Zielvorstellung: Wenn ein endolymphatischer Hydrops die Ursache für die Morbus Menière- Erkrankung ist, so müsste sich die zur Diagnostik eingesetzte Elektrocochleografie (ECochG)- einer Patientengruppe mit Verdacht auf Morbus Menière deutlich von den ECochG- Ergebnissen einer gesunden Probandengruppe unterscheiden. Ziel war es zu untersuchen, inwiefern die Elektrocochleographie eine sinnvolle Untersuchungsmethode bei der Diagnosestellung Morbus Menière darstellt. Methode: Es wurden die extratympanalen ECochG- Ergebnisse von 61 Patienten (44 Frauen, 17 Männer; Durchschnittsalter 54,44 Jahre; Altersumfang von 28 bis 81 Jahren) mit Verdacht auf Morbus Menière G53 mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die Kontrollgruppe G28 (21 Männer, 29 Frauen; Durchschnittsalter 29,30 Jahre; Altersumfang von 23 bis 38 Jahren) sowie die Kontrollgruppe G61 (29 Männer, 21 Frauen; Durchschnittsalter 59,48 Jahre; Altersumfang von 41 bis 83 Jahren) umfasste jeweils 50 Probanden. Das Amplitudenverhältnis Summationspotenzial/ Summenaktionspotenzial (SP/AP) wurde zwischen den Gruppen verglichen. Zusätzlich wurde ein eigens für die Morbus Menière- Patienten entwickelter Fragebogen sowie der Dizziness Handicap Inventory Fragebogen ausgewertet und auf mögliche Zusammenhänge untersucht. Ergebnis: Es konnte statistisch kein signifikanter Unterschied zwischen der Gruppe mit Verdacht auf Morbus Menière und der gesunden Kontrollgruppe bezüglich ihres SP/AP Amplitudenverhältnisses dargestellt werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigten, dass die Elektrocochleographie eine Ergänzung in der Diagnostik des Morbus Menière darstellen kann. Sie bleibt dennoch aufgrund der hier gezeigten mangelhaften Trennschärfe zwischen Ohrgesunden und Patienten mit Verdacht auf Morbus Menière in ihrer praktischen Anwendung limitiert.
Abstract Objective: We hypothesized that if endolymphatic hydrops is a cause of Menière´s disease, ECochG results obtained in normal subjects would differ from those obtained symptomatic Menière´s disease. We aimed to investigate the usefulness of ECochG in the diagnosis of Menière´s disease. Methods: Extratympanic ECochG was used to evaluate 61 patients in a Menière´s group G53 (44 women, 17 men; mean age 54. 44 years; range 28 - 81 years) and 100 patients in a control group (50 women, 50 men; mean age 44.43 years; range 41- 83 years). The summating potential/ action potential (SP/AP) amplitude ratio were compared between the groups. In addition to the dizziness handicap Inventory (DHI) questionnaire, a questionnaire was specially developed for the Menière´s patients. Both questionnaires were evaluated and possible associations examined. Results: Statistically significant differences were not demonstrated in the SP/AP amplitude ratio between the Menière´s group and the control group. Conclusion: The electrocochleography can be a useful supplement in diagnosing Menière´s disease. Thus, our results indicate that ECochG has limited value.