Die Arbeit untersucht die Umstände, unter denen Mitglieder der Türkischen Kommunistischen Partei (TKP) als politische Emigrant_innen in die DDR kamen und dort lebten. Neben Mitarbeiter_innen einer TKP-Parteizentrale in Leipzig waren dies junge TKPler_innen, die zum Studium in die DDR einwanderten. Migration, Alltag und politisches Handeln beider Gruppen waren von intensiver Konspiration, entsprechenden Regeln und Eingriffen in die Gestaltung des Privatlebens bestimmt. Die Konspiration wird anhand von Beispielen beschrieben und zudem diskutiert, was die Gründe für die Geheimhaltung gewesen sein könnten. Es werden die grenzübergreifenden Beziehungen zur türkeistämmigen Diaspora in der Bundesrepublik und zur linken Bewegung in der Türkei beschrieben und so die transnationalen Dimensionen des Aufenthaltes von TKP- Mitgliedern in der DDR nachvollzogen.
This research deals with members of the Turkish Communist Party (TKP) who lived in the German Democratic Republic for more than 30 years. Their life and work in the GDR was based on intensive conspiracy. Against the background of transnational links to the Turkish diaspora in the Federal Republic of Germany and the left movement in Turkey itself in the 1960s and 1970s, the article asks what cross-border dimension the life of the TKP members in the GDR had, how the conspiracy worked and why the presence of TKP members in the GDR was such a secret issue.