Die Bewertung eines Unternehmens verlangt eine Berücksichtigung der individuellen Besteuerung der Anteilseigner. Bei squeeze-outs, in denen die Anteilseigner einer unterschiedlichen Steuerbelastung unterliegen, würde diese Berücksichtigung zu individuell unterschiedlichen Kompensationszahlungen führen - was das deutsche Aktienrecht nicht zulässt. In dieser Arbeit diskutieren wir, wie dieses Problem angemessen gelöst werden kann. Dazu bestimmen wir die durchschnittlichen Grenzsteuersätze, die sich aus Daten der Einkommensteuerstatistik 1998 ergeben. Die vom IDW vorgeschlagene Typisierung lässt sich mit der Tariffunktion des Jahres 1998 empirisch rechtfertigen, wenn als Grenzsteuersatz des typischen Abzufindenden gerade der ungewichtete Grenzsteuersatz aller Steuerpflichtigen mit Dividendeneinkünften verstanden wird.
For the valuation of a company it is necessary to take the income tax of its owners into account. When looking at a squeeze-out with investors who have different wealth this implies that fair compensation payments will be different. This is in contradiction to the German Stock Companies Act. In this paper we discuss how this problem can be solved in an acceptable manner and we determine different average income tax rates using German tax data. It can be shown that using particular weighted averages indeed lead to the proposal of an income tax rate of 35% which is required by the Association of German CPAs.