In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass keine der veröffentlichten Studien zum Thema Intraoperatives Neurophysiologisches Monitoring in der Neurochirurgie den Anforderungen der Evidence-based Medicine an die methodische Qualität einer Studie entsprach. Nach den Vorgaben der EBM kann somit keine der untersuchten Arbeiten als verwertbare externe Evidenz zur Lösung einer klinischen Fragestellung hinzugezogen werden. Alle beurteilten Arbeiten wiesen methodische und formale Schwachpunkte auf, wobei die Häufigkeit von methodischen Fehlern überwog. Von der EBM geforderte Kriterien waren Blinding der Untersucher, Angabe von Testmerkmalen, adäquate Wahl des Studiendesigns, Festlegung eines standardisierten Studienprotokolls, adäquate Wahl der statistischen Methoden, eindeutige Formulierung der Schlussfolgerung, Angabe von Ein- und Ausschlusskriterien und Darstellung von Komplikationen. Diese Kriterien wurden häufig in den Studien vernachlässigt, indem sie entweder gar nicht berücksichtigt, oder nicht eindeutig formuliert wurden. Kriterien, die in vielen Arbeiten erfüllt wurden, waren sinnvolle Auswahl von Parametern und Untersuchungsmethoden, Formulierung einer eindeutigen Fragestellung und Begründung der Notwendigkeit der Studie.Anhand der gängigen Literatur über Evidence-based Medicine wurde eine Aufstellung von wichtigen formalen und methodischen Kriterien erstellt, welche erfüllt sein sollten.
The purpose of this study was to evaluate whether published studies about Intraoperative Neurophysiological Monitoring (IOM) meet criteria for methological quality suggested by the Evidence-based medicine (EBM). It is shown that none of the studies fulfil all of the suggested criteria and it is concluded that none of the studies could provide valid external evidence in correspondance to the EBM. The problems in meeting the EBM-criteria in these studies are analysed. Considering the common literature about EMB, a checklist of important criteria in order to create the concept of an EBM-valid study are introduced.