Zur definitiven Diagnostik in die Medizinische Klinik und Poliklinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Charité überwiesene Patientinnen benötigen spezifische Beratungen wegen ihrer fokalen nodulären Hyper¬plasie. Die Zielstellung, die Beratung der betroffenen Frauen plausibel und zutreffend zu gestalten und die Größenentwicklung zu erläutern, wurde mittels einer genaueren Befragung von 238 betroffenen Frauen erreicht. Die Größenentwicklung der FNH im Verlauf des Lebens einer umfangreichen Stichprobe betroffener Frauen wurde mit einer retrospektiven Analyse von 1012 Größenmessun¬gen und von 229 Zeitreihen biostatistisch beschrieben. Es wurde gezeigt, dass die Tendenz des FNH-Größenverhaltens in der Lebenszeit betroffener Frauen einem konvexen Verlauf entsprach. Beginnend mit einem initialen Wachstum der fokalen nodulären Hyperplasie, erfolgt die Ausbildung zur – individuell variierenden – vollen Größe, um dann postmenopausal mit einer inter¬indi¬viduell unterschiedlichen involutiven Phase abzuschließen. Bezüglich Beginn und Tempo gab es unterschiedliche Verlaufstypen der Involution. Abweichend vom generellen Trend fielen einige Fälle auf, welche im vierten oder fünften Lebensjahrzehnt keine Reduktionen der Durchmesser oder gar Vergrößerungen der FNH aufwiesen. Die reguläre Involution der FNH ist – so auch Ergebnisse von Wermke (2006), Schade (2002) – eine typische Lebensdynamik der als Malformation angelegten FNH. Diskutiert wurden sinnvolle Intervalle von Verlaufskontrollen. Kontrollen sind nur sinnvoll, wenn davon eine folgerichtige ärztliche Handlung abhängt, was aber bei der fokalen nodulären Hyperplasie sehr selten ist. Mindestens kann als Therapieerfolg eine Beruhigung der Patientin und das Vermeiden belastender (Computertomographie, Szintigraphie), invasiver (Biopsie, Laparaskopie) oder infrastrukturintensiver sowie kostenaufwendiger (Magnetresonanztomographie) Überdiagnostik erreicht werden. Behandlungsrelevante Kontrollen sollten bei Frauen höchstens alle fünf Jahre erfolgen, falls keine der FNH zuzurechnenden relevanten Symptome eine aktuelle Untersuchung nahelegen. Argumente zur Beantwortung der von Patientinnen wegen ihrer Befürchtungen gestellten Fragen werden abgeleitet. Die gezielte Beratung der Patientinnen soll zur Beruhigung besonders wegen als unberechtigt anzusehender Befürchtungen vor Rup¬turen, vor potentieller Entartung, oder vor wesentlichen Aus¬wirkungen oraler Kontrazep¬tiva beitragen. Relevante Größenzunahmen durch die Einnahme der „Pille“ oder infolge einer Gravidität sind – wie auch vorliegende Beobachtungen zeigten – unwahrschein¬lich, zumindest jedoch unbewiesen. Kennzeichnende klinische Beschwerden der FNH waren mäßige bis deutliche Oberbauchsymptome, die jedoch in keinem Falle eine Operations¬indikation waren. Die Farb-Doppler- und besonders die Kontrastmittel-Sonographie sind nicht nur treffsichere Verfahren (in der Hand kompetenter Hepatologen), sondern auch weniger belastend als Untersuchungen mit ionisierenden Strahlen (CT, Nuklearmedizin) und deutlich kostengünstiger als andere Schnittbildtechniken (CT, MRT).
Background: A large number of patients with focal nodular hyperplasia (FNH) were examined. We reviewed 430 cases and made 1012 measurements. Patients require special care to cope with their concerns and anxieties. Typically, these patients are very uncertain, even after they received extensive medical advice. Clearly, further possible growth and the thought that this may be a cancer, in spite of reassurances, is troubling. Further, specific data analysis of the different stages of FNH is required. Methods: 450 patients with FNH, examined between 1988 and 2008 in ultrasound CCM participated in the study. Bio-statistical analyses of FNH lesions growths and shrinkage related to age has provided data that can predict in most instances the course of the condition. Findings: The trend of FNH progression corresponds to a convex curve starting with initial growth, until the maximum size is reached, which is followed by a period of shrinkage. Those variations could be explained by polynomial regressions. Departing from the general trend, some cases evolve differently and may have little size variation or continue to increase the size of the FNH past the forth decade. These observations point to possible pathologic reasons. Interpretation: The regular involution of FNH is – as varified by Schade (2002) – typically, a dynamic process of vascular malformation whose eventual atrophy is probably consequent to fibrous processes. Fully considered, we have sufficient data to advise patients with FNH of the eventual, natural decreasing trend of these lesion starting at the third or fourth life decade.