dc.contributor.author
Bircks, Anna
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:57:36Z
dc.date.available
2009-11-10T08:42:38.755Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1849
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6051
dc.description.abstract
Die sexuell übertragbare Infektionserkrankung Syphilis ist trotz einfacher und
effektiver Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten nach wie vor ein global
bestehendes Problem. Die WHO schätzt die Anzahl der Neuerkrankungen jährlich
auf annähernd 10 Millionen, wobei die Weltregionen Afrika, Amerika und
Südostasien am stärksten betroffen sind. Die Anzahl der Todesfälle beträgt
laut WHO jährlich ca. 150.000 mit vorwiegendem Vorkommen in den afrikanischen
Ländern. In dieser Arbeit wird eine szientometrische Analyse der bisher
veröffentlichten Forschungsarbeit zum Thema Syphilis durchgeführt, wobei
sowohl eine quantitative als auch qualitative Untersuchung der in den
Datenbanken ISI – Web of Science und PubMed gelisteten Publikationen erfolgt.
Im ISI – Web of Science sind für den untersuchten Zeitraum von 1900 bis 2007
14.432 syphilisspezifische Veröffentlichungen zu finden. Im Anschluss an die
beiden Weltkriege sind vermehrt Arbeiten zum Thema Syphilis veröffentlicht
worden, vor allem aber in den letzten 20 Jahren hat die Anzahl der
Forschungsarbeiten stetig zugenommen, was zum einen inhaltlich auf die
Aktualität der Erkrankung zurückzuführen ist, zum anderen methodisch auf die
Aufnahme von Abstracts in die ISI Datenbank und somit einer verbesserten
Trefferquote zuzuordnen ist. Die Publikationssprache ist mit annähernd 80%
hauptsächlich englisch. Das mit Abstand höchste Forschungsaufkommen haben die
USA mit ca. 50% der Arbeiten, die auf Grund der verfügbaren Daten einem
Herkunftsland zugeordnet werden können. Hier befinden sich auch fast
ausschließlich die Institute, die weltweit am meisten zum Thema publizieren.
Doch auch afrikanische Länder, allen voran Südafrika, zeigen zum Thema
Syphilis im Vergleich zu anderen Forschungsbereichen ein relativ großes
Interesse an dieser Infektionserkrankung. Dies kann zum einen im Zusammenhang
mit den dortigen Inzidenz- und Mortalitätsdaten, zum anderen aber auch mit der
häufig vorkommenden Koinfektion von Syphilis und HIV in afrikanischen Ländern
gesehen werden. Große Bedeutung kommt auch der Kooperation verschiedener
Länder zu, die gemeinsam Arbeiten hervorgebracht haben. Hier sind die
Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und den USA sowie Großbritannien und
Tanzania hervorzuheben, die gemeinsam an mehr als 30 Publikationen beteiligt
sind. Jedoch haben sich auch auffallend viele andere afrikanische Länder an
Kooperationsartikeln beteiligt. Mit Hilfe der durchgeführten Zitationsanalysen
zeigt sich, dass Arbeiten zum Thema Syphilis mit steigender Tendenz zitiert
werden, was auf die Aktualität der Erkrankung und das dafür vorhandene
wissenschaftliche Interesse hindeutet. Bei Betrachtung der Zitationen nach
Publikationsjahr sowie bei der Analyse der meistzitierten Artikel nach ihrem
Erscheinungsjahr ist auffällig, dass vor allem Arbeiten aus den 1990er Jahren
häufig zitiert werden, was auf wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse in
diesem Zeitraum schließen lässt. Das Land, dessen Artikel weltweit am meisten
zitiert werden, ist die USA. Bezieht man die Anzahl der Zitierungen jedoch auf
die Anzahl der veröffentlichten Artikel, steht Uganda mit einer Zitationsrate
von 35 weltweit an erster Stelle. Hier sollte jedoch die Möglichkeit der
Verzerrung der Ergebnisse bedacht werden, da Uganda mit knapp über 30 Artikeln
sehr viel weniger Arbeiten publiziert hat. Die weltweit am häufigsten
zitierten Publikationen stammen überwiegend aus den USA und werden
hauptsächlich in einigen wenigen Journals veröffentlicht, darunter das New
England Journal Of Medicine, JAMA und Lancet, die einen hohen Stellenwert
innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft besitzen, wie ihre hohen Impact-
Faktoren aufzeigen. Betrachtet man diese Publikationen inhaltlich, so zeigt
sich, dass der mit Abstand am häufigsten zitierte Artikel die
Genomsequenzierung von Treponema pallidum beinhaltet, aber auch die
Präventionsmöglichkeiten von Syphilis und anderen sexuell übertragbaren
Erkrankungen sowie die Koinfektion von HIV und Syphilis im Mittelpunkt des
wissenschaftlichen Interesses zu stehen scheinen. Zeitlich sind diese Artikel
bis auf zwei Ausnahmen in die 1990er Jahre einzuordnen. Bei der Analyse der
