Von einem Aufsatz, der ein bestimmtes Problem aus realwissenschaftlicher Perspektive beleuchten will, darf man vermuten, dass er entweder von (Real-)Wissenschaftlern verfasst wurde oder sich durch eine Sichtweise auszeichnet, die man landläufig als realwissenschaftlich bezeichnet. Ernst/Gleißner haben in dieser Zeitschrift einen solchen Aufsatz veröffentlicht (WPg 2012, S. 1252ff.), in dem sie zu unserem Beitrag aber Damodarans Länderrisikoprämie (WPg 2011, S. 167ff) Stellung nehmen. Sie bescheinigen uns, dass unsere Kritik an Damodarans Konzept formalwissenschaftlich nicht zu beanstanden sei, mahnen aber an, dass man sich mit dem Problem realwissenschaftlich auseinandersetzen müsse und sich nicht auf formalwissenschaftliche Aspekte beschränken könne. Der Beitrag von Ernst/Gleißner enthält nach unserer Meinung eine Reihe von problematischen Aussagen, die uns zu der vorliegenden kritischen Stellungnahme veranlassen. Wir hoffen, damit die grundsätzliche Diskussion aber die Theorie der Unternehmensbewertung einen Schritt voranzubringen.