Einleitung: Osteoporose ist eine häufige Erkrankung im hohen Lebensalter. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Sie geht mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität und mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten einher. Die Dual Röntgen Absorptiometrie (DXA) stellt den Goldstandard bei der Diagnose mittels apparativer Diagnostik dar. Ziele dieser Arbeit sind, die Prävalenz der Osteoporose in Abhängigkeit des verwendeten Messpunktes in der DXA zu betrachten, den klinischen Risikofaktor Größenminderung als Screeningparameter für Osteoporose zu bewerten und den Einfluss des Körpergewichts und der Körperkompartimente Fettmasse und Magermasse auf die Knochendichte zu analysieren. Methoden: In die vorliegenden Analysen wurden insgesamt 1416 Probanden aus der ersten Querschnittserhebung der Berliner Altersstudie II eingeschlossen (289 Probanden Alter: 28±3 Jahre und 1127 Probanden Alter: 68±4 Jahre). Es wurden ausführliche anamnestische Befragungen sowie Messungen der Körpergröße, des Körpergewichts und der Armspannweite durchgeführt. Jeder Proband erhielt eine DXA Messung im Bereich der Lendenwirbelsäule sowie der Hüfte. Bei der statistischen Auswertung kamen ROC Kurven, Korrelationsberechnungen (nach Pearson sowie Spearman und Intraclass Correlation Coefficient (ICC)) sowie lineare Regressionsanalysen zur Anwendung. Ergebnisse: Die Osteoporoseprävalenz unterscheidet sich je nach verwendeten Messpunkten in der DXA. Messungen an der Hüfte weisen seltener eine osteoporotische Knochendichte auf, als Messungen an der Lendenwirbelsäule. Die Schnittmenge aus Probanden mit einer osteoporotischen Knochendichte und Probanden mit einer Fraktur nach dem 50. Lebensjahr lag bei 10,1%. Viele Probanden gaben entweder eine Fraktur an oder es wurde mittels DXA eine Osteoporose diagnostiziert. Der klinische Parameter Größenminderung eignet sich in der untersuchten Population nicht zur Detektion von Patienten mit Osteoporose. Dies gilt sowohl für das Verfahren der abgeschätzten Größenminderung (EHL), als auch für die Differenz aus Armspannweite und Köpergröße. Das Verfahren EHL erscheint zur Abschätzung der Größenminderung eines Patienten, auf Grund der geringeren Streuung und der einfacheren Durchführbarkeit, besser für den klinischen Alltag geeignet als die AHD. Das Körpergewicht stand in einem positiven Zusammenhang mit der Knochendichte. Ausschließlich bei postmenopausalen Frauen zeigte, neben der Magermasse, auch die Fettmasse einen positiven Einfluss auf die Knochendichte. Mit zunehmendem Abstand von der Menopause wurde dieser Effekt deutlicher. Dieser Effekt zeigte sich unabhängig von dem ausgewählten Messpunkt in der DXA. Schlussfolgerung: Eine Umbewertung der Knochendichtemesspunkte und eine Betonung klinischer Risikofaktoren erscheint sinnvoll für die klinische Diagnose der Osteoporose. Größenminderung konnte in der untersuchten Population nicht als Risikofaktor für eine osteoporotische Knochendichte identifiziert werden. Bei postmenopausalen Frauen zeigte eine hohe Fettmasse einen positiven Zusammenhang mit der Knochendichte. Dieser Effekt wird mit zunehmendem Alter deutlicher.
Introduction: Osteoporosis is a common disease at an advanced age. Women are approximately twice as often affected as men. It is accompanied by a limited quality of life and high economic costs. Dual X-ray absorptiometry (DXA) is the gold standard of instrument-based diagnosis of osteoporosis. The objectives of this thesis are to examine the prevalence of osteoporosis caused by different skeletal sites used in DXA, to evaluate height loss as a screening parameter for osteoporosis and to analyse the influence of body weight and the body compartments fat mass and lean mass on bone density. Method: In the present analysis at hand, 1416 subjects from the first cross sectional survey of the Berlin Aging Study II were included (289 subjects aged 28,4±3,0 years, 1127 subjects aged 68,3±3,6 years). Extensive anamnestic data were conducted and body size, body weight and arm span were measured. Each subject received a DXA measurement of the lumbar spine and the hip. For the statistical analysis ROC curves, correlation calculations and linear regression analysis were used. Results: The prevalence of osteoporosis differs, depending on which skeletal site bone density was measured. At the lumbar spine an osteoporotic bone density was more often found than at the hip. The intersection of subjects with osteoporotic bone density and reported fractures after the age of 50 years was 10,1%. Many subjects reported either a fracture or osteoporosis has been diagnosed by DXA. The clinical parameter height loss has proved unsuitable for the detection of osteoporosis in the studied population. This applies to the method of estimated height loss (EHL), as well as to the method of arm span height difference (AHD). Due to its lower scattering and simpler feasibility, EHL should be preferred in clinical practice when estimating the height loss of a patient. Body weight was positively correlated with bone density. With postmenopausal women, besides from lean mass also fat mass had a positive influence on bone density. With increasing age this relationship became increasingly clear. The effect was independent of skeletal site measured in DXA. Conclusion: A reweighting of skeletal sites for bone density measurement and an emphasis on clinical risk factors appears useful for clinical diagnosis of osteoporosis. Size reduction could not be identified as a risk factor for osteoporotic bone density in the studied population. In postmenopausal women there was a positive correlation between fat mass and bone density. This realationship increased with age.