In dem vorliegenden Beitrag setze ich mich aus emotionstheoretischer Perspektive mit transnationalen Lebensformen auseinander und hinterfrage die in zahlreichen sozialwissenschaftlichen Studien zu Migration und Transnationalismus implizit vertretene Ansicht, dass ein “Leben zwischen den Welten“ in erster Linie eine Frage der Routine und transnationalen Kompetenz ist. Ich gehe stattdessen von der Annahme aus, dass die Eingebundenheit in multiple, gesellschaftliche, nationale und kulturelle Grenzen überschreitende Zugehörigkeitskonstellationen für die Einzelnen mit enormen emotionalen und affektiven Herausforderungen verbunden ist, denen ich mich hier näher zuwenden werde. Der Beitrag ist als ein erster Schritt zur Entwicklung eines emotionstheoretischen Modells multipler Zugehörigkeiten zu verstehen.