228 AML-Patienten auf Vorhandensein einer NPM1-Mutation mittels Sequenzierung getestet und die NPM1-positiven und -negativen Gruppen bezüglich routinemäßig erhobener Parameter verglichen und auf Unterschiede in den Überlebenszeiten untersucht. Des Weiteren wurde bei acht transplantierten Patienten eine quantitative NPM1-Analyse zur Verlaufsbeurteilung durchgeführt. Die häufigste Mutation bei AML mit normalem Karyotyp ist die NPM1-Mutation. Die von uns untersuchten NPM1-positiven Patienten haben oft ebenfalls eine FLT3-ITD-Mutation, wir sehen vermehrt einen normalen Karyotyp und bei aberranten Karyotypen sind diese oft mit einem intermediären Risiko assoziiert. Die Leukozyten- und Blastenzahlen bei Erstdiagnose sind höher, wenn eine NPM1-Mutation vorliegt. Der Anteil der sekundären AML liegt in der Patientengruppe ohne NPM1-Mutation höher. Für FLT3-TKD, Erkrankungsalter, Geschlecht, Erreichen einer CR und dem Auftreten eines Rezidivs konnten keine Unterschiede zwischen NPM1-positiven und -negativen Patienten gezeigt werden. Bezüglich der Überlebenszeiten konnten zwischen Patienten mit und ohne NPM1-Mutation keine Unterschiede im Gesamtüberleben, im Ereignis freien und krankheitsfreien Überleben gezeigt werden. Allerdings zeigt sich ein signifikanter Überlebensnachteil für Patienten, die gleichzeitig eine NPM1- und FLT3-ITD-Mutation aufweisen. Die Verlaufbetrachtung von acht NPM1-positiven Patienten mittels quantitativer PCR zeigt in allen Fällen eine Korrelation zwischen Krankheitsverlauf und MRD- Nachweis.
Diagnostic investigations in patients with acute myeloid leukemia nowadays include analysis of molecular mutations like NPM1. Those mutations are meaningful with regard to forecast and minimal residual disease. Samples of 228 patients with acute myeloid leukemia were sequenced to determine presence of NPM1-mutation. Afterwards the influence on survival was evaluated. Additionally samples of 8 NPM1-positive patients were analysed by quantitative PCR during course of disease.