Themenbereiche, denen die 14.432 ermittelten Publikationen zugeordnet werden,
zeigt sich, dass weltweit die Zuordnung zum Gebiet der General and Internal
Medicine dominiert, gefolgt von der Dermatology und Infectious diseases. Dabei
bestehen länderspezifische Unterschiede, die ein unterschiedliches Interesse
der einzelnen Länder an den verschiedenen Aspekten der Erkrankung vermuten
lassen. So werden beispielsweise in Südafrika im Vergleich zu den anderen
meistpublizierenden Ländern deutlich mehr Artikel dem Themenbereich Obstetrics
and gyneacology zugeordnet, was die Vermutung nahe legt, dass hier auf Grund
der weniger erfolgreichen Therapieversuche ein größeres Forschungsinteresse an
der vertikalen Übertragung der Syphilis besteht. Die wissenschaftliche
Leistung von Autoren, die syphilisspezifische Arbeiten veröffentlicht haben,
kann anhand ihrer Produktivität, ihrer Zitationsraten und ihres H-Indexes
beurteilt werden. Dabei ist zu beachten, dass Quantität und Qualität nicht
unbedingt miteinander einhergehen, sondern dass Parameter wie vor allem der
H-Index als Gütekriterium zur Einordnung von wissenschaftlicher Leistung
dienen. Der US-amerikanischen Autorin Sheila Lukehart ist es gelungen, sich
mit einer Publikationszahl von 80 Artikeln nicht nur im Sinne der
Produktivität weltweit nahezu an die Spitze zu positionieren, sondern weist
auch vergleichsweise einen hohen H-Index und eine hohe Zitationsrate auf. Die
höchsten H-Indices und Zitationsraten weisen jedoch die Autoren Hook, Radolf
und Norgard auf, die aber wiederum in ihrer Produktivität hinter Lukehart
zurückliegen.
de
dc.description.abstract
In spite of simple methods of prevention and treatment syphilis is still a
global health problem. This paper is a scientometric analysis of syphilis
research which has been published in the data bases ISI – Web Of Science and
PubMed from 1900 up to the year 2007. The number of publications in ISI is
14.432 . Especially after the two World Wars there was an increase of
publications, but the large amount of papers has been published during the
last 20 years. This is not only due to the actuality of the disease but also
to the fact that since 1997 it is obligatory for every article to include an
English abstract which means that studies and their results are more readily
available for a global audience. With about 50% of all papers the US is the
country which produces the majority of syphilis research. But also the African
continent contributes significantly to the research, especially South Africa.
One possible reason for this could be that there is a relativley high
incidence and mortality in Africa or it might be due to the common coinfection
of syphilis and HIV. Furthermore there is a large amount of articles published
in cooperation , e.g. between Great Britain and the US but also between Great
Britain and Tanzania. Another tool to demonstrate the actuality of syphilis is
citation analysis. Mainly papers of the 1990ies are cited, so that one reaches
the conclusion that there were very important findings in this time. The
majority of citations are also given to papers from the US. Most of them are
published in journals like New England Journal of Medicine, JAMA and Lancet.
These journals have a significant meaning in the scientific community
indicated by the high impact factor. The most frequently cited papers
originate from the US. In order to evaluate the scientific effort of authors
one can examine the productivity, citation rates and the h-index. Especially
the h-index is a parameter for the quality of the papers because it considers
both the amount of publications as well as the number of citations. The author
who has published the largest number of papers is the US American scientist
Sheila Lukehart. She also has a relatively high h-index and citation rate.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Syphilis - eine szientometrische Analyse
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. D. Groneberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Fischer
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. Böckelmann
dc.date.accepted
2010-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014114-4
dc.title.translated
Syphilis - a scientometric analysis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014114
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006596
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open access