Im Rahmen der Berliner „langen Nacht der Wissenschaften“ wurden am 11. Juni 2005 in neun Stunden 143 Besucher zu ihrem Wissensstand bezüglich der Depression befragt. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 31 Jahre. Etwa 64% waren weiblich, 36% männlich. Die Männer zeigten eine unterproportionale Antwortbereitschaft. Bezüglich des Bildungsniveaus kann von keiner Normalverteilung ausgegangen werden: 82% verfügten über das Abitur als höchsten Schulabschluss, 16% über einen Realschulabschluss. Bei der Befragung waren von jedem Einzelnen fünf Fragen zu den Themen Prävalenz, Erkrankungsalter, Symptomatik, Diagnosestellung und Behandlung zu beantworten. Hierbei ergab sich, dass ungefähr 41% der Besucher in der Lage waren, vier von fünf Fragen korrekt zu beantworten. 11% konnten sogar alle fünf Fragen richtig beantworten. Im direkten Vergleich waren Gymnasiasten häufiger als Realschüler dazu in der Lage, vier oder fünf richtige Antworten zu geben. Insgesamt kann wegen des hohen durchschnittlichen Bildungsniveaus der Befragten davon ausgegangen werden, dass Informationsdefizite in der Gesamtbevölkerung eher weiter verbreitet sind, als dies in den Ergebnissen zum Ausdruck kommt. Dennoch lässt die Auswertung der Befragung Grund zur Annahme, dass die Aufklärungskampagnen der letzten Jahre bei interessierten Personen das Wissen über die Krankheit Depression erhöht haben. Zukünftige Aufklärungsversuche sollten ein besonderes Augenmerk auf den unterschiedlichen Bildungshintergrund der Teilnehmer legen und ein diesbezüglich zielgerichtetes Angebot machen. Das Vorhandensein eines weiteren Aufklärungsbedarfs der Allgemeinbevölkerung konnte auch durch eine systematische Literaturrecherche zum Thema gestützt werden. In dieser Recherche konnten zahlreiche Studien ermittelt werden, die ein großes Informationsdefizit der Bevölkerung hinsichtlich der Erkrankung Depression offen legen.
On 11th June 2005 in the course of nine hours 143 persons visiting the Berlin „lange Nacht der Wissenschaften“ („long night of the sciences”) were interviewed regarding their knowledge of depression as illness. The average age of the persons interviewed was 31 years with approximately 64% being females and 36% being males. Thus men proved to be far less willing to participate. As far as the educational level is concerned, it cannot be assumed that the respondents resembled the general population: 82% stated they had Abitur (general qualification for university entrance) as their highest education level, 16% had a Realschulabschluss (school-leaving certificate after five years of secondary school). Each respondent had to answer 5 questions regarding prevalence, age of onset, symptoms, diagnosis and treatment. The results showed that about 41% of the respondents were able to answer 4 out of 5 questions correctly. 11% answered even all 5 questions correctly. In direct comparison persons with Abitur were more often able to give 4 or 5 correct answers than those with Realschulabschluss. On the whole, due to the high average educational level of the persons interviewed, it may be assumed that in the general population the information deficit is even larger than reflected in the results here present. However, the evaluation of the questionnaire shows that there is reason to believe that information campaigns during the recent years have widened the knowledge of interested persons regarding depression. Future educational campaigns should focus on the various educational backgrounds of the participants and offer specific and adequate information with regard hereto. The existing need for further educational campaigns amongst the general public could also be affirmed by a systematic review of the literature on the topic. During this review numerous studies could be found revealing a huge information deficit in the general public regarding the depression illness.