dc.contributor.author
Hense, Martin
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:05:47Z
dc.date.available
2013-09-25T08:56:36.333Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2028
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6230
dc.description
Bemerkungen zur Zitierweise 5 Einleitung 6 I. Identitätstheoretische
Seelenwanderungsbegriffe bei Locke, Leibniz und Baumgarten 19 1\.
Gedankenexperimente zur Erhaltung von Identität bei John Locke 23 2\.
Monadologischer Transfer von Eigenschaften bei Gottfried Wilhelm Leibniz 31
3\. Erhaltung und Wanderung des Selbst im Leben und im Tode bei Locke und
Leibniz 38 4\. Alexander Gottlieb Baumgartens monadologische Begründung der
Unsterblichkeit 45 II. Seelenwanderungsdialoge der 1780er Jahre (Bahrdt,
Eberlin, Grosse, Herder, Riedel, Schlosser) 51 1\. Einleitung 51 1.1
Historische Einführung, Textauswahl und Textinhalte 51 1.2 Psychologisierung
und Modelle literarischer Kommunikation 65 2\. Anthropologische
Voraussetzungen 69 2.1 Die christliche Bestimmung des Menschen 69 2.2 Die
zentralen Konzepte: Selbstgenuss, Glückseligkeit und Glückseligkeitsgemälde 72
2.3 Der innere Mensch 76 2.4 Der wahrnehmungsphilosophische Homunculus 86 2.5
Sensualistische Entwicklungstheorie 89 2.6 Die Entwicklung des moralischen
Gefühls und des Gemeinsinns 98 3\. Exkurs: Der selbstgenussorientierte
Glückseligkeitsbegriff 103 3.1 Leibniz 107 3.2 G. F. Meier 113 3.3 Sulzer 122
3.4 Schlossers Shaftesburyrezeption 126 4\. Seelenwanderungsprinzip I:
Erstellung des Glückseligkeitsgemäldes 133 5\. Seelenwanderungsprinzip II:
Erkenntniszuwachs zwischen Unmittelbarkeit und sprachlicher Vermittlung 147
5.1 Vermittelbarkeit von Erfahrungen 148 5.2 Speichern und Vergessen 159 5.3
Beispiele der Psychologisierung bei Herder und Goethe 167 6\.
Übertragungsmedien 171 6.1 Herausbildung eines ästhetischen
Erfahrungsspeichers 171 6.2 Der Eindruck der Erfahrung in die Seele 179 6.3
Die zentrale Rolle der Einbildungskraft 185 6.4 Modelle der Assoziation und
selbständigen Reproduktion von Ideen bei Charles Bonnet 192 6.5 (Re
)Produktion anstatt Übertragung von Geistesinhalten 199 6.6 Selbstbefruchtung
von Ideen 205 7\. Die Historizität der (Glaubens )Ideen 212 7.1 Lessing 213
7.2 Anonymus, Teil 1 220 7.3 Hippel 224 7.4 Herder 226 7.5 Anonymus, Teil 2
228 8\. Poetik der Seelenwanderungstexte 232 8.1 Dialogizität, Fiktionalität
und Poetizität 233 8.2 Das Verhältnis von Poesie und Vernunft 238 8.3
Intertextuelle Poetik 243 8.4 Ein Programm literaturbasierter
Erkenntnisvermittlung 249 8.5 Die Frage der Unsterblichkeit in der Zeit der
Ideenzirkulation 255 III. Poetologische Seelenwanderungsbegriffe im späten 18.
Jahrhundert (Goethe, Günderrode, Herder, Hoffmann, Jean Paul, Moritz,
Schiller) 260 1\. Vorausgehende Modellierung natürlicher Stoffkreisläufe 262
2\. Exkurs: Der Begriff der Palingenesie zwischen Eschatologie, Biologie und
Neurophysiologie 278 3\. Assimilation von Geistesinhalten 287 4\. Infektion
und Assimilation als Kommunikation 297 5\. Ideenzirkulationen zwischen
Subjekten 304 6\. Ideenzirkulationen zwischen Texten 319 7\.
