dc.contributor.author
Gerhards, Jürgen
dc.contributor.author
Hessel, Philipp
dc.date.accessioned
2018-06-08T07:27:55Z
dc.date.available
2010-06-21
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/18010
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-21724
dc.description.abstract
Auf der Basis einer Interpretation von Gesetzestexten und öffentlichen
Verlautbarungen rekonstruieren wir in einem ersten Schritt die Vorstellungen
der Europäischen Union von einer globalisierten Wirtschaft. Die EU verfolgt
mit ihren Wirtschaftsvorstellungen und deren Implementierung durch konkrete
Politiken das Ziel, Wachstum, Fortschritt und Prosperität für alle Bürger der
Mitgliedsländer und für alle Weltbürger zu erzeugen. Dieses Ziel sieht die EU
am besten erreichbar, wenn Wettbewerb und die Öffnung von Märkten
institutionalisiert werden. Dabei transportiert sie ihre Vorstellungen und
Erfahrungen, die im Kontext der Herstellung eines europäischen
Wirtschaftsraumes entwickelt wurden auf die Weltgesellschaft insgesamt. Ob
diese Sichtweise von den Bürgerinnen und Bürgern der EU geteilt wird, haben
wir im zweiten Schritt auf der Grundlage einer Auswertung des Eurobarometers
für 15 Länder der EU geprüft. Das Ergebnis ist überraschend: 63 % der
befragten EU-Bürger unterstützen die Entwicklung einer ökonomischen
Globalisierung durch Marktliberalisierung. Bis auf Griechenland gibt es in
allen Ländern eine Mehrheit von Personen, die dem Prozess der Globalisierung
positiv gegenüber eingestellt sind. Zugleich fallen die Unterstützungsraten
zwischen den Ländern und innerhalb der Länder recht unterschiedlich aus. Zur
Erklärung dieser Unterschiede sind wir von der Annahme ausgegangen, dass
diejenigen, die durch Globalisierungsprozesse benachteiligt werden, sich eher
gegen den Globalisierungsprozess aussprechen als diejenigen, für die dies
nicht gilt. „Benachteiligung“ kann sich in drei Dimensionen manifestieren: in
der subjektiven Interpretation von positiven und negativen Folgen von
Globalisierungsprozessen, in den Nachteilen, die sich aus der objektiven
sozialstrukturellen Lage des Individuums ergeben und aus den Nachteilen, die
aus der ökonomischen Situation des Landes resultieren. Auch unsere
Kausalanalyse kann mit einem überraschenden Befund aufwarten. Zwar können die
Einstellungen der Bürger zur Globalisierung recht gut erklärt werden,
allerdings spielen die für Soziologen im Zentrum stehenden Variablen dabei
fast keine Rolle. Weder die makroökonomische Situation des Landes, noch die
sozialstrukturelle Lage des Interviewten haben einen nennenswerten Effekt auf
deren Globalisierungseinstellungen. Die Haltung zur Globalisierung wird fast
ausschließlich bestimmt durch den subjektiv definierten Globalisierungsnutzen;
dieser ist selbst nicht mehr rückgekoppelt an die objektive Lage des
Individuums oder des Landes, in dem das Individuum lebt.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000050-8
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::330 Wirtschaft
dc.title
Das Globalisierungsskript der Europäischen Union und seine Unterstützung bei
den Bürgerinnen und Bürgern in 15 Mitgliedsländern der EU
dcterms.bibliographicCitation.url
https://www.polsoz.fu-berlin.de/soziologie/arbeitsbereiche/seniorprofessur/arbeitspapiere/bsse_14.html
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.affiliation.other
Institut für Soziologie
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FUDOCS_document_000000005738
refubium.series.issueNumber
14
refubium.series.name
Berliner Studien zur Soziologie Europas
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FUDOCS_derivate_000000000968
dcterms.accessRights.openaire
open access