Einleitung: Frühere Studien geben Hinweise darauf, dass es gemeinsame Pathomechanismen bei der Entstehung von pulmonaler Obstruktion und metabolischem Syndrom geben könnte. Einer dieser Verknüpfungspunkte könnte die systemische Inflammation darstellen. Ziel der Datenanalyse innerhalb der Berliner Altersstudie II war es, gemeinsame Faktoren von pulmonaler Obstruktion und dem metabolischen Syndrom herauszufinden. Methoden: Insgesamt wurden 1075 Probanden untersucht (Frauen = 57%, Männer = 43%, junge Probanden = 218, alte Probanden = 857). Pulmonale Obstruktion wurde durch prä- bronchodilatatorische Spirometrie erhoben und jeweils gemäß der Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga (DAL), nach den Kriterien der GOLD-Initiative und altersadaptiert wie durch Hardie et al. beschrieben diagnostiziert. Die Definition des metabolischen Syndroms erfolgte nach den 2009 erschienenen Kriterien der IDF/AHA/NHLBI. Ergebnisse: 43,5% unserer spirometrischer Messungen erfüllten die GOLD-Kriterien eines guten Qualitätsgrades. Die Prävalenz einer pulmonalen Obstruktion war je nach angewandter Definition zwischen 7,3-21,3% bei den älteren Probanden, 5% bei den jüngeren Probanden, unabhängig von der jeweiligen Definition. Die Prävalenz des metabolischen Syndroms befand sich bei älteren Probanden im Bereich zwischen 29,7% bei Frauen, 37,2% bei Männer und 13,3% bei Männern in der jungen Probandengruppe (0% in der Gruppe der jungen Frauen). Die Prävalenz des metabolischen Syndroms lag bei knapp 40% bei älteren Probanden mit pulmonaler Obstruktion. Diverse Faktoren des metabolischen Syndroms konnten in dieser Arbeit in Verbindung mit pulmonaler Obstruktion bzw. Lungenvolumina gebracht werden, insbesondere Triglyceridspiegel, Nüchternglukosespiegel und abdominelle Adipositas bei älteren Männern. Schlussfolgerung: Innerhalb der Auswertung im Rahmen der Berliner Altersstudie II sahen wir eine hohe Prävalenz des metabolischen Syndroms bei Probanden mit pulmonaler Obstruktion. Ein Screening von Personen mit pulmonaler Obstruktion auf metabolisches Syndrom könnte ein sinnvolles Werkzeug darstellen, um kardiale Erkrankungen zu verhindern. Im weiteren Verlauf wird bei der longitudinalen Betrachtung der Studienteilnehmer innerhalb der Berliner Altersstudie II interessant sein, wie sich diese Faktoren im höheren Alter verändern.
Introduction: Earlier studies suggested a common pathomechanism for the metabolic syndrome (MetS) and airflow obstruction (AO). One of several causal links is systemic inflammation. One of the aims within the Berlin Aging Study II was to detect common aspects of the MetS and AO. Method: A total of 1075 subjects were analyzed (women= 57%, men=43%, 218 young, 857 old). AO was detected by pre-bronchodilatator spirometry and diagnosed according to the LLN-criteria (FEV1/FVC<LLN), GOLD-criteria (FEV1/FVC<70%) and the age-adjusted Hardie-criteria. MetS was diagnosed according to the IDF/AHA/NHLB criteria (2009). Results: 43.5% of our measurements met the GOLD spirometry quality criteria. The prevalence of AO within the older group was between 7.3% and 21.3% depending on the criteria used and 5% within the younger group (criteria independent). The prevalence of MetS was 29.7% in older women and 37.2% in older men, and 13.3% in younger men (0% in women). The prevalence of MetS was nearly 40% in older subjects with AO. Several characteristics of MetS such as triglyceride levels, fasting glucose levels and abdominal obesity were found to be significantly associated with the diagnosis of AO in men. Conclusion: Prevalence of MetS and AO was high in subjects of the Berlin Aging Study II. Determinants of the MetS could be shown to be also associated with AO. Screening subjects with AO for MetS could be a sufficient tool to prevent cardiac disease. In the longitudinal view changes in lungfunction and metabolic parameters will be interesting topics.