Diese Studie ist Teil eines interdisziplinären Forschungsprojektes, dessen Ziel es ist, über die vermutlich multifaktoriell bedingte Erkrankung Osteochondrosis dissecans (OCD) Aufschluss zu erlangen. Zu diesem Zweck wurden mehrere Arbeitsgruppen gebildet, wobei die Arbeitsgruppe zu der diese Studie zählt Warmblutfohlen, deren Mütter und die Fohlen im Alter von zwei Jahren röntgenologisch untersucht hat. In Rahmen dieser Studie wurden 405 Warmblüter im Alter von zwei Jahren röntgenologisch untersucht. Insgesamt wurden dabei acht Röntgenaufnahmen vom Fessel-, Sprung- und Kniegelenk angefertigt. Ziel dieser Arbeit war es, neben der Auswertung der zweijährigen Pferde, einen Vergleich der osteochondrotischen Veränderungen vom Fohlen zum Zweijährigen aufzustellen und schließlich die Ergebnisse mit den Röntgenbefunden der Mutterstuten zu vergleichen. Es wurde festgestellt, dass insgesamt 32,6% der 405 untersuchten Fohlen und 26,2% der Zweijährigen röntgenologische Veränderungen an Fessel-, Sprung- und Kniegelenken aufwiesen, die zu den osteochondrotischen Veränderungen zählen. Im Fesselgelenk zeigten 99 Fohlen (24,5%) und 111 Zweijährige (27,7%) osteochondrotische Veränderungen und/oder isolierte Verschattungen anderer Ursachen. Im Fesselgelenk waren häufiger weibliche Pferde betroffen als männliche. Bei den osteochondrotischen Veränderungen dorsal am Sagittalkamm war ein leichter Rückgang in der Anzahl der Veränderungen zu verzeichnen. Außerdem entwickelte sich bei 20% der betroffenen Zweijährigen vom Fohlen zum Zweijährigen aus einer Osteochondrose (OC) eine OCD, bei 14,6% aus einer OCD eine OC und bei 29,2% sind die Befunde dieselben geblieben. Hier zeigte sich, dass ein Großteil der Befunde bereits im Fohlenalter vorhanden war und dass sich aus einer OC eine OCD entwickeln kann, aber auch genau umgekehrt OCD verschwinden kann und eine OC zurückbleibt. Dorsal und palmar/plantar am Fesselbein war ein deutlicher Anstieg der isolierten Verschattungen vom Fohlen zum Zweijährigen zu erkennen, woraus abzuleiten war, dass ein Großteil der isolierten Verschattungen erst nach dem Fohlenalter entsteht. Im Sprunggelenk zeigten insgesamt 45 Fohlen (11,1%) und 42 Zweijährige (10,4%) osteochondrotische Veränderungen. Es waren häufiger männliche Pferde betroffen als weibliche. Die Gesamtzahl der betroffenen Pferde hat sich kaum verändert, vom Fohlen zum Zweijährigen hat sich jedoch bei fast der Hälfte der OCD positiven Zweijährigen aus einer OC eine OCD entwickelt. Die andere Hälfte der OCD positiven Zweijährigen war als Fohlen auch schon OCD positiv. Im Kniegelenk zeigten insgesamt 29 Fohlen (7,2%) und 9 Zweijährige (1,9%) osteochondrotische Veränderungen. Bei den Fohlen konnten keine isolierten Verschattungen diagnostiziert werden. 72,4% der Osteochondrosen beim Fohlen waren bei den Zweijährigen nicht mehr zu diagnostizieren. Es zeigte sich, dass die Häufigkeit der osteochondrotischen Veränderungen vom Lebensalter abhängig war. Der Vergleich der Befunde der Fohlen und Zweijährigen mit den Mutterstuten ließ erkennen, dass Stuten mit OCD-Veränderungen häufiger Nachkommen mit osteochondrotischen Veränderungen hatten. Diese Ergebnisse werden den anderen Arbeitsgruppen dieses interdisziplinären Projektes zur Verfügung gestellt.
The present study is part of an interdisciplinary research project . Its aim is to present more information about a presumably multifactorial caused disease called osteochondrosis dissecans (OCD). To serve this purpose several teams were assembled. The present team x-rayed warmblood foals, their mothers and the foals at the age of two years. During this study 405 two-year old warmblood horses were x-rayed. The same horses have been x-rayed as yearlings in 2001. In total eight radiographs of the fetlock, hock and stifle joints were taken. The goal of this study was to analyse the radiograhic findings of the two-year-olds and to compare the findings that were taken two years earlier. Finally a comparison between these findings and the osteochondrotic changes of the dams was made. In total 32,6% of 405 foals examined osteochondrotic changes in the fetlock, hock and stifle joint. As two year olds 26,2% of these horses showed changes. In the fetlock joint 99 foals (24,5%) and 111 two-year-olds (27,7%) showed osteochondrotic changes and/or joint bodies of different causes. Female horses were more often affected in the fetlock joint than male horses. There was a slight decrease in osteochondrotic changes dorsally at the sagittal ridge. In addition 20% of the affected two-year-olds developed osteochondrosis dissecans (with bony fragments) which two years ago, was diagnosed as osteochondrosis, 14,6% developed osteochondrosis which formerly was an osteochondrosis dissecans and 29,2% showed no changes. In conclusion the majority of radiographic findings was already diagnosed when the horses were foals. It is also detected that osteochondrosis can become osteochondrosis dissecans or vice versa. There was a distinct increase in bony fragments at the dorsal and palmar/plantar aspect of P1. This indicates that most of the bony fragments developed when the horses were not foals anymore. In the hock joint 45 (11,1%) horses showed as foals and 42 (10,4%) as two-year-olds osteochondrotic lesions. Male horses were more often affected than female horses. The total of affected horses hardly changed, however almost half of the two-year-olds, who showed osteochondrosis dissecans developed this out of Osteochondrosis (no bony fragments). The other half of the horse showed osteochondrosis dissecans already when they where foals. In the stifle joint 29 foals (7,2%) and 9 two- year-olds (1,9%) showed osteochondrotic lesions. No bony fragments could be demonstrated when the horses were x-rayed as foals. 72,4% of osteochondrostis changes that have been diagnosed at weaning age could not be demonstrated when these horses were x-rayed two years later. Thus the frequency of osteochondrotic changes depended upon the age of the horse. The comparison of the findings with their dam s findings showed that mares with osteochondrotic changes had more often descendants with osteochondrotic changes.These results are proceeded to the other teams of this interdisciplinary project.