dc.contributor.author
Schröder-Koch, Nadine
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:50:16Z
dc.date.available
2016-11-17T12:43:37.774Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1677
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5879
dc.description.abstract
Als Ergänzungsmethode zum Tierversuch ist die isolierte Organperfusion ein
wichtiges Modell, um im Bereich der Grundlagenforschung, der Toxikologie und
Pharmakologie sowie in der Transplantationsmedizin verschiedenste
Fragestellungen in vitro untersuchen zu können. Der Darm, als ein Hauptorgan
zur Aufnahme körperfremder Substanzen, ist mit seinen komplexen
Resorptionsvorgängen wie auch seiner Beteiligung an einer Sepsis, aufgrund
seiner Anfälligkeit bezüglich eines Ischämie-Reperfusionsschadens, ein
bedeutendes Forschungsobjekt. Um physiologische und pathologische Mechanismen
am Darm singulär untersuchen zu können, wurde in vorliegender Arbeit eine
etablierte Perfusionsapparatur für die isolierte Darmperfusion modifiziert und
standardisiert. Ziel der Studie war eine dreistündige Perfusion der
Darmabschnitte, möglichst ohne Funktionsverlust und histologisch erkennbaren
Schaden. Für vorliegende Studie wurde 16 narkotisierten Schweinen ein jeweils
150 cm langes, proximal gelegenes Stück Jejunum entnommen und an ein
extrakorporales Kreislaufsystem angeschlossen. Die Zeit der warmen Ischämie
wurde mit 12,9 ± 3,6 Minuten möglichst kurz gehalten. Als Perfusionsmedium
diente autologes Blut. Im Anschluss an die Organentnahme wurden die Tiere
mittels Blutentzug getötet. Das perfundierte Blut war einem ständigen
Gasaustausch sowie einer Dialyse unterworfen. Zudem wurde aufgrund der
zentralen Denervierung des Darms kontinuierlich eine geringe Menge
Noradrenalin mittels Perfusor zugefügt. Die hämodynamischen Parameter konnten
permanent abgelesen werden und wurden alle 20 Minuten aufgezeichnet. Der Darm
wurde vor und nach der Perfusion gewogen, nach der Perfusion einmal mit und
einmal ohne Mesenterium. Nach Beendigung des Versuchs wurden jeweils aus dem
proximalen, mittleren und distalen Abschnitt des Jejunums Gewebeproben
entnommen (V prox, Vmed, Vdist). Die daraus angefertigten histologischen
Schnitte wurden mit zuvor entnommenen Nativgewebeproben (Kprox, Kdist) des
nicht perfundierten Jejunums desselben Tieres verglichen. Histologisch
beurteilt wurden die Ödematisierung der einzelnen Darmschichten sowie die
Integrität der Mukosa. Bei der statistischen Auswertung kam der Wilcoxon-
Vorzeichen-Rang Test als nichtparametrischer Test für zwei verbundene
Stichproben zum Einsatz. Der Organwiderstand fiel von seinem anfänglich hohen
Wert im Median von 0,5 mmHg/ml/100g auf einen Median von 0,26 – 0,34
mmHg/ml/100g im Lauf des Versuches ab. Dies korrelierte mit dem
Sauerstoffverbrauch, der tendenziell in den ersten 40 Minuten des Versuches
auf einen Median von 88,7 μmol/min/100g anstieg; bei gleichzeitig abnehmendem
Organwiderstand. Einzelne Därme erreichten Spitzenwerte von 252 – 291
μmol/min/100g, was sich auch in den Ergebnissen der histologischen
Untersuchung in Form einer nahezu unbeschädigten Mukosa wiederspiegelte. Die
Integrität und Funktionalität der Darmmukosa zeigte sich auch anhand der
beiden signifikanten Anstiege der Glukoseresorption nach Applikation der
Maltoselösung und korrelierte mit den histologischen Ergebnissen der
perfundierten Därme (Vprox, Vmed, Vdist). Diese zeigten im Vergleich zu den
Kontollgruppen (Kprox, Kdist) ohne Schädigung der Mukosa (Score 0) nur eine
minimale Abhebung des Schleimhautepithels von der Lamina propria bei intaktem
Mikrovillisaum (Score 1). Die Mediane der Laktatwerte lagen während des
gesamten Versuchsablaufes bei Werten zwischen 7,4 und 8,5 mg/dl/100g und
spiegelten zusammen mit dem Sauerstoff- und Glukoseverbrauch ebenfalls die