Ideenzirkulationen in der Geschichte 335 IV. Schlussbetrachtungen 345
Literaturverzeichnis 353 1\. Quellen 353 1.1 Unaufgelöste Anonyma 353 1.2
Autoren 355 2\. Sekundärliteratur 370
dc.description.abstract
Die Arbeit spürt der Popularität von Seelenwanderungsbegriffen in der
Philosophie und Literatur des 18. Jahrhunderts nach. Sie geht aus von der
Beobachtung, dass es sich nicht ausschließlich um Unsterblichkeits- und
Glaubensvorstellungen handelt, wenn in der Aufklärung in einem affirmativen
Sinne von Seelenwanderung gesprochen wird, sondern dass
Seelenwanderungsbegriffe in unterschiedlichsten Kontexten Verwendung finden,
wenn es um die Beschreibung von Übertragungs- und Verwandlungsprozessen in
Natur und Kultur geht. Gegenstand ist daher auch nicht eine religions- oder
philosophiegeschichtliche Untersuchung einer bestimmten Idee oder gar eines
Glaubensinhalts, sondern eine wissens- und diskursgeschichtlich orientierte
Erforschung der unterschiedlichsten Zusammenhänge und Bedeutungsfelder, in
denen die Termini „Seelenwanderung“, „Metempsychose“ und „Palingenesie“
historisch verwendet worden sind. Dabei stellt sich heraus, dass
Seelenwanderungsbegriffe ab 1700 zur Entstehung eines neuen und nachhaltigen
Identitätskonzepts beitragen, das am Aufbau von Organismen orientiert ist:
Danach ist die Identität von lebendigen Dingen gerade nicht am Bestehen und am
Transfer einer einzelnen (Seelen-)Substanz in Raum und Zeit festzumachen,
sondern am Bestehen einer dynamischen Organisationsstruktur, die in der Lage
ist, sich im Austausch ihrer Teile selbst zu erhalten. Da im Prozess der
Nahrungsaufnahme immer wieder Körperteile aus ihrer Gemeinschaft mit der Seele
ausscheiden und neue hinzukommen, wird davon gesprochen, dass das Selbst des
Lebewesens beständig auf die neuen Teile übergeht – und also auch der Mensch
gewissermaßen täglich sterbe und wieder von Neuem zu leben beginne. Solche
nichtdualistischen, an Phänomenen des Stoffkreislaufs, der Regeneration und
Reproduktion in der Natur orientierten Seelenwanderungsbegriffe sind es, die
im 18. Jahrhundert populär werden und dann auch als Modelle eines
Lebensprinzips hinter jeder individuellen geistigen sowie kollektiven
kulturellen Entwicklung verwendet werden. Der Mensch wird dabei als ein
höheres Organ der Natur verstanden, das die materiellen Elemente der Welt auch
im Zuge seiner sinnlich-geistigen Fähigkeiten unentwegt verdaut,
weiterverarbeitet und zunehmend in geistige Formen transformiert. Speziell die
Sprache, Schrift, Literatur und die Künste gelten dabei als ein Mittel zu
einer sinnlich-geistigen Reproduktion und Verbreitung aller Dinge und mithin
zu einer natürlichen Verwandlung und Weiterentwicklung der Welt. Sie werden
als Motor einer „ewige[n] Mitteilung der Eigenschaften, eine[r] Palingenesie
und Metempsychose ehemals eigner, jetzt fremder, ehemals fremder, jetzt eigner
Gedanken“ (Herder) im Verlauf der Geschichte verstanden.
Seelenwanderungsbegriffe und figuren tragen so im 18. Jahrhundert zur
Dynamisierung und Historisierung der Natur- und Kulturbegriffe bei.
de
dc.description.abstract
This paper investigates the concepts of metempsychosis and their popularity in
the philosophy and literature of the 18th century. It begins with the
observation, that those references to a transmigration of the soul are not
primarily used to express a believe of immortality and religious faith in the
Age of Enlightenment, but they are deployed to describe different forms of
transfer and transformation processes in nature and culture. Therefore, the
subject of this study is not a specific idea or a belief (in terms of a
history of philosophy or religions), but the different contexts and meanings
in which the terms “transmigration of the souls”, “metempsychosis” and
“palingenesis” have been historically used. It then turns out that those terms
do contribute to the formation of a new identity concept around 1700, which is
orientated towards the structure of organisms. In this concept, the identity
of living beings is not tied to the existence and transfer of a single (soul)
substance in time and space, but to the existence of a dynamic organizational
structure which is able to preserve itself by the exchange of its parts. Since
parts of the body do continually drop out of their community with the soul and
new ones are continually added to it in the process of food intake, there is
the notion that the self of any living being is continually going over onto
the new parts – and therefore even humans die and start living again every
day. Those non-dualistic concepts of metempsychosis, which orient themselves
on natural phenomena like regeneration, reproduction and the cycle of
materials, become popular in the 18th century. They are then even used as
concepts of a general principle of life behind every individual and collective
mental and cultural development. Human beings are considered as a higher organ
of nature which also has to digest and immaterialize the corporeal elements of
the world as part of its perceptive and intellectual abilities. Language,
writing, literature and the arts are especially regarded as the tools of a
sensual and intellectual reproduction and dissemination of all things – and
therefore as the tools of a natural transformation and development of the
world. They are considered as motor of an „ewige Mitteilung der Eigenschaften,
eine Palingenesie und Metempsychose ehemals eigner, jetzt fremder, ehemals
fremder, jetzt eigner Gedanken“ (Herder) in the progression of history. Thus
concepts of metempsychosis take part in the dynamization and historicization
of the views of nature and culture in the 18th century.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
metempsychosis
dc.subject
migration of the soul
dc.subject
eighteenth century
dc.subject.ddc
800 Literatur::800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::120 Epistemologie
dc.title
„eine Palingenesie und Metempsychose […] ehemals fremder, jetzt eigner
Gedanken“ - Seelenwanderungsbegriffe in Philosophie und Literatur des 18.
Jahrhunderts
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Ursula Kocher
dc.date.accepted
2013-01-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094851-4
dc.title.translated
„eine Palingenesie und Metempsychose […] ehemals fremder, jetzt eigner
Gedanken“ - Concepts of Metempsychosis in Philosophy and Literature of the
18th Century
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094851
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013833
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access