Implantate ermöglichen einen festen Halt des Zahnersatzes bei fehlenden Zähnen. Häufig muss eine Einheilzeit der definitiven Implantate abgewartet werden, in welcher diese Implantate nicht zur Befestigung von Zahnersatz genutzt werden können. Dem Wunsch vieler zahnloser Patienten nach einer sofortigen Versorgung ihrer definitiven Implantate unter Umgehung der Übergangslösung einer totalen Prothese kann somit nicht immer entsprochen werden. Dies stellt ein Einsatzgebiet provisorischer Implantate dar. Diese vergleichende Studie zweier temporärer Implantatsysteme bestätigt den Vorteil der provisorischen Implantate während der Einheilphase definitiver Implantate auch nach ausgedehnten Augmentationsverfahren. Das Tragen einer schleimhautgetragenen Totalprothese kann vermieden werden, Knochen, Weichgewebe und definitive Implantate können geschont werden. Der Erfolg zweier unterschiedlicher temporärer Implantatsysteme wurde in dieser Studie in Bezug auf Geschlecht, Gegenbezahnung und Knochenqualität hin untersucht. Weiterhin waren Implantatsystem, Insertionsregion, Primärstabilität, provisorischer Zahnersatz sowie Verweildauer der provisorischen Implantate während des Zeitraums der provisorischen Versorgung Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Es handelt sich bei den verwendeten Systemen um das Immediate Provisional Implant (IPI) der Firma Nobel Biocare (Göteborg, Schweden) sowie um das temporäre Implantat I-Plant der Firma Unor (Schlieren, Schweiz). Beide Implantattypen wurden gemäß Herstellerangaben eingesetzt. Die Beobachtungsphase erstreckt sich bis zum Zeitpunkt der Explantation der temporären Implantate. Bei der Auswahl der Patienten wurden bestimmte Ausschlusskriterien bezüglich des allgemeinen Gesundheitszustands befolgt, sowie eine klinische und radiologische Voruntersuchung durchgeführt. Postoperativ erhielten die Patienten eine antibiotische Infektionsprophylaxe und Mundhygieneinstruktionen. Die Primärstabilität hat einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg provisorischer Implantate. Keines der provisorischen Implantate mit guter Primärstabilität ging verloren oder musste aufgrund von Lockerung vorzeitig entfernt werden. Daher ist die Verwendung beider provisorischer Implantatsysteme nach dieser Studie nur dann zu empfehlen, wenn eine ausreichende Primärstabilität bei der Insertion erreicht werden kann. Weiterhin erfolgte eine statistische Auswertung des Geschlechts des Patienten mit Hilfe des Chi Quadrat Tests. Es konnten keine signifikanten Einflussfaktoren auf den Erfolg der provisorischen Implantate nachgewiesen werden. Die Knochenqualität beeinflusste den Behandlungserfolg von provisorischen Implantaten nicht. Die Insertionsregion und die Gegenbezahnung des Implantatlagers sowie die Art der provisorischen Versorgung hatten in dieser Studie keine Bedeutung für den Erfolg provisorischer Implantate. Ein signifikanter Unterschied des Erfolgs zwischen den Systemen konnte statistisch nicht nachgewiesen werden. Unter Beachtung dieser Tatsachen scheinen nach den Ergebnissen dieser Studie beide temporären Implantatsysteme für die provisorische Sofortrehabilitation des Patienten geeignet. Provisorische Implantate können somit die sofortige soziale Integration des Patienten in sein persönliches und berufliches Umfeld gewährleisten.
The use of dental implants allows a reliable stabilisation of prosthesis. Usually, definitive implants can´t be used for fixation of prosthesis during their healing period. Therefore, in many cases it is not possible to follow the demand of patients of an immediate loading of definitive implants to avoid a unfixed dental prosthesis. This is one domain of provisional dental implants. The present study of two provisional implant systems approves the benefit of provisional implants during the healing period of definitive implants even after distinctive augmentation procedures. The use of total prosthesis can be avoided, bone, soft tissue and definitive implants can be prevented from damage. The success of two different provisional implant systems has been evaluated in this study including the parameters of gender, dentition of the opposite jaw and bone quality. Furthermore, the type of implant, region of insertion, primary stability, provisional prosthesis as well as the duration time of provisional implants in jaw were analyzed. The two provisional implant systems used in this study were the Immediate Provisional Implant (IPI) from Nobel Biocare (Gothenburg, Sweden) as well as the I-Plant from Unor (Schlieren, Switzerland). Both implant types were inserted as recommended by the manufacturer. The observation period ranges from insertion of the implant until its explantation. The selection of the patients was following specific exclusion criterias concerning the general physical health. A clinical investigation and x-ray pictures have been documented before surgery. Postoperative antibiotics have been given and local hygiene measures were demonstrated by the dental hygienist. The primary stability significantly influenced the success of provisional implants. None of the provisional implants with good primary stability was lost or had to be removed due to easing. Therefore, the use of both provisional implants systems only seems to be recommendable if a sufficient primary stability can be achieved. Furthermore, a statistical analysis of gender was made using the chi square test. There was found no evidence of gender influencing the success rate of provisional implants. The bone quality, as well as the region of insertion, dentition of opposite jaw, implant bed conditions and the kind of provisional prosthesis didn´t have any statistically significant influence on the success of both provisional implant systems. A difference in success of the two different provisional implant types couldn´t be identified. Regarding the outcomes of the present study, both provisional implant systems seem to be suitable for the anchorage of provisional prosthesis in the healing time of definitive dental implants. They may secure an immediate social rehabilitation of the patient after surgery.