Vitalität des Organs wider. Die Gewichtuntersuchungen ergaben, dass sich das
aus dem Versuch resultierende Ödem vorwiegend im Mesenterium befand (Mediane:
Nettogewicht ante perfusionem 160,8 g, Nettogewicht post perfusionem 292,7 g,
Nettogewicht post perfusionem nach Abtrennung des Mesentriums 121,5 g). Dies
spiegelten auch die histologischen Untersuchungen wider, wobei die
Ödematisierung der Serosa in den Kontrollgruppen (Kprox, Kdist) wie auch in
den Versuchsgruppen (Vprox, Vmed, Vdist) im Median einem geringradigen Ödem
entsprach (Score1) und bereits intraoperativ entstanden war. Die Tunica
muscularis wies nach Beendigung des Versuches in den Gruppen Vmed und Vprox
sogar eine geringere Ödematisierung auf (Median Score 0,5) als in den beiden
Kontrollgruppen Kprox und Kdist (Median Score 1). Auch der Ödematisierungsgrad
des Tela submucosa war ausschließlich in der Vdist Gruppe mit einem Median von
Score 1,25 gegenüber den Kontrollgruppen Kprox und Kdist mit einem Median von
Score 1 erhöht und stand somit ebenfalls nicht im Zusammenhang mit der
durchgeführten Perfusion. Da die Ödeme ausschließlich perivaskulär auftraten,
ist anzunehmen, dass die Ödemflüssigkeit vornehmlich aus den nicht kanülierten
Lymphgefäßen ausgetreten war. Die Tunica mucosa zeigte bei den Kontrollgruppen
Kprox und Kdist eine Ödemausprägung im Median von Score 0 und Score 0,5, die
sich während der Perfusion ebenfalls nicht verschlechterte (Mediane: Vprox
Score 0, Vmed Score 0, Vdist Score 0,5). Das hier etablierte, isoliert
hämoperfundierte Jejunummodell stellt eine vielversprechende Basis für eine
Vielzahl weiterer Untersuchungen zu intestinalen Resorptionsvorgängen sowie
für Fragestellungen zum Ischämie-Reperfusionsschaden insbesondere in der
Transplantationsmedizin dar.
de
dc.description.abstract
The isolated organ perfusion is an important method to support in vitro
investigations regarding fundamental research, toxicology and pharmacology as
well as transplantation when looking for a supplemental procedure to
bioassays. Being the main organ of the body to absorb foreign substances, the
intestine becomes an important research object. Besides being the site of
complex resorption procedures, it is also involved in sepsis due to it`s
vulnerability in terms of an ischemia - reperfusion injury. In order to study
unique physiological and pathological mechanisms of the intestine an
established perfusion equipment has been modified and standardised for this
study. The aim of the study was a three-hour perfusion of intestinal segments
as possible without loss of function and histologically visible damage. For
the present study, from 16 anesthetized pigs sections of its proximal jejunum
of 150 cm length were extracted and connected to an extracorporal circulatory
system. The period of warm ischemia was kept as short as possible with 12.9 ±
3.6 minutes. Blood was used as autologous perfusion medium. The animals were
sacrificed by exsanguination immediately following organ removal. Due to the
central denervation of the intestine small amounts of norepinephrine were
added continuously with a syringe pump. The hemodynamic parameters could be
read continuously and were recorded every 20 minutes. The intestine was
weighed before and after the perfusion period; the post weighing was done with
and without mesenterium. After termination of the experiment tissue samples
from the proximal, middle and distal section of the jejunum (Vprox, Vmed,
Vdist) were taken for histological evaluation. These were compared to native
tissue samples of the jejunum (Kprox, Kdist) of the same animal which had not
been perfused and were taken beforehand. Histological evaluation was performed
regarding edemas of the intestine sections as well as the integrity of mucosa.
To achieve statistic data, Wilcoxon test as non-parametrical method was chosen
for two related random samples. The organ resistance declined from its
initially high value at a median of 0.5 mmHg/ml/100g to a median value with
ranges from 0.26 to 0.34 mmHg/ml/100g in the course of the experiment. This
was correlated to oxygen consumption which in tendency increased within the
first 40 minutes of the experiment to a median of 88,7 μmol/min/100g with
decreasing organ resistance at the same time. Individual intestines reached
peak values of 252 - 291 μmol/min/100g which was reflected in form of an
almost undamaged mucosa in the results of the histological evaluation. The
integrity and functionality of the intestine mucosa also showed up in the two
significant increases of the glucose absorption after an application of the
maltose solution and correlates to the histological results of the perfused
intestines (Vprox, Vmed, Vdist) which in comparison to the control groups
(Kprox, Kdist) - without damage of the mucosa (Score 0) - only showed a
minimal lifting of the mucosa ephitelium from the lamina propria, by intact
brushborder (Score 1). During the course of the essay the median of the
lactate values ranged between 7,4 und 8,5 mg/dl/100g. In combination with the
consumption of oxygen and glucose these values do also mirror the vitality of
the organs. The weight examinations showed that the resulting edema was
located predominantly in the mesentery (median: net weight ante perfusionem
160,8 g, net weight post perfusionem 292,7 g, net weight post perfusionem
after separation of the mesentery 121,5 g). This was also reflected in the
histological studies where it was found that the formation of edema of the
serosa in the control groups (Kprox, Kdist) as well as in the experimental
groups (Vprox, Vmed, Vdist) in median corresponded to a low level edema (score
1) and had already occurred intraoperatively. After termination of the
experiment the tunica muscularis in the groups Vmed and Vprox showed an even
lower formation of edema (median score 0,5) than the two control groups Kprox
and Kdist (medan score 2). In addition the level of edema formation of the
tela submucosa was exclusively increased in the group Vdist with a median
score of 1,25 in opposition to the control groups Kprox and Kdist with a
median score of 1; hence this also showed no conjunction to the executed
perfusion. Since edemas occur solely perivascular it can be assumed that the
fluidity of the edema especially has leaked from the non cannulated lymphatic
vessels. In the control groups Kprox and Kdist, the tunica mucosa showed an
edema with a median score of 0 and 0,5 and did not deteriorate because of the
perfusion (Mediane: Vprox Score 0, Vmed Score 0, Vdist Score 0,5). The
haemoperfused jejenum-modell established hereby is a promising basis for
further research regarding intestinal resorption procedures as well as for
questions concerning ischaemia- reperfusion damage particularly in terms of
organ transplantation.
en
dc.format.extent
128 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
hemoperfusion (MeSH)
dc.subject
alternative method
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Standardisierung eines normothermen Hämoperfusionskreislaufes zur
Vitalerhaltung eines Jejunumpräparates des Schweins als Grundlage späterer
Resorptionsuntersuchungen
dc.contributor.firstReferee
Priv.- Doz. Dr. C. Große-Siestrup
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Rudolph
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. J. R. Aschenbach
dc.date.accepted
2016-05-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103306-0
dc.title.translated
Standardisation of a normothermic hemoperfusion circulation for the
maintenance of vitality of a porcine jejunum preparation as a basis for
further research of resorption processes
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103306
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020244
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free
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open access